Auf den Spuren von Franz und Franziska Jägerstätter - Eine Graphic Novel 

Das Projekt regt am Beispiel der Biografie von Franz Jägerstätter zur Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Glaube und Politik und dem Schwimmen gegen den Strom an. In der geplanten Graphic Novel begeben sich junge Menschen auf Spurensuche. Bei ihrer Reise in die Vergangenheit begegnen sie in St. Radegund einer Tochter von Franz und Franziska Jägerstätter. In Rückblenden lernen sie die Geschichte kennen und fragen, was diese ihrem Leben heute zu sagen hat.

 

Das Projekt

Die Graphic Novel mit dem Arbeitstitel "Auf den Spuren von Franz und Franzisa Jägerstätter" entsteht in Kooperation zwischen Andreas Schmoller und dem Illustrator Nicolas Bleck. Damit entsteht das Projekt aus einer engen Verknüpfung von Wissenschaft und Kunst. Ausgangspunkt ist die Frage, was Jägerstätter uns heute sagen kann? Religiös, spirituell, politisch, gesellschaftlich. Dabei wird nicht nur die faszinierende Lebensgeschichte des Innviertler Bauern, Familienvaters und Katholiken, der für seine einsame Glaubens- und Gewissensentscheidung das Martyrium auf sich genommen hat, in Blick genommen, sondern durch die Verknüpfung mit der komplexen Nachgeschichte (oder Deutungsgeschichte) aufgezeigt, wozu Jägerstätter in der Vergangenheit Menschen inspiriert hat und warum er auf Ablehnung stieß. 

Inhaltlich setzt die Graphic Novel in der Gegenwart bei einer Spurensuche von Jugendlichen in St. Radegund an. Ein Treffen mit einer Jägerstätter-Tochter im Jägerstätter-Haus führt hinein in die Vergangenheit, die geprägt war von Unverständnis, Anfeindungen, Schweigen und später Würdigung und Seligsprechung. Als Protagonistin der Story war die im Juli 2025 verstorbene Jägerstätter Tochter Maria Dammer in das Projekt eingebunden. Die geplanten Sequenzen der Graphic Novel bringen Vergangenheit und Gegenwart in Dialog, Geschichte wird darüber befragt, wie sie uns überliefert wurde, welche Quellen wir darüber verfügen und wie diese uns heute herausfordern. Das Konzept hat damit auch eine religionspädagogische Komponente, in dem sie dazu befähigt, Fragen nach dem Verhältnis von Glauben und Handeln im heute zu stellen und zu verhandeln. Abgerundet wird die Graphic Novel durch historische Hintergrundinformation und historisches Bildmaterial im Anhang. 

Die Tochter von Franz und Franziska Jägerstätter verkörpert in der Story gewissermaßen das Band zwischen damals und heute, sie trägt in sich die Bürde der Ablehnung und des Schweigens, und sie drückt die Gewissheit aus, dass es Menschen wie ihren Vater auch heute braucht. Vor diesem Hintergrund kommt dem ästhetischen Konzept der Graphic Novel entscheidende Bedeutung dabei zu, Zeitebenen und Überblendungen aufzuzeigen und die emotionale als auch inhaltliche Reise der Protagonist:innen gemäß eines historisch verbrieften Scripts bildsprachlich umzusetzen. Zu den Protagonist:innen zählen für die Ebene der Gegenwart neben der genannten Jägerstätter-Tochter drei Jugendliche auf Spurensuche, für die Ebene der Vergangenheit, Franz und Franziska Jägerstätter. Für das Script zeichnet Andreas Schmoller verantwortlich, die grafische Gestaltung liegt bei Nicolas Bleck, der als (Buch)Illustrator, Graphic Recorder vielfach Erfahrungen gesammelt hat. (Webseite) Zu seinen jüngeren Arbeiten zählen z.B. Illustration für den Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim.

 

Aktualität des Projektes

Die Verweigerung Franz Jägerstätters für das NS-Regime Kriegsdienst zu leisten und die Konsequenz, dies mit dem Leben zu bezahlen, lösen auch heute einerseits Bewunderung und andererseits Unverständnis und Ambivalenz aus. Anhand seines Lebensbildes wird im Kern die Frage aufgeworfen und verhandelt, worin Christ-Sein begründet liegt und welche Konsequenzen dies für das alltägliche und politische Handeln hat. Aktuell ist Jägerstätter daher in vielfachem Sinne, insbesondere als Anleitung zu religiöser (Selbst)Bildung, die es erst möglich macht, Christ-Sein institutionell verankert aber dennoch selbstbestimmt zu leben und, wie Jägerstätter, Formen eines identitären christlichen Nationalismus abzulehnen.

 

Standortbestimmung des Projektes

Personen aus Kunst, Wissenschaft, Kirche und Gesellschaft hat die Biografie des Innviertler Bauern und Familienvaters immer wieder inspiriert, die Geschichte der Rezeption ist mannigfaltig. Auch in dem Graphic Novel-Projekt geht es darum, im Dialog zwischen Wissenschaft und Kunst Perspektiven auf Jägerstätter zu werfen, die emotional und gedanklich anregend sind für das Verhältnis von Glaube, Kirche, Religion und Gesellschaft. Die Biografie mit ihrer die menschliche Existenz betreffend Story wird in der künstlerischen Umgebung der Graphic Novel als Identifikations- und Reflexionsangebot erfahrbar. In der religiösen Bildung wird diese Beschäftigung fruchtbar für einen Diskurs über Religion (und Religion und Politik) heute: God is no religion but a relationship – dies prägte bereits Jägerstätters Verständnis von Christ- und Kirche-Sein.

 

Finanzierung / Crowd Funding

Bereits zugesagte Förderungen: Otto Mauer-Fonds (€ 3000,-)

Weitere Förderansuchen sind eingereicht bzw. in Vorbereitung.

Für die finanzielle Absicherung des Projektes suchen wir noch private Unterstützer:innen. Spenden sind als steuerlich absetzbar (hierfür wird um Kontaktaufnahme gebeten.). 

Bankverbindung: 

IBAN: AT48 5400 0000 0075 3780 

Bank: OÖ Landesbank AG | Referenz: Jägerstätter KTR_41780005 

Empfänger: Katholische Privat-Universität Linz

Kontakt: a.schmoller@ku-linz.at