Studierende arbeiten Kunstsammlung der RLB wissenschaftlich auf.

3.300 Werke umfasst die Kunstsammlung der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, rund 90 wurden in den letzten Jahren seitens Studierender der Katholischen Privat-Universität Linz unter der Leitung von Professorin Monika Leisch-Kiesl vom Institut für Geschichte und Theorie der Kunst der KU Linz kunstwissenschaftlich bearbeitet. Die Ergebnisse der mittlerweile fünften Projektphase wurden am 2. Dezember 2020 online präsentiert.

Neben öffentlichen Sammlungen in Museen und halböffentlichen Sammlungen in Stiften werden der Kunstmarkt und das kulturelle Leben im Raum Oberösterreich heute insbesondere von privaten Sammlungen etwa in Banken und Galerien geprägt. „Kunst zu sammeln bedeutet für uns nicht nur den gesellschaftlichen Auftrag der Raiffeisenlandesbank OÖ wahrzunehmen und regionale Künstler zu unterstützen, sondern auch neue Perspektiven durch die Kunst zu schaffen. Nicht zuletzt sollen die Werke unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfreuen und die Büros verschönern“, sagt Mag. Manfred Prechtl von der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, der gemeinsam mit Dr. Bernhard Marckhgott für den Ankauf der Kunstwerke verantwortlich ist und das Projekt von Beginn an leitet. Mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung unterstreicht die RLB den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Stellenwert der Sammlung, die in absehbarer Zeit auch via Homepage einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Für die Studierenden – und teils auch bereits AbsolventInnen – der KU Linz, die sich im Rahmen eines Seminars an der Fakultät für Philosophie und für Kunstwissenschaft mit Geschichten und Profilen österreichischer Kunstsammlungen auseinandergesetzt hatten, bietet die Kooperation mit der RLB OÖ die Möglichkeit, ihr Wissen in die Praxis umzusetzen und dieses anhand der Beschäftigung mit Originalen zu vertiefen. In der mittlerweile fünften Projektphase bearbeiteten die NachwuchswissenschafterInnen unter anderem Werke von Rudolf Leitner-Grünberg, Martha Jungwirth, Robert Schuster, Johannes Deutsch und Valie Export. Am 2. Dezember 2020 wurden die Arbeiten in Form detaillierter Bildbeschreibungen präsentiert. Die kunstwissenschaftlichen Texte wurden in einer wissenschaftlichen Langfassung und einer, für eine breitere Veröffentlichung geeigneten, Kurzfassung erstellt. Aufgrund des großen Erfolgs wird die Kooperation 2021 fortgesetzt. "In meinen Augen ist dies eine exzellente Win-Win-Situation zwischen kunstwissenschaftlichem Know-How und dem gesellschaftlichen Auftrag einer Bank. Dass Studierenden damit – ab dem Level ihres Masterstudiums – eine Gelegenheit geboten wird, sich in einem spezifischen Praxisfeld zu erproben und prägnante Kurztexte zu publizieren, macht einen zusätzlichen Reiz dieses Projektes aus", resümiert Professorin DDr. Monika Leisch-Kiesl.

10.12.2020/he