"Nicht bis zum letzten Blutstropfen!" Jüdisch-muslimisches Schächten und profanes Schlachten aus moraltheologischer Sicht
Als das deutsche Bundesverfassungsgericht im Jänner 2002 den Muslimen in Deutschland ein Recht auf betäubungsloses Schächten zusprach, war der öffentliche Sturm der Entrüstung immens. Theologie und Kirchen aber schwiegen – offenbar haben sie zu dem Thema nichts zu sagen, denn auch im Lexikon für Theologie und Kirche sucht man vergeblich die Stichworte Schlachten und Schächten. Das muss umso paradoxer erscheinen, als die Bibel (nicht nur das AT!) voll ist mit Erwägungen und Vorschriften zu diesem Problem. Doch den ChristInnen fehlt ein „Ethos des Schlachtens“ (H. Baranzke). Diesem offenkundigen Defizit nachzugehen wäre die Herausforderung des Themas.