BACHELORSTUDIUM GRUNDLAGEN DES CHRISTENTUMS

Die Herausforderungen für ein christliches Selbstverständnis in Gesellschaft, Kultur, Religion, Wissenschaft und Kunst identifizieren, einordnen und bearbeiten zu können sind nur einige der Ziele des Bachelorstudiums. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, ermöglicht das Studium die Aneignung einer Sprachkompetenz, die in wissenschaftlicher Ausdrucksfähigkeit und Dialogfähigkeit wirksam wird. Dabei unternehmen die Fachbereiche Theologie, Philosophie und Kunstwissenschaft in unterschiedlichen Ausgestaltungen Versuche der Selbstverständigung des Menschen.

Factbox

Zulassungsvoraussetzungen:
Hochschulzugang, Latinum
Weitere Informationen hier

Studienumfang/-dauer:
180 CP bzw. ECTS / 6 Semester

Unterrichtssprache:
Deutsch (ggf. mit einzelnen Lehrveranstaltungen auf Englisch)

Akademischer Grad:
Bachelor of Arts (BA)

Weiterführende Studien:
Diplomstudium Katholische Theologie (als Weiterführung)
Masterstudium Religion in Kultur und Gesellschaft
Masterstudium Kunstwissenschaft-Philosophie (ggf. unter Vorschreibung von Auflagen)
Masterstudium Kunstwissenschaft (ggf. unter Vorschreibung von Auflagen)
Masterstudium Philosophie (ggf. unter Vorschreibung von Auflagen)

Studieninhalte

Das Bachelorstudium Grundlagen des Christentums soll einen Überblick hinsichtlich maßgebender Themen und Fächer der Theologie bieten. Dieser einführende Überblick wird durch frei wählbare Erweiterungen in Theologie, Philosophie oder Kunstwissenschaft weiter ausgestaltet. Individuelle Schwerpunkte können zudem im Rahmen der Gebundenen Wahlmodule und der Freien Wahlfächer gesetzt werden, die auch – sofern die Studierenden das wollen – durch Studienaufenthalte im Ausland bereichert werden können.

Im Einführungsmodul (13 CP) werden grundlegende Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen erworben, die für wissenschaftliches Arbeiten unerlässlich sind. Neben technischen Fragen, wissen-schaftliches Arbeiten betreffend, wird inhaltlich eine Einführung in Theologie und Philosophie in ihrer Eigenart und ihrem Stellenwert als Wissenschaft geleistet und eine Einübung in wissenschaftliche Textproduktion unternommen.

Im Modul Grundkurs Theologie (80 CP) erfolgt eine Einführung in den Fachbereich, indem überblickshaft die Fächergruppen mit ihren grundlegenden Inhalten Berücksichtigung finden. In einem Gegenüber zur Theologie dienen philosophische Fächer in historisch-systematischer Weise der Erarbeitung von Grundlinien möglichen menschlichen Selbst- und Weltverständnisses in den Dimensionen des Denkens und Handelns. Maßgebende theologische Fächer werden in Vielfalt und Eigenart ihrer Methoden ebenso vergegenwärtigt wie hinsichtlich grundlegender Inhalte, indem biblische Grundlagen und deren historische bzw. systematische Entfaltung als auch Grundvollzüge christlicher Praxis bearbeitet werden.

(1) Erweiterung Theologie (40 CP)
Mit dem Modul Erweiterung Theologie wird eine Fortführung und Vertiefung in methodischer Hinsicht als auch die inhaltlichen Kenntnisse betreffend unternommen. Damit ist im Fachbereich Theologie die Einführung unter Berücksichtigung eines umfassenden Spektrums theologischer Disziplinen zu einer Grundlegung hinsichtlich der zentralen Inhalte christlichen Glaubens erweitert.

(2) Erweiterung Philosophie (40 CP)
Entlang der klassischen Disziplinen Geschichte der Philosophie, Theoretische Philosophie und Praktische Philosophie werden jene grundlegenden Kenntnisse der Philosophie in Geschichte und Gegenwart erworben, mittels derer philosophische Fragen, Probleme und Begründungsformen in ihren historischen wie systematischen Zusammenhängen erkannt, interpretiert und kritisch geprüft werden können. Erfordernisse und Herausforderungen eines möglichen vernünftigen Selbst- und Weltverständnisses werden vor den Diskussionshorizonten der Gegenwart erarbeitet.

(3) Erweiterung Kunstwissenschaft (40 CP)
Die Erweiterung im Fach Kunstwissenschaft erarbeitet grundlegende Kenntnisse über Formen und Funktionen von Kunst und Architektur in unterschiedlichen Epochen und Gesellschaften in Geschichte und Gegenwart. Durch die vertiefende Auseinandersetzung mit ausgewählten Problemstellungen sowie durch die Begegnung mit Originalen und Kunst vor Ort soll die Fähigkeit zur differenzierten Analyse sowie zur Einordnung von Einzelphänomenen in einen größeren kunst- und architekturgeschichtlichen Zusammenhang entwickelt werden. Neben den für wissenschaftliches Arbeiten notwendigen formal-technischen Fertigkeiten werden grundlegende kunstwissenschaftliche und philosophische Methodenformen erarbeitet und erprobt.

Die Wahlmodule haben Schwerpunkte und Profilbildungen bzw. den Kompetenzerwerb für zukünftige Berufsfelder zum Gegenstand. Aus den drei angeführten Modulen sind zwei (à 9 CP) zu wählen.

(1) Wirtschaft – Ethik – Gesellschaft („WiEGe“)
Aufbauend auf die Studieninhalte des Fachs Christliche Sozialwissenschaften werden in diesem Modul die Phänomene der wirtschaftlichen Liberalisierung, Globalisierung, gesellschaftlichen Pluralisierung und Segmentierung als mehrdeutige „Zeichen der Zeit“ und als wesentliche Kontexte theologischer und ethischer Diskurse wahrgenommen. Die Durchführung erfolgt mittels interdisziplinärer Reflexion in der Perspektive verschiedener theologisch-ethischer und sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Fächer. Ziele des Moduls sind die Vermittlung von Grundkenntnissen über die gegenwärtigen sozioökonomischen Verhältnisse, die Einübung in den Dialog über Probleme der heutigen globalisierten Welt und zu deren Mitgestaltung und Weiterentwicklung sowie die Kenntnis von Kriterien für verantwortliches Handeln von Christ:innen in der modernen Gesellschaft.

(2) Kunst als Ort religiöser, philosophischer und weltanschaulicher Kommunikation
Kunst als eine der ursprünglichsten Äußerungen menschlicher Kultur steht immer in einem Verhältnis zur gesellschaftlichen Situation und zum religiösen Denken und Tun von Menschen. Kunst ist Sprachmittel von Religion und gleichzeitig oft provozierende Herausforderung für Religion. – In diesem Modul sollen die Studierenden in den interdisziplinären Diskurs von Kunstwissenschaft, (Kunst)Philosophie und Theologie eingeführt werden: Erste grundlegende Kompetenzen der Kunstwahrnehmung werden erarbeitet. Philosophische Reflexion auf das Schaffen und Wahrnehmen von Kunst überhaupt und theologische Reflexion auf das spannungsreiche Verhältnis von Kunst und christlicher Religion sollen angestoßen werden. Exemplarische Einzelthemen, insbesondere aus der jüdisch-christlichen Ikonographie und deren Wirkungsgeschichten, konkretisieren die Beschäftigung, die die Studierenden insgesamt befähigen soll, in den Diskurs Kunst – Theologie/Philosophie einzutreten.

(3) Basiskompetenzen für die Gemeindearbeit
Neben den Fächer- und Thematischen Modulen, die der wissenschaftlichen Berufsvorbildung dienen, wird den Studierenden mit diesem Modul die Möglichkeit der Vorbereitung auf vielfältige Berufsfelder in der pastoralen Arbeit in Gemeinden und kategorialen Seelsorgebereichen geboten. Es fördert die für Leitung von Gruppen und Begleitung von einzelnen Menschen erforderlichen kommunikativen und praktischen Fähigkeiten. Neben Grundkenntnissen in der Planung pastoraler Angebote werden auch Kompetenzen in Gesprächsführung und Mitarbeitermotivation sowie in der Moderation von unterschiedlichen Interessens- und Altersgruppen erworben. Damit erhalten die Studierenden einen Einblick in die vielfältigen praktischen Aufgaben im pastoralen Dienst.

Dieses Modul dient der individuellen Vertiefung und Schwerpunktsetzung: Im Verlauf des Studiums sind in freier Auswahl des:der Studierenden aus dem dafür gekennzeichneten Angebot der KU Linz weitere Lehrveranstaltungen im Ausmaß von mindestens 22 CP mit positivem Leistungsnachweis zu absolvieren. Das Erlernen der Sprachen, das dem Studium klassischer Texte der Religionen dient, wird unter dieser Rubrik ausdrücklich empfohlen. An der KU Linz werden dazu folgende Lehrveranstaltungen angeboten: Graecum, Hebraicum.

Das Bachelormodul beinhaltet die Erstellung einer Bachelorarbeit und die Bachelorprüfung. Das Bachelormodul ist in dem Fachbereich zu absolvieren, der als Erweiterung gewählt wurde. Hier sollen jene Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen nachgewiesen werden, die zu einer inhaltlichen Durchdringung und formal korrekten Darstellung einer Themenstellung aus den Fachbereichen Theologie, Philosophie oder Kunstwissenschaft erforderlich sind.

Empfohlene Auslandsstudien („Mobilitätsfenster“)

Studierenden wird explizit empfohlen, im Bachelorstudium ein Auslandssemester zu absolvieren. Das vierte oder das fünfte Semester des Studiums erscheinen für dieses Vorhaben besonders geeignet. Lehrveranstaltungen, die während des Auslandsstudiums absolviert wurden, werden bei Gleichwertigkeit anerkannt. Neben der Anrechnung auf Studienverpflichtungen ist – bei ausreichend geisteswissenschaftlichem Bezug (Theologie / Philosophie / Kunstwissenschaft) – eine Anrechenbarkeit auf die gebundenen Wahlmodule möglich. Darüber hinaus können Leistungen als freie Wahlfächer angerechnet werden.

Zulassungsvoraussetzungen

Zulassungsvoraussetzung ist die allgemeine Universitätsreife.

Für die Zulassung zum Bachelorstudium sind ausreichende Kenntnisse der lateinischen Sprache jeweils als Nachweis der besonderen Universitätsreife erforderlich. Liegen diese Kenntnisse ausweislich eines Reifeprüfungszeugnisses oder sonstiger anerkannter Zeugnisse oder Diplome nicht vor, so sind diese Sprachkenntnisse bis zum Abschluss des vierten Semesters in Form einer Ergänzungsprüfung nachzuweisen. Zur Vorbereitung auf die Ergänzungsprüfung wird an der KU Linz folgende Lehrveranstaltung angeboten: Latinum (12 CP).

Anerkennungen, etc.

Grundsätzlich gibt es keine Beschränkung der Anrechenbarkeiten, außer die Lehrveranstaltungen/Leistungen liegen länger als 15 Jahre zurück. Die Bachelor-Arbeit kann nicht angerechnet werden.

Da eine Beschränkung der Anrechenbarkeiten nicht vorgesehen ist, ist auch eine parallele Absolvierung insbesondere von Studien an der KU Linz mit wechselseitig verwendbaren Studienleistungen möglich. Auch hier gilt: Abschlussarbeiten können nicht angerechnet werden.

Absolvent:innen des Diplomstudiums Katholische Theologie können nicht in das Bachelorstudium inskribieren.

Infos rechts // Zul-Vor, Berufsfelder links

Berufsfelder

1. Berufsfelder
Das Studium bietet für Absolvent:innen alle Möglichkeiten, die mit einem Grundlagenstudium im Bereich der Geistes- und Kulturwissenschaften gegeben sind: im weitesten Sinne Tätigkeitsfelder in Gesellschaft und Kultur, näherhin diözesane bzw. kirchennahe Stellen, das Medien- und Verlagswesen, Kulturmanagement, Personalwesen und -beratung und nationale sowie internationale NGOs. Das Studium kann auch als Zusatzausbildung für Weiterqualifikation Berücksichtigung finden.

2. Tätigkeit in der Diözese Linz – Pastorale Berufe
Absolvent:innen haben – unter besonderen Voraussetzungen und unterstützt durch eine spezielle Studierendenberatung – die Möglichkeit, spezifische Dienste in der Diözese Linz zu übernehmen. Personen, die diese Voraussetzungen erfüllen, werden von der Personalstelle der Diözese vor Aufnahme des Studiums ausgewählt. Zu den besonderen Voraussetzungen zählen eine abgeschlossene Berufsausbildung bzw. ein anderes absolviertes Studium und die Teilnahme an Maßnahmen der Ausbildungsbegleitung während des Studiums.

3. Möglichkeiten, das Studium fortzusetzen
Die Architektur sieht – durch die Möglichkeit der Wahl eines Erweiterungsmoduls aus Theologie, Philosophie oder Kunstwissenschaft – die so gut wie umstandslose Fortsetzung des Studiums an der KU Linz vor, sei durch den Umstieg in das Diplomstudium Katholische Theologie bzw. einen Wechsel auf die Masterebene in Theologie (Master Religion in Kultur und Gesellschaft), Philosophie und/oder Kunstwissenschaft. Wer das Studium durch einen Umstieg in das Diplomstudium Katholische Theologie fortsetzen will, eröffnet sich durch den Abschluss dieses Studiums (Mag. oder Mag.a theol.) die Möglichkeit, eine qualifizierte Tätigkeit in der Diözese zu übernehmen.

Kontakt und Beratung

Weitere Informationen und Antworten auf Fragen zum Bachelorstudium Grundlagen der Theologie erhalten Sie bei dem Team der Studienadministration.