Kirchen und Politik diskutieren bei Ökumenischer Sommerakademie.

"Die gespaltene Gesellschaft" stand im Fokus der 21. Ökumenischen Sommerakademie von 10. bis 12. Juli 2019 im Stift Kremsmünster. Die Veranstaltung, die heuer ihr 20-jähriges Bestehen feierte, endete mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion zum Thema "Kirche und Politik in den gesellschaftlichen Gegensätzen".

Gewalttätige Auseinandersetzungen auf privater und öffentlicher Ebene, verschärfte soziale Spannungen, ethnische und religiöse Konflikte, eine zunehmende Uneinigkeit im "Friedensprojekt" EU, die unbewältigte Migrationskrise – all dies beunruhigt Menschen und macht Angst. Zeichen von Spaltungen in der Gesellschaft sind in Österreich, europaweit und global festzustellen.

Die 21. Ökumenische Sommerakademie im Stift Kremsmünster hat dieses Thema unter dem Titel "Die gespaltene Gesellschaft" aufgegriffen, die Ursachen analysiert und überlegt, wie die Spannungen und Spaltungen überwunden werden könnten bzw. was der Beitrag der christlichen Kirchen dazu sein kann.

Den Abschluss der Tagung im Stift Kremsmünster bildete eine Podiumsdiskussion am Freitag, 12. Juli 2019 zum Thema Kirchen und Politik in den gesellschaftlichen Gegensätzen", erstmals mit Vertretern aus der Politik. Es diskutierten DDr. Michael Landau, Präsident der Caritas Österreich, Dr. Reinhold Mitterlehner, ehemaliger Bundesparteiobmann der ÖVP und Vizekanzler a. D., Dr. Josef Weidenholzer, emeritierter Professor für Gesellschafts- und Sozialpolitik an der JKU Linz, zuletzt Vizepräsident der sozialdemokratischen Fraktion im EU-Parlament, und Dr. Michael Chalupka, gewählter Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Österreich und ehemaliger Direktor der Diakonie Österreich.

Kirchen, Zivilgesellschaft sowie von Armut betroffene Menschen fühlen sich von politischen Entscheidungen ausgeschlossen; die Zuhörbereitschaft von Seiten der Politik hat abgenommen: Zu diesem Fazit kamen Caritas-Präsident Michael Landau und der designierte Bischof der evangelischen Kirche A. B. in Österreich Michael Chalupka bei der Abschlussdiskussion. Als Negativbeispiele nannten sie zwei brisante politische Entscheidungen der letzten Monate: die Mindestsicherung und die neue Karfreitags-Regelung. Reinhold Mitterlehner, Vizekanzler a. D., forderte die Kirchen im Gegenzug dazu auf, die Auseinandersetzung mit der Politik nicht zu scheuen und klar Position zu beziehen.

Der feierliche Schlusspunkt der bereits 21. Sommerakademie war Freitagmittag ein ökumenischer Gottesdienst in der Stiftskirche Kremsmünster, dem der Bischof der Serbisch-orthodoxen Kirche Andrej Ćilerdžić vorstand.

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Ausblick: Ökumenische Sommerakademie 2020

Die 22. Sommerakademie findet von 15. bis 17. Juli 2020 statt und wird sich voraussichtlich mit dem Thema „Der Zwang zur Selbstoptimierung und der Umgang mit dem Schwachen“ beschäftigen.

Podiumsdiskussion und alle Vorträge zum Nachhören unter 
http://www.dioezese-linz.at/oekumenische-sommerakademie-kremsmuenster

Den Beitrag in Oberösterreich heute vom 12.7.2019 finden Sie in der TVthek unter: https://tvthek.orf.at/profile/Oberoesterreich-heute/70016/Oberoesterreich-heute/14019621/Oekumenische-Sommerakademie-im-Stift-Kremsmuenster/14527233

Fotos: KU Linz/Eder

13.7.2019/Diözese Linz/he

Rund 350 Gäste besuchten die 21. Ökumenische Sommerakademie im Kaisersaal des Stifts Kremsmünster.

Rund 350 Gäste besuchten die 21. Ökumenische Sommerakademie im Kaisersaal des Stifts Kremsmünster.

Von li: Vizekanzler a.D. Dr. Reinhold Mitterlehner, Caritaspräsdídet DDr. Michael Landau, Moderator Dr. Helmut Obermayr, gewählter Bischof Dr. Michael Chalupka und EU-Abgeordneter a.D. Dr. Josef Weidenholzer.

Von li: Vizekanzler a.D. Dr. Reinhold Mitterlehner, Caritaspräsident DDr. Michael Landau, Moderator Dr. Helmut Obermayr, gewählter Bischof Dr. Michael Chalupka und EU-Abgeordneter a.D. Dr. Josef Weidenholzer.