Sommerprogramm im Rahmen der Ausstellungsreihe "Im Vorbeigehen".

Noch bis September zeigt die KU Linz die Ausstellung DWA / FÜNF mit Werken der polnischen Künstlerin Monika Drozynska – eine Ausstellung, die im März während des Lockdowns begonnen, sich über die Monate des Sommersemesters hin weiterentwickelt und dabei unterschiedliche Veranstaltungen geboten hat. Mitte April kam das Highlight der Ausstellung an die Universität: Piec / Five / Fünf, ein über zwanzig Meter langes, hand-besticktes Textilstück im Treppenhaus des Neubaus der KU Linz. Dort begleitet es den täglichen Gang von Universitätsangehörigen durch das Haus und lädt diese ebenso wie Gäste zum Verweilen und Betrachten ein. Wochenlang recherchierte und stickte die Künstlerin an dem aufwändigen Kunstwerk, welches extra für diese Ausstellung gefertigt wurde.

Im Rahmen eines Kunstgesprächs mit dem Titel "Embroidery as a political activity" am 20. April sowie bei zwei Workshops am 18. Mai und 8. Juni gab es für Teilnehmer*innen die Möglichkeit, die Künstlerin persönlich kennen zu lernen und mit ihr über ihre Kunst, in der vielfältige gesellschaftspolitische Fragen verhandelt werden, ins Gespräch zu kommen.

Musste das Kunstgespräch auch Corona-bedingt im Online-Modus stattfinden, so bekamen Interessierte dennoch spannende Einblicke in die Ausstellung sowie den Werkkontext von Monika Drozynska. Während der Live-Übertragung konnte man der Künstlerin und den Kuratorinnen Monika Leisch-Kiesl und Franziska Heiß bei einem Gang durch das Haus folgen. Durch den Online-Modus wurde außerdem eine breitere Öffentlichkeit angesprochen – neben Studierenden und Lehrenden der KU Linz nahmen auch ehemalige "Im Vorbeigehen"-Künstler*innen sowie Vertreter*innen der (inter-)nationalen Fachwelt teil.

Angeregt durch Pięć / Five / Fünf wurde in den beiden Workshops von den Teilnehmern*innen ein eigenes Werkstück erarbeitet. Gemeinsam, wenn auch kommuniziert über Zoom, entwickelte die Gruppe im ersten Workshop das Wort DAHOAM – eine Verbindung zwischen „dom“, dem polnischen Wort für Haus, und dem Wort für Zuhause in oberösterreichischem Dialekt. Um die verschiedenen Bedeutungsebenen, aber auch eine kritische Haltung gegenüber dem Begriff zum Ausdruck zu bringen, wurde zweifärbig gearbeitet; zudem irritieren ein Ruf- und ein Fragezeichen den gewohnten Lesefluss. Gestickt wurde wiederum im Home-Office: Die Teilnehmer*innen erarbeiteten auf vorgegebenen, zur Verfügung gestellten Modulen jeweils einen Buchstaben des Gemeinschafts-Wortes.

Der finale Workshop konnte schließlich in Präsenz im Garten der KU Linz stattfinden. Dabei präsentierte jeder*jede sein*ihr Werk und erläuterte die vielfältigen Aspekte von DAHOAM, vom Erlernen von (Fremd-)Sprachen sowie von Erfahrungen von Nähe und Distanz. Das fertige, zu einem Schriftzug zusammengenähte Werk wurde im Foyer der KU aufgehängt und ist nun selbst Teil der Ausstellung DWA / FÜNF.

Sommerprogramm

Bis Ende September kann DAHOAM, vor allem aber können die Werke von Monika Drożyńska im Setting der Universität noch besichtigt werden. Neben der Möglichkeit des individuellen Besuchs während der Öffnungszeiten der Universität werden in den Sommermonaten unter dem Motto "MITTWOCH um FÜNF" Führungen angeboten. Ein Team bestehend aus den Kuratorinnen der Ausstellung, Kuratorinnen der "Im Vorbeigehen"-Reihe und ausgewählten Studierenden führt mittwochs um 17 Uhr durch die KU Linz. Dabei wird es auch spannende Einblicke hinter die Kulissen der Ausstellung geben.

Als ein letztes Highlight findet am 4. September mit "Tango Y Arte" ein Event satt, das Kunst und Tango verbindet. Veranstaltet von Universitätsprofessorin und Initiatorin der „Im Vorbeigehen“-Reihe Monika Leisch-Kiesl als Kunstexpertin und Joachim Leisch als DJ, bietet das der Abend Tänzer*innen ebenso wie Gästen Gelegenheit, eine anregende Zeit mit Tanz und Kunst zu verbringen.

Das Projekt DWA / FÜNF kann auch über die Homepage der KU Linz und Social-Media-Kanäle verfolgt werden. Ihre volle Pracht und ihren besonderen Reiz entfalten die aufwändigen Stickarbeiten jedoch vor allem, wenn man sie live vor Augen hat. Ein Besuch der Ausstellung von Monika Drożyńska lohnt sich!

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