Krieg in der Ukraine: Erneuerung der Machtpolitik?

Geopolitische Konflikte lassen sich selten durch einfache Deutungsschablonen begreifen. Sie sind, wie der Krieg in der Ukraine, mehrdimensional. Die Bandbreite reicht von ökonomischen bis hin zu kulturell-zivilisatorischen Beweggründen, die eine oft nur schwer durchschaubare Mischung eingehen. Für die "harte Währung" der Machtpolitik spielt die geostrategische Perspektive eine Schlüsselrolle: die Definition von Zielen, Mitteln und Wegen, mit denen eine politische Gemeinschaft – in ihren vielfältigen Bezügen – sich innerhalb einer multipolaren Weltordnung selbst behauptet. In der Reaktion auf die russische Invasion zeigen sich auch in der Europäischen Union neue Akzente der Machtpolitik – etwa jüngst in der Veröffentlichung des "Strategischen Kompass".   

Die Veranstaltung beleuchtet diese Thematik. Im Hauptvortrag wird zunächst die geostrategische Perspektive auf den Ukraine-Krieg ins Zentrum gerückt:  Welche Folgen sind für die überstaatlichen Gefüge absehbar? Daran knüpfen sich zwei Statements mit grundsätzlichen Fragen aus der Sicht der theologischen Sozialethik und der Philosophie: Woran bemisst sich überhaupt die Legitimität von Machtpolitik? Und wie steht es um die Kriterien legitimer militärischer Gewaltanwendung und eines gerechten Friedens aus der Sicht des Christentums?   

Krieg in der Ukraine: Erneuerung der Machtpolitik?

PROGRAMMABLAUF

Hauptvortrag:   

Der Ukraine-Krieg in geostrategischer Perspektive  
Generalmajor Mag. Bruno Hofbauer 
(Leiter der Gruppe Grundsatzplanung des Bundesministeriums für Landesverteidigung) 

Statements:   

Legitimität und Grenzen zwischenstaatlicher Machtpolitik
Ass.-Prof. DDr. Max Gottschlich 
(Institut für Praktische Philosophie/Ethik, Mitglied des strategie- und sicherheitspolitischen Beirats der Wissenschaftskommission des BMLV) 

Überstaatliche Ordnung und christliche Friedensethik
Univ.-Prof. Dr. Christian Spieß 
(Professor für Christliche Sozialwissenschaften und Vorstand des Johannes Schasching SJ Instituts) 

Diskussion 

Moderation: Univ.-Prof. Dr. Michael Hofer

Wir bitten um Anmeldung bis 16. Mai 2022 unter T: +43 732 784293 oder E: office[at]ku-linz.at

Einladung

26.4.2022/HE