Kunstgespräch zur Mittagszeit mit Ute Neuber.
Unter dem Titel „9 M UMFANG ZWISCHEN KÖRPER UND RAUM“ fragt die Wiener Künstlerin Ute Neuber mit ihrer aktuellen Ausstellung in der Reihe „IM VORBEIGEHEN“ danach wie die KU Linz das Verhältnis von Körper, Kleidung und Raum strukturiert. Sie interessiert sich dabei ebenso für die physischen als auch für die sozialen und psychischen Aspekte dieser Strukturen. Raum versteht die Künstlerin somit im Sinne neuerer geistes- und sozialwissenschaftlicher Raumtheorien. Die Kategorie des Raumes hatte in den Geistes- und Sozialwissenschaften lange Zeit kaum eine Rolle gespielt, bis Michel Foucault 1967 unsere aktuelle Epoche zu einer Epoche des Raumes erklärt und damit die „topologische Wende“ einleitet hatte. Raum wird seither als etwas verstanden, das aus Wechselwirkungen zwischen Materiellem und Symbolischem hervorgeht. Die Soziologin Martina Löw beispielsweise versteht Raum als eine „relationale (An)Ordnung sozialer Güter und Menschen an Orten“.
Auch Ute Neuber rückt in ihrer Befragung des Raumes die Handlungsdimension in den Fokus. Ihr Ansatzpunkt ist dabei jedoch die ästhetische Erfahrung. Beim Kunstgespräch mit Kuratorin Barbara Schrödl, Assistenz-Professorin am Fachbereich Kunstwissenschaft, am 10. April 2019 lud sie das Publikum dazu ein, sich Kleidungsstücke anzueignen, sie zu verändern und überzuziehen. Die wundersam neueinkleideten Körper erwiesen sich als ein Instrument den Raum der Universität neu zu erfahren und mit neuen Bedeutungen aufzuladen.
12.04.2019/bs/he