Persönlicher Gott oder "ichloser" Grund?

Kants Argumentationen und Henrichs Interpretation. Internationale Tagung an der KU Linz, 19.-20. Dezember 2024

Kant hat sich zeit seines Lebens mit der Gottesfrage auseinandergesetzt. Im Rahmen seiner Begründungsbemühungen ist immer wieder von einem „Urwesen“, einem „Urgrund“ und von der „Gottheit“ die Rede. In welchem Verhältnis stehen diese Begriffe? Handelt es sich dabei um eine Zunahme an Bestimmtheit und bedarf es in Kants Moralphilosophie eines persönlichen Gottes? Oder wird, so Henrichs Interpretation, in der Kritik der Urteilskraft ein Bruch markiert zwischen moralischer Weltordnung und dem Gottesbegriff? Legt Kant den Gedanken nahe, einen persönlichen Gott zugunsten eines „ichlosen Grundes“ aufzugeben? Ziel der Tagung ist es, Bestimmung und Funktion des Gottesbegriffs in Kants Argumentationen zu erheben und entlang von Henrichs Interpretation zu diskutieren.

Im Jahr 2024 wird der 300. Geburtstag Immanuel Kants (* 22.4.1724) begangen. Außerdem jährt sich der Todestag von Dieter Henrich († 17.12.2022) zum zweiten Mal. Das Institut für Theoretische Philosophie nimmt das – in Kooperation mit dem Seminar für Philosophische Grundfragen der Theologie an der Universität Münster und gemeinsam mit Rudolf Langthaler (Universität Wien) – zum Anlass, eine internationale Tagung auszurichten.

Organisation und Veranstaltung

Institut für Theoretische Philosophie, KU Linz:
Univ.-Prof. Dr. Michael Hofer
Ass.-Prof. Dr. Rolando González Padilla

Seminar für Philosophische Grundfragen der Theologie, Universität Münster:
Univ.-Prof. Dr. Thomas Hanke

Univ.-Prof. i.R. Dr. Rudolf Langthaler (Universität Wien)

Tagungsort

Katholische Privat-Universität Linz
Bethlehemstraße 20, 4020 Linz

Die Vorträge der Tagung können kostenfrei besucht werden!

Anmeldung bitte bis 12. Dezember 2024 bei
Ass.-Prof. Dr. Rolando González Padilla M. A. 
E-Mail: r.gonzalezpadilla[at]ku-linz.at

Die Veranstaltung wird unterstützt von der Österreichischen Forschungsgemeinschaft und dem Bischöflichen Fonds zur Förderung der Katholischen Privat-Universität Linz.

Donnerstag, 19.12.2024

  • 14.00 Uhr
    Begrüßung: Michael Fuchs, Rektor der KU Linz
  • 14.15 – 15.15 
    Thomas Hanke, Münster:
    Tübinger Kantianer. Eine Konstellation der Kant-Rezeption 1788-1793
  • 15.15 – 15.30 
    Pause
  • 15.30 – 16.30 
    Friedrich Vollhardt, München:
    Das ‚Unbedingte‘. Zu Dieter Henrichs Interesse an der Begriffsanalyse Jacobis
  • 16.30 – 16.45 Uhr
    Pause
  • 16.45 – 17.45 
    Dieter Korsch, Marburg:
    Gott und das Gute. Warum eine religiöse Begründung der Sittlichkeit sinnvoll ist
  • 17.45 – 18.00 
    Pause
  • 18.00 – 19.00 
    Rudolf Langthaler, Wien:
    Eine moraltheologische Wandlung in Kants „dritter Kritik“, wonach der „persönliche Gott nicht mehr als ein für die Moraltheologie schlechthin unentbehrlicher Gedanke anerkannt wird“ (Dieter Henrich)?

Freitag, 20.12.2024

  • 8.00 – 9.00 
    Christian Rößner, Trier:
    Abweg zum Absoluten: Inwiefern Henrich Kant nicht besser als dieser sich selbst verstand.
  • 9.00 – 9.15
    Pause
  • 9.15 - 10.15 
    Jan Rohls, München:
    Von der Moralphilosophie zur Metaphysik. Zu Dieter Henrichs Kantdeutung
  • 10.15 – 10.30 Uhr
    Pause
  • 10.30 – 11.30 
    Anton Friedrich Koch, Heidelberg:
    Das Absolute auf dem Weg zur Moraltheologie?
  • 11.30 – 11.45
    Pause
  • 11.45 – 12.45 
    Michael Hofer, Linz:
    Erweitern, ergänzen, verschwenden. Der Beitrag der Kritik der Urteilskraft zur Bestimmtheit des Übersinnlichen (über uns)
  • 12.45 – 14.15
    Mittagspause
  • 14.15 – 15.15
    Barbara Santini, Padua:
    Der Weg zum Absoluten als Erschließung der letzten Gedanken: Henrich über und durch Kants Religionsphilosophie
  • 15.15 – 15.30
    Pause
  • 15.30 – 16.30
    Burkhard Nonnenmacher, Tübingen:
    Weltgrund und Weltordnung – Dieter Henrichs Reflexion über den persönlichen Gott bei Kant und ihre Beziehung zu einem zentralen Problem der Trinitätslehre
  • 16.30 – 16.45 Pause
  • 16.45 – 17.45
    Angelika Kreß, Tübingen:
    Hegels Transformation der Moraltheologie
  • 17.45
    Schlussworte

Prof. Dr. Thomas Hanke ist Direktor des Seminars für Philosophische Grundfragen der Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster.

Prof. Dr. Michael Hofer ist Professor für Theoretische Philosophie an der Theologischen Fakultät der Katholischen Privat-Universität Linz.

Prof. em. Dr. Anton Friedrich Koch ist emeritierter Professor für Philosophie am Philosophischen Seminar der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

Prof. em. Dr. Dieter Korsch ist emeritierter Professor für Systematische Theologie und Theologiegeschichte am Fachbereich Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg.

Dr.in Angelika Kreß ist Wissenschaftliche Angestellte an der Fakultät für Philosophie und Geschichte der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.

Prof. em. Dr. Rudolf Langthaler ist emeritierter Professor am Institut für Christliche Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.

Apl. Prof. Dr. Burkhard Nonnenmacher ist außerplanmäßiger Professor für Systematische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.

Prof. em. Dr. Jan Rohls ist emeritierter Professor für Systematische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Prof. Dr. Christian Rößner ist Professor für Philosophie an der Theologischen Fakultät der Universität Trier.

Ass.-Prof.in Dr.in Barbara Santini ist Assistenzprofessorin für Moralphilosophie an der Abteilung für Philosophie, Soziologie, Pädagogik und Angewandte Psychologie der Universität Padua.

Prof. Dr. Friedrich Vollhardt ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität München.