St. Radegund: Jährliches Jägerstätter-Gedenken und internationale Reisegruppen
Mit über 100 weiteren Personen aus Österreich, Italien, Deutschland und den USA nahmen Dr. Andreas Schmoller und Dr.in Verena Lorber vom FFJI an den diesjährigen Gedenkfeierlichkeiten aus Anlass des 79. Todestages von Franz Jägerstätter teil. Den thematischen Schwerpunkt bildete die Biografie des Pallotiner- und Schönstatt-Priesters Franz Reinisch, die Referent Franz Josef Tremer im Pfarrheim Tarsdorf präsentierte. Reinisch war wie Jägerstätter in Berlin-Tegel inhaftiert und in Brandenburg-Görden hingerichtet worden. Wenige Wochen vor seinem Tod erfuhr Jägerstätter vom Martyrium Reinischs im August 1942 durch Eidverweigerung aus dem Mund des Gefängnisgeistlichen Heinrich Kreutzberg, der beiden und vielen anderen "Todeskandidaten" als Seelsorger zur Seite stand. Jägerstätter war von dieser Nachricht tief beeindruckt und erwähnte sie in einer seiner letzten Schriften.
Nach der Vesper zur Todesstunde Jägerstätters um 16 Uhr in der Pfarrkirche St. Radegund präsentierte Andreas Schmoller ein neuentdecktes Jägerstätter-Schriftstück, das erstmals bei der Langen Nacht der Forschung am 20. Mai vorgestellt worden war. Der Fund beeindruckte die vielen langjährigen Jägerstätter-Kenner*innen und verdeutlichte, dass es auch nach jahrzehnterlanger Jägerstätter-Forschung noch Überraschungen gibt.
- Zu Inhalt und Bedeutung des Schriftstückes vgl. den Forschungsblog des FFJI.
Das Schriftstück, das in einem privaten Haushalt in St. Radegund aufgefunden wurde, wird in der digitalen Edition des Instituts nächstes Jahr veröffentlicht.
Den abschließenden Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche St. Radegund feierte Johann Holzinger, Propst des Stiftes St. Florian, mit den Teilnehmenden.
St. Radegund verzeichnet diesen Sommer auch ein steigendes Interesse von Reise- und Pilgergruppen. Insbesondere der verstärkte Besuch durch amerikanische Gruppen ist eine Folge des Spielfilms "Ein verborgenes Leben" von Terrence Malick, die sich nun erst nach zwei Pandemie-Jahren bemerkbar macht. Am 8. August hielt Andreas Schmoller einen Vortrag über Franz Jägerstätter für eine drei Reisebusse umfassende Gruppe aus den USA und betreute mit Jägerstätter-Tochter Maria Dammer und einem Team von Ehrenamtlichen die Besucher*innen im Jägerstätter-Haus.




Dr. Andreas Schmoller präsentierte in der Pfarrkirche St. Radegund ein jüngst gefundenes Jägerstätter Schriftstück. Foto: FFJI (c) V. Lorber