Bakkalaureatsstudium Katholische Theologie

Das Bakkalaureat Katholische Theologie dient der umfassenden philosophischen und theologischen Bildung. Es richtet sich vor allem an internationale Studierende, für die es die wissenschaftliche Berufsvorbildung als Theolog:innen leistet und die sich auf Leben und Tätigkeit als Priester, Diakon, Pastoralassistent:in oder in anderen kirchlichen Diensten vorbereiten. Ein Ziel ist es, aufgrund der international und universalkirchlich leicht vergleichbaren Studienkonzeption, an einem „Netzwerk“ kirchlicher Studien mitzuwirken und den Austausch zwischen verschiedenen kulturellen und religiösen Traditionen zu ermöglichen (Apostolische Konstitution Veritatis Gaudium, Einleitung 3d).

Ebenso richtet es sich an Studierende, die in besonderem Maße an Theologie als wissenschaftlicher Disziplin interessiert sind und für die es als Hinführung zu wissenschaftlicher Tätigkeit in der theologischen Forschung und Lehre dient. Darüber hinaus gehört zu den Zielen die Befähigung zu Tätigkeiten in verschiedenen nichtkirchlichen Berufsfeldern, die eine vertiefte philosophisch-theologische und human- und religionswissenschaftliche Bildung wertvoll erscheinen lassen.

Factbox

Zulassungsvoraussetzungen:
Hochschulzugang
Latinum, Graecum
Weitere Informationen hier

Studienumfang/-dauer:
300 CP bzw. ECTS / 10 Semester (2 Studienabschnitten)

Unterrichtssprache:
Deutsch (ggf. mit einzelnen Lehrveranstaltungen auf Englisch)

Akademischer Grad:
Bakkalaureus/Bakkalaurea der Theologie (Bakk. theol./Bakk.a theol.)

Weiterführende Studien:
Lizentiat Katholische Theologie

Studieninhalte

Die Studienziele werden durch eine ausführliche Grundlegung im Fachbereich Philosophie und einer umfassenden Berücksichtigung des klassischen Fächerspektrums der Theologie erreicht. Leitend ist dabei die Herausarbeitung eines christlichen Selbstverständnisses unter Bedachtnahme auf die geistigen, sozialen, kulturellen und religiösen Rahmenbedingungen in Geschichte und Gegenwart. Dies verlangt, sich in produktiver Weise den diesbezüglichen Herausforderungen, Einsprüchen und Anregungen sowohl der vielfältigen Tradition als auch der Gegenwart zu öffnen. Erreicht wird diese Offenheit im Denken durch eine umfassende Wahrnehmung und Reflexion der biblischen Grundlagen, ihrer inhaltlichen Entfaltung und der Grundvollzüge kirchlichen Lebens und Tuns, um die zentralen Inhalte christlichen Glaubens erarbeiten und vertreten zu können.

Die beiden ersten Studienjahre (120 CP – „erster Studienabschnitt“) dienen der philosophischen Ausbildung und bieten zusätzlich Einführungskurse in die Theologie.

Die folgenden drei Studienjahre (180 CP – „zweiter Studienabschnitt“) dienen vor allem der umfassenden Verbreiterung und Vertiefung der theologischen Grundausbildung sowie der Weiterführung der philosophischen Ausbildung. Auf diese Weise können sich die Studierenden das Gesamte der katholischen Lehre in organischer Weise erarbeiten und werden gleichzeitig in die Methode wissenschaftlicher Forschung eingeführt.

Im Einführungsmodul werden grundlegende Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen erworben, die für wissenschaftliches Arbeiten unerlässlich sind. Neben technischen Fragen, wissenschaftliches Arbeiten betreffend, wird inhaltlich eine Einführung in Theologie in ihrer Eigenart und ihrem Stellenwert als Wissenschaft geleistet und eine Einübung in wissenschaftliche Textproduktion unternommen. Darüber hinaus werden sprachliche Grundlagen (Hebräisch) erarbeitet.

Entlang der klassischen Disziplinen Geschichte der Philosophie, Praktische Philosophie und Theoretische Philosophie werden jene grundlegenden Kenntnisse der Philosophie in Geschichte und Gegenwart erworben, mittels derer philosophische Fragen, Probleme und Begründungsformen in ihren historischen wie systematischen Zusammenhängen erkannt, interpretiert und kritisch geprüft werden können. Dadurch wird ermöglicht, Diskussionszusammenhänge sowohl in der Theologie und in anderen Wissenschaften als auch in Kultur und Gesellschaft auf philosophische Vorentscheidungen und Grundlagen zu befragen und zu prüfen. Ziel ist es, in einem Gegenüber zur Theologie in historisch-systematischer Weise vernünftige Möglichkeiten eines menschlichen Selbst- und Weltverständnisses in den Dimensionen des Denkens und Handelns zu erarbeiten.

In einem Überblick wird zur Einführung in die Theologie das Spektrum theologischer Fächer vorgestellt. Dabei wird Vielfalt und Eigenart ihrer Methoden vergegenwärtigt und Grundkenntnisse christlicher Theologie vermittelt, indem biblische Grundlagen und deren historische bzw. systematische Entfaltung als auch Grundvollzüge christlicher Praxis im Ansatz Berücksichtigung finden.

Das Modul Erweiterung Philosophie hat das Ziel, maßgebende und aktuelle Themen und Aspekte der Philosophie aufzunehmen und das Selbst- und Weltverständnis des Menschen entlang der Dimensionen der Wissenschaft, des Politischen und der Gottesfrage zu vertiefen.

Ziel des Moduls Erweiterung Theologie ist es, unter Berücksichtigung der klassischen theologischen Fächer eine Grundlegung bezüglich der zentralen Inhalte christlichen Glaubens zu leisten. Leitend ist dabei sowohl die inhaltliche Erschließung innerhalb der einzelnen Fächer und die Erarbeitung eines Methodenbewusstseins gemäß jeweiliger fachlicher Standards als auch die Zusammenschau und Verbindung zwischen den Fächern. Erreicht wird dieses Ziel, indem eine umfassende Wahrnehmung und Reflexion christlichen Selbstverständnisses hinsichtlich seiner biblischen Grundlagen, der historisch-systematischen Entfaltung und hinsichtlich der Grundvollzüge kirchlichen Lebens und Tuns, jeweils im Horizont der geistigen, sozialen, kulturellen und religiösen Rahmenbedingungen in Geschichte und Gegenwart unternommen wird.

Das Bakkalaureatsmodul beinhaltet die Erstellung einer Bakkalaureatsarbeit und die Bakkalaureatsprüfung. Im Bakkalaureatsmodul sollen jene Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen nachgewiesen werden, die zu einer inhaltlichen Durchdringung und formal korrekten Darstellung einer Themenstellung aus den Fachbereichen Philosophie oder Theologie erforderlich sind.

Zulassungsvoraussetzungen

Zulassungsvoraussetzung ist die allgemeine Universitätsreife.

Ausreichende Kenntnisse der lateinischen und griechischen Sprache sind zur Zulassung erforderlich. Liegen diese Kenntnisse ausweislich eines Reifeprüfungszeugnisses oder sonstiger anerkannter Zeugnisse oder Diplome nicht vor, so kann die Studienzulassung zum Bakkalaureatsstudium Katholische Theologie nur erfolgen unter Vorschreibung von Ergänzungsprüfungen aus den betreffenden Sprachen, die bis zur Anmeldung zum 5. Studiensemester positiv absolviert werden müssen.

Zur Vorbereitung auf die Ergänzungsprüfung/en werden an der KU Linz folgende Lehrveranstaltungen angeboten: Latinum (12 CP) und Graecum (12 CP).

Infos rechts // Zul-Vor, Berufsfelder links

Berufsfelder

  • Pastorale Berufe in Pfarren, Dekanaten, Seelsorgeeinrichtungen,… als Priester oder Laientheolog:in 
  • Kinder-, Jugend-, Gemeindearbeit
  • Erwachsenenbildung
  • In Kultureinrichtungen oder in der Personalentwicklung
  • Als Geisteswissenschafter:in in Politik, Wirtschaft, Verwaltung und NGOs oder im Medien- und Kommunikationsbereich
  • Wissenschaftliche Laufbahn