Predrag Bukovec

UE Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie IV:

Kurzbeschreibung

Die WGF ist eine liturgische Feierform, die das Zweite Vatikanische Konzil ausdrücklich fördern wollte (SC 35,4). Ihre Grundintention ist, dem Wort Gottes in der Liturgie Raum zu geben. Die Lehrveranstaltung richtet sich an alle, die sich für die WGF interessieren und v. a. praktische Erfahrungen mit der Vorbereitung und Performanz sammeln möchten. Die Übung ist als ein Liturgieprojekt konzipiert: Die Lerngruppe erarbeitet gemeinsam eine konkrete WGF, übt sie ein und feiert schließlich diesen Modellgottesdienst. Nach der Vorbesprechung werden in der theoretischen Sitzung die Grundlagen und liturgischen Bücher vorgestellt mit dem Ziel, in den folgenden praktischen Einheiten im Team eine eigene WGF vorzubereiten und die einzelnen Rituale einzuüben. In der letzten Sitzung findet mit verteilten liturgischen Rollen die Feier dieser WGF statt.

Lernergebnisse

Nach Abschluss der Übung sind die Studierenden in der Lage:- die Feierform WGF, ihre Ursprünge und Hintergründe zu erfassen,- die liturgischen Ressourcen für die Vorbereitung zu ver-wenden,- eine WGF liturgisch reflektiert vorzubereiten (Ablauf, Intimatio, Feierheft),- die entsprechenden liturgischen Rollen zu übernehmen.

Literatur

- BUKOVEC, Predrag: Anders abgebogen. Wort-Gottes-Feier zwischen Konzilsanliegen und Rezeption, in: HlD 77 (2023) 224-234.
- JEGGLE-MERZ, Birgit: Eine abgespeckte Eucharistiefeier? Überlegungen zur Grundstruktur einer Wort-Gottes-Feier, in: BiLi 85 (2012) 23-34.
- MEßNER, Reinhard: Wortgottesdienst, in: ZERFAß, Alexander - FRANZ, Ansgar (Hgg.): Wort des lebendigen Gottes. Liturgie und Bibel, Tübingen 2016, 73-110.
- MEURER, Wolfgang: Die Wort-Gottes-Feier als sacra celebratio. Ein nicht ausgeführter Beschluss des Konzils, Stuttgart 2019 (PTHe 167).
- WINTER, Stephan: Die Wort-Gottes-Feier. Aktuelle Praxis und Perspektiven einer lebendigen Liturgieform, Regensburg 2023.

Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten

Die Prüfungsleistungen sind kleinteilig und organisch in die Projektarbeit integriert: Teamarbeit (Einzelaufgaben bei der Vorbereitung), Konzept der WGF, Intimatio, Feierheft, praktische Übungen, liturgische Durchführung, Schlussreflexion (Essay).

Archiv

Sommersemester 2025

SE Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie III: Das Kirchenjahr

Kurzbeschreibung

Ausgehend vom Sonntag als ältestem Fest des Christentums entwickelte sich in der Liturgiegeschichte schon früh die jährliche Begehung von Feiern. Mit der Zeit etablierte sich so das Kirchenjahr mit seinen beiden geprägten Zeiten (Oster- und Weihnachtsfestkreis) sowie dem Jahreskreis. Zusätzlich dazu wurden schon früh Märtyrerinnen und Märtyrer bedacht, sodass die Heiligenverehrung die Rhythmik des Liturgischen Jahres seitdem mitprägt.Die Vorlesung möchte historisch, systematisch und praktisch in die wichtigsten Aspekte und Feiern des Kirchenjahres einführen. Nach einem Vorspann zu den anthropologischen Fragen bezüglich Zeiterfahrung, Feierkultur und Kalender werden die Prinzipien des Aufbaus des Kirchenjahres vorgestellt. Es folgt der Sonntag als Keimzelle, Kern und Pulsschlag liturgischer Zeit sowie seine Entfaltungen auf der Jahresebene: der Osterfestkreis, Weihnachtsfestkreis sowie die Begehung der Herren-, Marien- und Heiligenfeste.

Lernergebnisse

Nach Abschluss der Vorlesung können die Studierenden... - die liturgische Zeiterfahrung als Heilsgeschichte-im-Heute erläutern. - die Eigenlogik des Kirchenjahres nachvollziehen, die Festkategorien angeben und sich am Direktorium orientieren. - den Sonntag als Urkern christlicher Zeitspiritualität wiedergeben. - die Festkreise in ihrer Dramaturgie und ihren Eigenheiten erklären. - das Heiligengedenken kontextualisieren.

Literatur

- AUF DER MAUR, Hansjörg: Feiern im Rhythmus der Zeit. Bd. 2, Regensburg 1983 (GdK 5).
- BUCHINGER, Harald: Reformen der Osternachtfeier. Eine Fallstudie römischer Liturgiegeschichte, in: HEID, Stefan (Hg.): Operation am lebenden Objekt. Roms Liturgiereformen von Trient bis zum Vaticanum II, Berlin 2014, 277–302.
- FÖRSTER, Hans: Die Anfänge von Weihnachten und Epiphanias. Eine Anfrage an die Entstehungshypothesen, Tübingen 2007 (STAC 46).
- HARNONCOURT, Philipp: Zur Geschichte und Theologie von Sabbat und Sonntag. In: HlD 37 (1983), 1–15, 61–75.
- MEßNER, Reinhard: Einführung in die Liturgiewissenschaft. Regensburg 2009.

Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten

Mündliche Prüfung. 

Wintersemester 2024/25

VL Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie II: Theologie der Sakramente und Sakramentalien

Kurzbeschreibung

Die Vorlesung stellt die Pluralität des liturgischen Lebens der Kirche in ihren einzelnen Feiern vor. Das Spektrum der Kernvollzüge des christlichen Gottesdienstes, von der Taufe bis zur Beisetzung, wird als Ausdrucksform der gottmenschlichen Kommunikation ge-deutet, in denen einerseits Gottes erlösende Liebe an der Erfahrungswelt der Menschen ansetzt und andererseits der gelebte Glaube seinen spirituellen Anker findet sowie Communio realisiert wird.Nach einer fundamentalliturgischen Vergewisserung über „Sakramentalität“ als Grundpfeiler der Liturgie werden die einzelnen Feierformen jeweils in drei Durchgängen erarbeitet:• (a) Die historische Entwicklung wird skizziert, um die Essenz der Feier ebenso wie ihre weitere Entwicklung als "Vorgeschichte" für das Heute zu verstehen.• (b) Der liturgietheologische Gehalt wird anhand des Feierablaufs und seiner Texte erhoben.• (c) Pastoralliturgische Handlungsfelder werden betrachtet, um die seelsorglichen Aspekte und den Heiligungsdienst an den Menschen zu erfassen.Dieser Dreiklang soll einem umfassenden Kompetenzerwerb dienen, damit Fragen der Liturgie in ihrer Vielgestaltigkeit erfasst und Verkürzungen vermieden werden.

Lernergebnisse

Die Studierenden können nach Abschluss der Lehrveranstaltung:

  • „Sakramentalität“ als Fundament der Liturgie deuten und diese Kategorie auf die konkreten gottesdienstlichen Vollzüge anwenden;
  • die Kernliturgien der Kirche in ihrem geschichtlichen Werden verstehen, die Transformationsprozesse in den verschiedenen Epochen nachvollziehen und die heutige Gestalt als Ergebnis vorgängiger historischer Dynamiken deuten;
  • die Sakramente und Sakramentalien liturgietheologisch entfalten und ihre Bezüge zur Ekklesiologie und Spiritualität erläutern und
  • aktuelle Herausforderungen in der Praxis identifizieren, pastoralliturgisch reflektieren und Handlungsoptionen entfalten.

Literatur

  • BUCHINGER, Harald: Sakramente. Zeichen und Werkzeuge des Heils, in: ThQ 202 (2002) 139–151.
  • DIRSCHERL, Erwin – WEIßER, Markus (Hgg.): Wirksame Zeichen und Werkzeuge des Heils? Aktuelle Anfragen an die traditionelle Sakramententheologie, Freiburg i. Br. et al. 2022 (QD 321).
  • GRILLO, Andrea: Einführung in die liturgische Theologie. Zur Theorie des Gottesdienstes und der christlichen Sakramente, Göttingen 2006 (APLH 49).
  • MEßNER, Reinhard: Einführung in die Liturgiewissenschaft. 2. Aufl., Paderborn 2009.

Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten

Mündliches Prüfungsgespräch. 

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