Das Heilige im Profanen. Philosophisch-theologische Perspektiven über die messianische Zeit

Auf­takt Ring­vor­le­sung: „Hei­­li­­ge Zei­­ten. Ver­­­stän­­di­­gun­­­gen zwi­­schen Theo­­lo­gie und Ku­l­­tur­wis­­sen­­schaf­t“ - Vortrag von Isabella Guanzini

 

10.11.2022, 18:00-20:00

Universität Kassel, HS 2

 

Im Wintersemester 2022/23 wird die aufgrund der Pandemie verschobene Ringvorlesung „Heilige Zeiten” nun endlich stattfinden können.

Der Auftakt ist am Donnerstag, dem 10. November 2022, von 18.00 bis 20.00 Uhr im Hörsaal 2, Diagonale 3, mit einem Vortrag von Prof. Dr. Isabella Guanzini (Fundamentaltheologin in Linz) zum Thema Das Heilige im Profanen. Philosophisch-theologische Perspektiven über die messianische Zeit.
Dieser Abend ist auch als Semestereröffnungsveranstaltung des Instituts für Katholisch Thelogie gedacht. 

 

Ring­vor­le­sung „Hei­li­ge Zei­ten. Ver­stän­di­gun­gen zwi­schen Theo­lo­gie und Kul­tur­wis­sen­schaft“
Das „Heilige” ist nie als solches „gegeben”, sondern zeigt sich ausschließlich im Profanen. Darin liegt eine unüberwindliche Bindung des Heiligen an Kultur in ihren wechselnden, geschichtlichen Äußerungsformen. Die Verständigung über das Heilige ist damit immer auch eine Verständigung über das Kulturelle und verweist die Theologie auf die Perspektiven und Methoden der Kulturwissenschaften.
In der Ringvorlesung „Heilige Zeiten” wird aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven danach gesucht, was die Qualität des „Heiligen” begründet. Es gilt herauszufinden, welche Strategien und Techniken der Abgrenzung wirksam sind: Was macht Zeiten zu „heiligen” Zeiten, wie werden Differenzen zu „normalen” Zeiten produziert, welche Praktiken sind damit verbunden, wo wirken religiöse Konzeptualisierungen von Zeit im Säkularen fort? Zeit ist dabei nicht allein zu verstehen als ein in seiner Struktur mehr oder minder feststehendes Medium. Vielmehr geht es um Zeitlichkeit in ihren religiös-kulturellen Aneignungsformen, die wiederum theologisch wie philosophisch reflektiert und hinsichtlich ihrer jeweiligen Situierung des (religiösen) Subjekts bedacht werden können. Schließlich ist die Frage nach dem Heiligen gestellt: Wie wirken Konzeptualisierungen von Zeit auf die Vorstellungen vom und den Umgang mit dem Heiligen, das ja nur als dem Menschen zugänglich gedacht werden kann, insofern es sich im Zeitlichen manifestiert?

 

Weitere Termine (alle jeweils donnerstags von 18.00 bis 20.00 Uhr):

  • 17. November 2022: Esther Jonas-Märtin (Rabbinerin und Publizistin in Leipzig) - Einen Unterschied machen - oder wie die Zeit heilig wird
  • 1. Dezember 2022: Prof. Dr. Amir Dziri (Islamwissenschaftler in Fribourg) - Gott, Zeit und das Heilige: Zeitpessimismus und Zeitoptimismus im islamischen Denken
  • 12. Januar 2023: Prof. Dr. Ulrich Riegel (Religionspädagoge aus Siegen) - Die spirituelle Qualität des Sonntags. Sonntagskulturen zwischen religiösem und säkularem Sinn
  • 26. Januar 2023: Dr. Fana Schiefen (Fundamentaltheologin in Münster) - Vom Wert des Vergessens
  • 2. Februar 2023: Prof. Dr. Anne-Charlott Trepp (Geschichtswissenschaftlerin in Kassel) - Von der Endzeit zum Säkulum? Anmerkungen zur Genese des Fortschritts- und Zukunftsdenkens der westlichen Moderne