Bubbles & Bodies
"Öffentlichkeit" ist umstritten und umkämpft und sie scheint einem beschleunigten Wandel zu unterliegen. Soziale Medien bieten in Echtzeit jedem die Möglichkeit zur politischen Teilhabe. Verkörperte Versammlungen fordern verstärkt die Politik heraus, doch ohne die virtuellen Bubbles und die materiellen Bodies ist die gegenwärtige Öffentlichkeit nicht mehr zu denken.
Die Beiträger*innen des Bandes thematisieren unterschiedliche Aspekte dieser neuen Öffentlichkeit und untersuchen besonders die Relevanz von Körpern, Bildern und hybriden Medien sowie deren ökonomische Bedingungen. Mit Perspektiven aus der Philosophie, der Theologie und der Kultur- und Kunstwissenschaft geht es um eine Neubestimmung gegenwärtiger Öffentlichkeit.
Aus der Einleitung
"Es sind vor allem zwei sich wechselseitig bedingende und teilweise verstärkende Phänomene, die im letzten Jahrzehnt die Öffentlichkeit geprägt haben und für diesen Band titelgebend sind: Mit den Bubbles sind die Veränderungen der Öffentlichkeit durch social media angezeigt, mit den Bodies die Wiederkehr von verkörperten Versammlungen in Form von Demonstrationen, die zunehmend transnational und global in Erscheinung treten. In den politischen Umbrüchen, mit denen sich globalisierte Gesellschaften konfrontiert sehen, spielen soziale Medien und verkörperte Versammlungen eine zentrale Rolle. Das reicht von über die sozialen Medien organisierten Demonstrationen wie beim 'arabischen Frühling' (2010f.) bis zu den weltweiten Straßenprotesten gegen Rassismus im Zuge der Ermordung von George Floyd (2020). Aber auch in der klassischen Öffentlichkeit und Öffentlichkeitstheorie marginalisierte Phänomene, wie Menschen auf der Flucht vor Krieg und Hunger, sind beispielhaft für das Zusammenspiel von gemeinschaftlicher körperlicher Präsenz und Organisation über soziale Medien."
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe
Die Publikation ist aus der in Kooperation mit der Justus-Liebig-Universität Gießen veranstalteten Interdisziplinären Tagung Bubbles & Bodies (November 2018) an der KU Linz hervorgegangen.