Gesellschaft ohne Vetrauen
Beiträge der 23. Ökumenischen Sommerakademie
Stift Kremsmünster, 13. bis 15. Juli 2022
(Schriften der Katholischen Privat-Universität Linz, Band 12)
Die Dynamik und Vielfalt der Krisensituationen der letzten Jahre haben die gesellschaftlichen Vertrauensverhältnisse empfindlich gestört. Machtmissbrauch in der Politik, moralisches Fehlverhalten von Verantwortungsträgern, Hetze und Hass in den sozialen Medien sowie die verbreitete Unsicherheit im Verständnis vorläufiger wissenschaftlicher Erkenntnisse verursachten ein breites Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen, seriöser Berichterstattung und potenziell falsifizierbarer Forschung. Vermeintlich plausible Verschwörungstheorien führen zu Ängsten und Brüchen bis hinein in Familien und Freundeskreise.
Doch ohne Vertrauen in die politischen Institutionen schwindet der Respekt vor den Spielregeln der Demokratie. Ohne Vertrauen verlieren Kirchen und Religionsgemeinschaften ihre moralische Autorität und damit ihren Stellenwert in der Gesellschaft sowie für eine persönliche Werte-Orientierung. Ohne Vertrauen funktionieren aber auch persönliche Beziehungen nicht mehr. Ursachen und Folgen derartiger „Risse im Fundament des Zusammenlebens“ werden in den Beiträgen dieses Bandes kritisch reflektiert, um die Wahrnehmung wachsamer Verantwortung für ein demokratisches Miteinander anzuregen.
Mit Beiträgen von Philipp David, Jan Wetzel, Kathrin Stainer-Hämmerle, Adelheid Kastner, Regina Polak, Susanne Gillmayr-Bucher, Melanie Wolfers, Renate Bauinger, Superintendent Gerold Lehner, Bischof Andrej Cilerdzic, Bischof Manfred Scheuer und Severin J. Lederhilger.
Bericht zur 23. Ökumenischen Sommerakademie.