Professur Persönlichkeitsbildung: Ines Weber wechselt nach Salzburg.
Ines Weber studierte nach einer Ausbildung zur Bankkauffrau Katholische Theologie und Chemie für das Lehramt, promovierte 2003 in Tübingen mit einer Arbeit über Religions- und Gesellschaftsgeschichte der Ehe im Frühmittelalter und habilitierte sich 2014 ebenda in Mittlerer und Neuerer Kirchengeschichte (Habilitationsschrift „Mensch und Bibel. Zur Bildung des Herzens in der katholischen Aufklärung des deutschen Südwestens“). Nach einer Lehrstuhlvertretung in Regensburg und einer Gastprofessur in Augsburg wurde Weber 2016 als Professorin für Kirchengeschichte und Patrologie an die KU Linz berufen. Seit Beginn ihrer Tätigkeit in Linz engagiert sie sich im Verein für Linzer Diözesangeschichte, seit 2017 gehört zu ihren Agenden auch die Chefredaktion der an der KU Linz herausgegebenen „Theologisch-praktischen Quartalschrift“ (ThPQ). Von 2014 bis 2022 war sie im Vorstand der Internationalen Gesellschaft für Theologische Mediävistik aktiv, seit 2017 ist sie Mitglied des European Women's Management Development (EWMD).
Mit ihren Forschungen im Feld der Kirchengeschichte und einer umfangreichen Publikationstätigkeit hat Ines Weber im deutschsprachigen Raum und international maßgebliche Akzente gesetzt: Namentlich ihre Beschäftigung mit der Katholischen Aufklärung hat die Bedeutung dieser kaum bearbeiteten Epoche wieder in den Fokus gerückt. Zudem widmet sie sich in den letzten Jahren verstärkt der Erforschung der christlichen Bildungsgeschichte, schwerpunktmäßig der Geschichte der (Mädchen-)Bildung im 19. Jahrhundert (am Beispiel der „Englischen Fräulein“) sowie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Begleitet und befeuert werden diese Forschungsinteressen von Ines Webers zweitem großen Arbeitsschwerpunkt, der nun mit der Berufung nach Salzburg ins Zentrum tritt: Christliche Persönlichkeitsbildung. Seit 2014 leitet Weber das Drittmittelprojekt „gute gesellschaft. Persönlichkeitsbildung“ und ist als Dozentin und Trainerin im Bereich der Persönlichkeitsbildung sowie der Schul- und Hochschuldidaktik tätig. In Verbindung von christlicher Bildungsidee, christlichem Menschenbild und Werteverständnis und den neuesten lerntheoretischen und neurodidaktischen Erkenntnissen hat Weber einen innovativen Forschungsansatz zur ganzheitlichen christlichen Persönlichkeitsbildung theoretisch fundiert und Praxiskonzepte für die Hochschule sowie für andere Bildungsbereiche – innerhalb und außerhalb von Theologie und Kirche – entwickelt. Als Sprecherin und Koordinatorin des Netzwerkes „Theologie und Hochschuldidaktik“ treibt Weber seit 2019 den Aufbau eines internationalen Netzwerks von Expert:innen voran, in dem Theorien und Praxisfelder im transdisziplinären Zugriff kritisch diskutiert und vermittelt werden.
Der Wechsel auf die neu errichtete Stiftungsprofessur für "Christliche Persönlichkeitsbildung" am Fachbereich Philosophie der Katholisch-Theologische Fakultät der Paris Lodron Universität Salzburg – mit dieser Ausrichtung die erste und einzige im deutschen Sprachraum – fügt sich somit organisch in die Entwicklung des Profils und der Expertise von Ines Weber als Forscherin, Hochschullehrerin und Wissenschaftsmanagerin und ist Ergebnis einer konsequenten und nachhaltigen Arbeit – wir wünschen Universitätsprofessorin Ines Weber bei der Fortsetzung dieses Weges alles Gute!
Der KU Linz bleibt Ines Weber im Wintersemester 2024/25 als Lehrbeauftragte verbunden, bereits laufende Abschlussarbeiten werden von ihr weiter betreut.
10.10.2024/RK/HE