Mission Statement
Die KU Linz betreibt in voller akademischer Wissenschaftsfreiheit ihre drei Fachbereiche Theologie, Philosophie und Kunstwissenschaft. Sie ist dazu beauftragt und finanziell getragen durch die Katholische Kirche (Diözese Linz).
Die drei Fachbereiche sind selbständig in ihrer je eigenen Bestimmung und Begründung. Keiner davon ist einem anderen als bloße Hilfswissenschaft zugeordnet; Austausch und Zusammenarbeit geschehen auf gleicher Augenhöhe. Inter- und transdisziplinäre Initiativen und Projekte genießen besondere Förderung. Als profilbildendes Charakteristikum dieser Universität generieren sie einen speziellen Mehrwert.
Dreiklang: Theologie - Philosophie - Kunstwissenschaft
Die drei Fachbereiche, deren spezifisches Selbstverständnis eingangs der Startseiten Theologie, Philosophie und Kunstwissenschaft beschrieben ist, bilden einen besonderen Dreiklang. Unter den vielen Wissenschaften insgesamt, aber auch im bereits enger gefassten Kreis der Geisteswissenschaften, verstehen sich nämlich Theologie, Philosophie und Kunstwissenschaft in verwandter Weise als "Sinn-Wissenschaften", weil sie mit der Gewinnung und Kommunikation sinn-haltiger Welt- und Selbstverständnisse von Menschen befasst sind: Gegenstand der Theologie sind Akte, Gestalten und Begründungen des christlichen Glaubens; Gegenstand der Philosophie sind die Bewegungen und Konfigurationen orientierenden Denkens; Gegenstand der Kunstwissenschaft sind das Schaffen und Wahrnehmen von Kunstwerken als Ausdruck gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Handelns. Weil aber Menschen in den Akten des Glaubens und Denkens und im Umgehen mit Kunst im Letzten ihrer selbst – in ihrer Würde und Gebrochenheit – ansichtig werden, stehen Theologie, Philosophie und Kunstwissenschaft in einem ursprünglichen und kongenialen Zusammenhang.
Kernprozesse: Forschung - Lehre - "Dritte Mission"
An der KU Linz wird die Beschäftigung mit Theologie, Philosophie und Kunstwissenschaft in den drei Kernprozessen Forschung, Lehre und "Dritte Mission" verwirklicht.
Forschung ist die Grundlage für alles weitere. Forschung ist dabei allerdings verstanden nicht als bloße Generierung neuer Wissensbestände. Die Universität setzt sich vielmehr zum Ziel, Wissenschaftler:innen, die das je eigene Themenfeld unter dem Anspruch fachlicher Exzellenz und in weltweitem Austausch bearbeiten, in ein Kollegium von wissenschaftlichen Persönlichkeiten zusammenzuführen, das in Reflexion und Kritik, Analyse und Synthese, Experiment und Vision geisteswissenschaftliche Grundlagenarbeit leistet. Deshalb sind die Forscher:innen der KU Linz auch gleichzeitig Lehrende, denn es ist ein Wesensmerkmal geisteswissenschaftlicher Forschung, dass sie in gesellschaftliche Vermittlung und Bildungswirksamkeit drängt.
Das Portfolio der angebotenen Studien, deren Profil und curriculare Gestaltung in einem ständigen Prozess der Entwicklung und Anpassung steht, umfasst alle akademischen Ebenen vom Grundlagenstudium bis zu Doktorat und Habilitation in allen drei Fachbereichen. Die theologischen Studien dienen zuvorderst der wissenschaftlichen Vorbildung für eine Vielzahl kirchlicher, pastoraler und religionspädagogischer Berufe und Dienste, die philosophischen und kunstwissenschaftlichen Studien bereiten ihre Absolvent:innen für ein breites Spektrum von Berufen in den Bereichen von Kultur- und Kunstvermittlung und gesellschaftlicher Werte- und Bildungsarbeit vor. Die modulare Gestaltung der Curricula erlaubt und fördert, dass Studierende sich im Lauf ihres fachspezifischen Bildungswegs auch mit Inhalten und Fragestellungen der je anderen Fachbereiche auseinandersetzen. Die laufende Kalibrierung des Studienangebots muss versuchen, die – manchmal schnelllebig geäußerten – gesellschaftlichen, kirchlichen und pädagog:innenbildnerischen Bedürfnisse nach konzisen Ausbildungsmodulen zu bedienen, ohne die hohen universitären Ansprüche bezüglich fachlicher Expertise und der Heranbildung wissenschaftlicher Persönlichkeiten zu unterlaufen.
Der sogenannten "Dritten Mission" stellt sich die KU Linz nicht erst, seitdem diese als genuine Aufgabe von Universitäten weithin anerkannt und gefordert wird. Aufgrund ihrer kirchlichen Verwurzelung war die Beratung, Begleitung und Betreuung von außeruniversitären Institutionen, Gruppen und Gremien der Diözese Linz und der Kirche Österreichs immer schon eine selbstverständlich angenommene Aufgabe, die sich in jüngerer Zeit auch auf europäische (und teilweise auch globale) Horizonte ausgeweitet hat. Die Bemühung um direktes Einwirken der Universität auf unterschiedliche gesellschaftliche Sektoren und Themen geht mittlerweile aber weit über kirchliche Felder hinaus. Akteur:innen auf Ebene der Gebietskörperschaften – insbesondere seitens des Landes Oberösterreich –, in Zivilgesellschaft und Nicht-Regierungs-Organisationen sowie im gesamten Bereich der Medien und der Informationsvermittlung sind Ziel und Partner der Bemühung der Universität um eine Wirkung auch in die breite Gesellschaft hinein. Angesichts der vielfach beobachtbaren Wissenschaftsskepsis und Faktenverweigerung versteht sich die KU Linz als ein Forum für gesellschaftlichen Dialog auf Basis ethischer Verantwortung und will sich als Stimme wissensbasierter Vernunft in vielen Diskursen und Kontexten äußern.
Die KU Linz stellt ihren forschenden, lehrenden und lernenden Angehörigen, aber auch der breiten kirchlichen und zivilen Öffentlichkeit eine gut bestückte und weiter auszubauende wissenschaftliche Bibliothek zur Verfügung. Sie ist Teil der Linzer Diözesanbibliothek und verfügt neben Büchern, Zeitschriften und weiteren analogen Medien auch über eine große und stetig wachsende Zahl an digitalen Publikationen, für die sie den Benutzer:innen vielfältige Dienste zu Informationsbeschaffung und -management anbietet. Auch die Betreuung und konservatorische Erhaltung ihrer umfangreichen historischen und musealen Buchbestände gehören zu den Kernaufgaben der Universitätsbibliothek.
Selbstverständnis: Qualität - Diversität - Nachhaltigkeit
Die KU Linz ist keine Massenuniversität. Wiewohl sie eine kontinuierliche Steigerung der Anzahl ihrer Studierenden anstrebt, ist hohe Betreuungsqualität ein Identitäts- und Qualitätsmerkmal, das weiterhin Bestand haben soll. Dazu kommt, dass die schlanken, aber effizienten Strukturen in Administration und Support ein Charakteristikum dieser Universität darstellen. Dies wird ermöglicht einerseits durch die hohe Qualität und Motivation der Mitarbeiter:innen in diesen Bereichen, erfordert andererseits aber auch eine ausgeprägte hands-on-Mentalität auf allen Ebenen der (flachen) Hierarchien und insbesondere auch seitens des wissenschaftlichen Personals.
Was wohl wenige Universitäten in Österreich und Europa von sich behaupten können, gilt für die KU Linz bereits seit längerem: Unter den Professor:innen und im wissenschaftlichen Mittelbau besteht die angestrebte Ausgewogenheit von Männern und Frauen und wird auch weiterhin gegeben sein. In Zukunft geht es also um die Förderung von Diversität entlang anderer Parameter menschlicher Identität und Prägung: Die Universität hält es für ein hohes Gut, wenn Menschen unterschiedlicher Herkunft, Muttersprache, Hautfarbe, sexueller Orientierung und unterschiedlichen kirchlichen Standes hier gemeinsam lehren und lernen, forschen und arbeiten. Dazu kommt, dass die KU Linz versucht, ihre hohen Ansprüche an fachlicher Exzellenz von einem gesellschaftlichen (Pseudo-)Elitarismus freizuhalten und niederschwellig zugänglich zu sein. Deshalb stellt sie sich dem – genuin kirchlichen – Anspruch, Studierende aus bildungsfernen sozialen Milieus besonders zu fördern und Menschen mit atypischen (Vor)Bildungswegen zu integrieren.
Die KU Linz ist in allen ihren Betriebsabläufen EMAS-zertifiziert und unterwirft ihren Ressourcen- und Energie-Einsatz, die Haustechnik und das Beschaffungswesen hohen Nachhaltigkeits-Ansprüchen. Vorangetrieben durch eine aus allen Bereichen der Universität partizipativ zusammengestellte peer-group erbringt die kontinuierliche Arbeit an Verbesserungen einen konkreten (und messbaren!) Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung. Auf diese Weise will die Universität auch ein Lernort für nachhaltiges Verhalten sein, um Menschen zu prägen, die in ihren künftigen Berufen Multiplikator:innen sein werden.