Michaela Pröstler-Zopf ist Leiterin der Betriebsseelsorge und des Bereichs mensch & arbeit der Diözese Linz.

Fragt man Michaela Pröstler-Zopf, wie sie als Theologin zur Betriebsseelsorge und zum beruflichen Engagement im Feld der ganz realen menschlichen Arbeitswelten gekommen ist, so lenkt sie den Blick zurück auf ihre Studienzeit an der KU Linz: „Neben der Kontextuellen und Feministischen Theologie waren für mich als Studentin die Verknüpfung von Theologie mit gesellschaftspolitischen Fragen und die Wirtschaftsethik besonders spannend. Als Studierendenvertretung haben wir uns damals auch inhaltlich eingebracht und für den Schwerpunkt Wirtschaft - Ethik - Gesellschaft an der KU Linz stark gemacht.“ Schon während des letzten Studienjahres begann sie ihre Tätigkeit bei mensch & arbeit. Schnell kam zur Faszination am Neuland Betriebsseelsorge die Überzeugung, in diesem Bereich mitgestalten zu wollen. Heute verantwortet Michaela Pröstler-Zopf die gesamte Betriebsseelsorge, die KAB sowie die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung und ist damit für über sechzig hauptamtliche und ebenso viele ehrenamtliche Mitarbeiter*innen an mehreren Standorten zuständig.

Mit ihrem Team unterstützt sie vor allem auch Menschen, die von den Herausforderungen
einer zunehmend dynamischen Arbeitswelt besonders betroffen sind. Im Mittelpunkt steht dabei stets die konkrete Person: Arbeit sei ein Lebensthema, sichere nicht nur die Existenz, sondern könne höchst sinnvoll erlebt werden und etwa auch gesellschaftliche Integration und soziale Umfelder schaffen. Arbeit werde aber auch ganz anders erfahren: ermüdend, konfliktbeladen, prekär – oder
als etwas, von dem man trotz aller Anstrengungen ausgeschlossen bleibt.

Als Theologin sieht Michaela Pröstler-Zopf die Verantwortung und Verpflichtung der Kirche, im Leben der Menschen präsent
zu sein: „In der konkreten Begegnung geschieht Seelsorge. Wir müssen als Kirche ehrlich neugierig sein auf das, was die Menschen mit ihren Geschichten uns zu sagen haben.“

  • Geboren 1978 in Linz, Kindheit und Jugend in Aschach an der Donau, lebt heute mit ihrem Mann und drei Söhnen in Feldkirchen an der Donau
  • 1997–2004 Diplomstudium Katholische Religionspädagogik an der KU Linz mit einem Studienjahr in Nijmegen (Niederlande), daneben Studien in Soziologie an der JKU
  • Seit 2003 Tätigkeit im Bereich mensch & arbeit am Pastoralamt der Diözese Linz, zunächst  Betriebsseelsorgerin (Schwerpunkt Jugend und Arbeit), dann Bildungsreferentin in der Katholischen ArbeitnehmerInnen Bewegung und Betriebsseelsorge Oberösterreich (KAB)
  • 2004–2009 Religionslehrerin an einer Linzer Berufsschule
  • Seit 2018 Abteilungsleiterin der Betriebsseelsorge, dazu seit 2020 Leiterin des Bereichs mensch & arbeit