Michael Hofer

SE / SE-M Spezielle Fragen der Theoretischen Philosophie: Hermeneutik: Was ist das? Anspruch, Status und Kritik der Philosophischen Hermeneutik

Kurzbeschreibung

1960 veröffentlichte Gadamer „Wahrheit und Methode“. Dieses Buch gilt nach wie vor als Hauptwerk der gegenwärtigen Hermeneutik. Was ist Hermeneutik, aufgefasst als philosophische Disziplin: Mehr als eine Methode jedenfalls, aber auch mehr als eine Methodo-logie? Sollte Philosophie insgesamt hermeneutisch angelegt und durchgeführt sein? Kurz: Was kann und was soll Hermeneutik als Philosophie. Angesichts der Herausforderungen durch die „Künstliche Intelligenz“ stellt sich die Frage nach dem Verstehen (Was ist es? Wie geht es vor sich?) in neuer Dringlichkeit.

Lernergebnisse

• Grundbegriffe der Hermeneutik werden erworben.• Der Ansatz der Hermeneutik Gadamers wird erarbeitet.• Der theoretische Status der Hermeneutik wird geklärt: Methode, Methodologie, Form der Philosophie überhaupt.Damit ist man in der Lage, gegenwärtige Diskussionen zur Hermeneutik einordnen zu können und auf zugrundeliegende Festlegungen durchsichtig zu machen.

Literatur

- H.G. Gadamer, Wahrheit und Methode. Gesammelte Werke, Bd. 1: Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik und Bd.2: Ergänzungen. Register, Tübingen 1990.
- H. Krämer, Kritik der Hermeneutik. Interpretationsphilosophie und Realismus, München 2007.
- V. Hösle, Kritik der verstehenden Vernunft, München 2018.

Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten

• Aktive Beteiligung am Seminar• Gestaltung und Durchführung einer Sitzung• Schriftliche Abschlussarbeit 

Archiv

Wintersemester 2024/25

SE / SE-B Ausgewählte Themen der Philosophie Was wollte Kant? Hofer

Kurzbeschreibung

Das sog. Kant-Jahr anlässlich des 300. Geburtstages von Immanuel Kant (1724–1804) wird 2024 begangen. Das ist jedoch bloß ein äußerer Anlass, sich mit der Frage auseinanderzusetzen: Was wollte Kant? Kant gilt als einer der einflussreichsten Philosophen über-haupt. Es wird ihm zugeschrieben, die Philosophie revolutioniert und eine besondere Art der Begründung erarbeitet zu haben: die transzendentale Methode.In gemeinsamer Lektüre und in intensivem Selbststudium werden wir einige zentrale Texte erarbeiten und die Grundzüge seines Vorhabens herausarbeiten.

Lernergebnisse

Die Arbeit am Text macht eine Auseinandersetzung mit philosophischer Argumentation möglich und erlaubt, Grundzüge des Kantischen Denkens nachzuvollziehen.

Literatur

Literatur wird im Seminar genannt.

Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten

Aktive Beteiligung in den Seminarsitzungen, Vorbereitung der Texte im Selbststudium, Präsentation der Lektüreergebnisse, schriftliche Arbeiten. 

SE / SE-M Probleme der Theoretischen Philosophie geschichtliche und systematische Perspektive Selbstbewusstsein und Subjektivität: Was ist das?

Kurzbeschreibung

Wenn man in der Lage ist, zu sich ich zu sagen, dann weiß man um sich. Diese Art der Selbstbeziehung wird als Subjektivität und als Selbstbewusstsein angesprochen. Aus verschiedenen Gründen wurde man in der Philosophie der Neuzeit darauf aufmerksam und begann, damit ein Begründungsprogramm zu verbinden. Wie lässt sich dieses Selbstbewusstsein denken und was lässt sich von dieser Subjektivität sagen?Im Zentrum stehen dabei die Vorlesungen von Dieter Henrich, die er unter dem Titel „Denken und Selbstsein“ veröffentlicht hat. Dieter Henrich gilt als der profilierteste Philosoph dieses Themas im deutschen Sprachraum und hat internationale Beachtung gefunden.

Lernergebnisse

Der Begriff des Selbstbewusstseins wird diskutiert und Argumentationen für Bejahungen und Bestreiten dieses Sachverhalts werden erarbeitet. Damit eine grundlegende Orientierung für bestimmte Aufweisungsweisen ermöglicht.

Literatur

  • Dieter Henrich, Denken und Selbstsein. Vorlesungen über Subjektivität, Frankfurt a. M. 2007.
    Als Einführung kann ein Interview Henrichs durch Andrea Marlen Esser und Hans-Peter Krüger dienen: DZPh 65. Jg, Bd. 2 (2017).

Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten

Aktive Teilnahme am Seminar, selbstständige Lektüre, Präsentation der Lektüreergebnisse, schriftliche Arbeiten. 

Sommersemester 2024

VL Metaphysik und Philosophische Theologie II: Probleme

Kurzbeschreibung
Im Zentrum der Vorlesung steht der Gottesgedanke, wie er in der abendländischen Tradition der Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart thematisiert wurde und wird. Der Schwerpunkt liegt auf wirkmächtig gewordenen Positionen, sowohl des Theismus als auch der Religionskritik.
Eine Vorlesung ist eine Vorlesung. Anfragen und Diskussion gehören dazu und sind ausdrücklich gewünscht.
Lernergebnisse 
Nach erfolgreichem Abschluss sind die Studierenden in der Lage, wirkmächtig gewordene Artikulationen des Gottesgedankens und entsprechender Kritik und Einsprüche einzuordnen und zu artikulieren.
Literatur 
* Josef Schmidt, Philosophische Theologie, München / Stuttgart 2003 (Grundkurs Philosophie Bd. 5).
* Hansjürgen Verweyen, Philosophie und Theologie. Vom Mythos zum Logos zum Mythos, Darmstadt 2005.
* Gunnar Hindrichs, Das Absolute und das Subjekt. Untersuchungen zum Verhältnis von Metaphysik und Nachmetaphysik, Frankfurt 2008.
* Gottesbeweise von Anselm bis Gödel, hg.v. Joachim Bromand und Guido Kreis, Frankfurt 2011 (stw 1946).
* Georg Essen / Christian Danz, Philosophisch-theologische Streitsachen, Darmstadt 2012.
Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten 
Die Prüfung erfolgt schriftlich. 

VL+L Themen der Metaphysik und Philosophischen Theologie

Kurzbeschreibung
Transzendenz – ein Grundbegriff philosophischer Theologie. Im Zentrum steht die Klärung des Begriffs der Transzendenz. Welche Verständnisweisen von Transzendenz gibt es und wie lässt sich für Transzendenz argumentieren? Welche Folgen hat das für den Begriff Gottes? Je nach Verständnis der Transzendenz ergeben sich auch unterschiedliche Typen von Metaphy-sik bzw. Philosophischer Theologie.
Vorlesung und Diskussion. Vorausgesetzt wird die Kenntnis von erkenntnistheoretischen Grundfragen und -Positionen. Ebenso vorausgesetzt wird die Kenntnis grundlegender und wirk-mächtig gewordener Positionen der Philosophischen Theologie und der Religionskritik, wie sie z.B. in der VL Metaphysik II im Bachelorstudium zugänglich gemacht wurden.
Lernergebnisse 
Durch die Vorlesung werden erarbeitet: ein begründetes Verständnis von Transzendenz und in der Folge einen Überblick über mögliche Gestalten von Metaphysik bzw. Philosophischer Theologie zu artikulieren.
Literatur 
* Jens Halfwassen, Teil I: Profile der Metaphysik, in: ders., Auf den Spuren des Einen. Studien zur Metaphysik und ihrer Geschichte, Tübingen 2015, 11–87.
* Gunnar Hindrichs, Das Absolute und das Subjekt. Untersuchungen zum Verhältnis von Metaphysik und Nachmetaphysik, Frankfurt 2008.
* Henning Tegtmeyer, Gott, Geist, Vernunft, Tübingen 2013.
Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten 
Die Prüfungsmodalitäten werden in der Vorlesung bekanntgegeben. 

SE / SE-M Interdisziplinäres Seminar – Christliche Sozialwissenschaften und Theoretische Philosophie: Säkularisierung. Philosophische, religionspolitische und sozialwissenschaftliche Perspektiven

Kurzbeschreibung
Säkularisierung beschreibt als Begriff unterschiedlicher geistes- und sozialwissenschaftlicher Disziplinen den Wandel der Bedeutung und der Funktion von Religion und Religiosität in der Moderne. Insbesondere geht es dabei um Differenzierungsprozesse etwa von Religion und Politik und um einen Bedeutungsverlust der Religion in modernen politischen Gemeinwesen. Allerdings ist der Säkularisierungsbegriff selbst vielgestaltig, die Säkularisierungsthese umstritten und der Säkularisierungsdiskurs seinerseits einem rasanten Wandel unterworfen.
Im Seminar werden einige der wichtigsten Positionen zur Säkularisierung vorgestellt und erörtert. Anhand wichtiger Texte des Diskurses um Säkularisierung aus den Geistes- und Sozialwis-senschaften (Lektüre) werden Positionen zur Säkularisierung vorgestellt (strukturierte Textvorstellung anhand von Thesenpapieren) und in der Seminargruppe diskutiert. Das Seminar ist interdisziplinär angelegt und verbindet vor allem (politisch-)philosophische und (religions-)soziologische Perspektiven.
Lernergebnisse 
* Kenntnis des Begriffs der Säkularisierung: Bedeutungsebenen und Variante;
* Kenntnis der wichtigsten Annahmen der Säkularisierungsthese(n);
* Kompetenz im Umgang mit unterschiedlichen (politisch- und rechtsphilosophischen, soziologischen) Zugängen zum Säkularisierungsbegriff;
* Kenntnis des aktuellen Standes des Säkularisierungsdiskurses (einschließlich des empirischen Status quo).
Literatur 
* Christine Frey /Uwe Hebekus / David Martyn (Hg.), Säkularisierung. Grundlagentexte zur Theoriegeschichte, Berlin: Suhrkamp 2020.
* Karl Gabriel / Christel Gärtner / Detlef Pollack (Hg.), Umstrittene Säkularisierung. Soziologische und historische Analysen zur Differenzierung von Religion und Politik, Berlin: Berlin Uni-versity Press 2012.
Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten 
Strukturierte Vorstellung eines Textes; schriftliche Ausarbeitung. 

Wintersemester 2023/24

SE Ausgewählte Themen der Philosophie

SE Ausgewählte Themen der Philosophie: Denken, was ist das?
Kurzberscheibung:
Denken ist etwas, das von jedem von uns tagtäglich vollzogen wird. Es ist also geradezu selbstverständlich. Wissen wir aber auch, was das ist, denken? Bei genauerem Hinsehen erweist es sich möglicherweise als nicht so einfach. – Die Philosophie thematisiert auf ihre Weise das Denken seit Anbeginn. Die methodische Herausforderung, dass Denken immer nur durch Denken thematisiert werden kann, ist dabei genauso in Betracht zu ziehen wie gegenwärtige Herausforderungen im Rahmen der sog. Digitalisierung.
Lernergebnisse:
Es werden maßgebende Grundbegriffe, das Denken, erarbeitet. Gegenwärtige Herausforderungen und Theorien werden auf ihre Voraussetzungen hin analysiert und können systematisch eingeordnet werden. Grundlegende methodische Schwierigkeiten werden erarbeitet. Der Unterschied zwischen philosophischer und einzelwissenschaftlicher Erörterung wird geklärt.
Literatur:
•Th. Fuchs, Verteidigung des Menschen, Frankfurt 2020 (stw 2311)
Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten:
Aktive Teilnahme an Sitzungen, intensive Lektüre und Vorbereitung der Texte, Referate, schriftliche Arbeiten.

VL Metaphysik und Philos. Theologie I: Grundlagen

Ontologie
Kurzberscheibung:
Die Vorlesung hat zum Ziel, grundlegende und in der abendländischen Tradition wirkmächtig gewordene Fragestellungen der Metaphysik und der Philosophischen Theologie zu erörtern. Im Wintersemester steht die sog. "Ontologie" im Zentrum. Damit ist die Lehre vom Sein und vom Seienden gemeint; vermeintlich selbstverständliche Begriffe, die sich bei näherer Betrachtung als vielschichtig und in vielerlei Hinsicht problematisch erweisen. Als leitende Frage der Vorlesung lässt sich formulieren: Was ist wirklich?Entlang historischer und systematischer Zusammenhänge wird maßgebenden Begriffen und Positionen nachgegangen werden. Dabei soll sowohl eine Präzisierung dessen, was man unter Metaphysik als Ontologie verstehen kann, geleistet werden als auch die Infragestellungen eines solchen Vorhabens durchdacht werden.Zur Durchführung: Eine Vorlesung ist eine Vorlesung; Anfragen sind erwünscht und gehören dazu.
Lernergebnisse:
Nach erfolgreichem Abschluss sind die Studierenden in der Lage, grundsätzliche Fragen und Positionen der Metaphysik/Ontologie einzuordnen und darzustellen. Maßgebende Begriffe (z.B. Substanz, Kategorien, Bewusstsein …) können ihrem Inhalt und ihrer systematischen Bedeutung nach in Grundzügen erkannt und vorgestellt werden.
Literatur:
•Urbich, Jan / Zimmer, Jörg (Hgg.), Handbuch Ontologie, Stuttgart 2020Primärtexte werden in der Vorlesung behandelt; eine Liste mit ausgewählten Titeln der Sekundärliteratur wird im Rahmen der Vorlesung zur Verfügung gestellt.
Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten:
Entsprechende Hinweise erfolgen in der Vorlesung und werden sich auf der Gliederung/Materialsammlung in Moodle finden.

VL+L Philosophie der Erkenntnis

VL Philosophie der Erkenntnis: Kants Kritik der Urteilskraft
Kurzberscheibung:
Kant veröffentlicht seine dritte Kritik spät, erst 1790. Warum ist nach einer Kritik der Erkenntnis und einer Kritik des moralischen Handelns noch eine dritte Kritik überhaupt notwendig. Worum geht es dabei Kant? Warum taucht hier das Problem der Zweckmäßigkeit, der Teleologie wieder auf? Lässt sich das Werk überhaupt als Einheit verstehen? Worin liegt das Verbindende zwischen einer ästhetischen und einer teleologischen Urteilskraft?
Lernergebnisse:
Die grundlegende Fragestellung der Kritik der Urteilskraft wird erarbeitet. Terminologische Festlegungen werden nachvollziehbar, Aufbau und Absicht dieses Werkes werden verständlich gemacht.
Literatur:
•Kant, Kritik der Urteilskraft: zahlreiche Ausgaben. Empfohlen wird die Ausgabe von W. Weischedel im Suhrkamp Verlag. Jedenfalls ist darauf zu achten, dass die Originalpaginierung angegeben wird, um die Auffindbarkeit von Textstellen zu erleichtern.
Hinweise zu Prüfungs-/Beurteilungsmodalitäten:
Wird in der Vorlesung bekanntgegeben.

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