Predrag Bukovec

SE Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie III: Das Kirchenjahr

Kurzbeschreibung

Ausgehend vom Sonntag als ältestem Fest des Christentums entwickelte sich in der Liturgiegeschichte schon früh die jährliche Begehung von Feiern. Mit der Zeit etablierte sich so das Kirchenjahr mit seinen beiden geprägten Zeiten (Oster- und Weihnachtsfestkreis) sowie dem Jahreskreis. Zusätzlich dazu wurden schon früh Märtyrerinnen und Märtyrer bedacht, sodass die Heiligenverehrung die Rhythmik des Liturgischen Jahres seitdem mitprägt.Die Vorlesung möchte historisch, systematisch und praktisch in die wichtigsten Aspekte und Feiern des Kirchenjahres einführen. Nach einem Vorspann zu den anthropologischen Fragen bezüglich Zeiterfahrung, Feierkultur und Kalender werden die Prinzipien des Aufbaus des Kirchenjahres vorgestellt. Es folgt der Sonntag als Keimzelle, Kern und Pulsschlag liturgischer Zeit sowie seine Entfaltungen auf der Jahresebene: der Osterfestkreis, Weihnachtsfestkreis sowie die Begehung der Herren-, Marien- und Heiligenfeste.

Lernergebnisse

Nach Abschluss der Vorlesung können die Studierenden... - die liturgische Zeiterfahrung als Heilsgeschichte-im-Heute erläutern. - die Eigenlogik des Kirchenjahres nachvollziehen, die Festkategorien angeben und sich am Direktorium orientieren. - den Sonntag als Urkern christlicher Zeitspiritualität wiedergeben. - die Festkreise in ihrer Dramaturgie und ihren Eigenheiten erklären. - das Heiligengedenken kontextualisieren.

Literatur

- AUF DER MAUR, Hansjörg: Feiern im Rhythmus der Zeit. Bd. 2, Regensburg 1983 (GdK 5).
- BUCHINGER, Harald: Reformen der Osternachtfeier. Eine Fallstudie römischer Liturgiegeschichte, in: HEID, Stefan (Hg.): Operation am lebenden Objekt. Roms Liturgiereformen von Trient bis zum Vaticanum II, Berlin 2014, 277–302.
- FÖRSTER, Hans: Die Anfänge von Weihnachten und Epiphanias. Eine Anfrage an die Entstehungshypothesen, Tübingen 2007 (STAC 46).
- HARNONCOURT, Philipp: Zur Geschichte und Theologie von Sabbat und Sonntag. In: HlD 37 (1983), 1–15, 61–75.
- MEßNER, Reinhard: Einführung in die Liturgiewissenschaft. Regensburg 2009.

Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten

Mündliche Prüfung. 

Archiv

Wintersemester 2024/25

VL Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie II: Theologie der Sakramente und Sakramentalien

Kurzbeschreibung

Die Vorlesung stellt die Pluralität des liturgischen Lebens der Kirche in ihren einzelnen Feiern vor. Das Spektrum der Kernvollzüge des christlichen Gottesdienstes, von der Taufe bis zur Beisetzung, wird als Ausdrucksform der gottmenschlichen Kommunikation ge-deutet, in denen einerseits Gottes erlösende Liebe an der Erfahrungswelt der Menschen ansetzt und andererseits der gelebte Glaube seinen spirituellen Anker findet sowie Communio realisiert wird.Nach einer fundamentalliturgischen Vergewisserung über „Sakramentalität“ als Grundpfeiler der Liturgie werden die einzelnen Feierformen jeweils in drei Durchgängen erarbeitet:• (a) Die historische Entwicklung wird skizziert, um die Essenz der Feier ebenso wie ihre weitere Entwicklung als "Vorgeschichte" für das Heute zu verstehen.• (b) Der liturgietheologische Gehalt wird anhand des Feierablaufs und seiner Texte erhoben.• (c) Pastoralliturgische Handlungsfelder werden betrachtet, um die seelsorglichen Aspekte und den Heiligungsdienst an den Menschen zu erfassen.Dieser Dreiklang soll einem umfassenden Kompetenzerwerb dienen, damit Fragen der Liturgie in ihrer Vielgestaltigkeit erfasst und Verkürzungen vermieden werden.

Lernergebnisse

Die Studierenden können nach Abschluss der Lehrveranstaltung:

  • „Sakramentalität“ als Fundament der Liturgie deuten und diese Kategorie auf die konkreten gottesdienstlichen Vollzüge anwenden;
  • die Kernliturgien der Kirche in ihrem geschichtlichen Werden verstehen, die Transformationsprozesse in den verschiedenen Epochen nachvollziehen und die heutige Gestalt als Ergebnis vorgängiger historischer Dynamiken deuten;
  • die Sakramente und Sakramentalien liturgietheologisch entfalten und ihre Bezüge zur Ekklesiologie und Spiritualität erläutern und
  • aktuelle Herausforderungen in der Praxis identifizieren, pastoralliturgisch reflektieren und Handlungsoptionen entfalten.

Literatur

  • BUCHINGER, Harald: Sakramente. Zeichen und Werkzeuge des Heils, in: ThQ 202 (2002) 139–151.
  • DIRSCHERL, Erwin – WEIßER, Markus (Hgg.): Wirksame Zeichen und Werkzeuge des Heils? Aktuelle Anfragen an die traditionelle Sakramententheologie, Freiburg i. Br. et al. 2022 (QD 321).
  • GRILLO, Andrea: Einführung in die liturgische Theologie. Zur Theorie des Gottesdienstes und der christlichen Sakramente, Göttingen 2006 (APLH 49).
  • MEßNER, Reinhard: Einführung in die Liturgiewissenschaft. 2. Aufl., Paderborn 2009.

Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten

Mündliches Prüfungsgespräch. 

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