Eröffnung des Studienjahres im Zeichen zweier Jubiläen.
40 Jahre Theologische Fakultät.
Bischof em. Dr. h.c. Maximilian Aichern legte eingangs die Entwicklung der Universität dar, die historisch die älteste der Hohen Schulen Oberösterreichs ist. Seit mehr als 300 Jahren wird in Linz Theologie betrieben. 1971 wurde die ehemalige Philosophisch-Theologische Lehranstalt Linz zur "Philosophisch-Theologischen Hochschule der Diözese Linz" ernannt und 1978 durch die Kongregation für das katholische Bildungswesen zunächst ad experimentum, 1988 definitiv in den Rang einer Theologischen Fakultät erhoben. Als "Katholisch-Theologische Hochschule Linz / Theologische Fakultät" (KTHL) war sie damit berechtigt, akademische Grade zu verleihen. Der nächste Meilenstein erfolgte im Jahr 2000 als die damalige Hochschule als erste österreichische Privatuniversität akkreditiert und damit zur "Katholisch-Theologischen Privatuniversität (KTU) Linz" wurde. Mit neuen Studienplänen reagierte die Universität 2008 auf die Veränderungen im Europäischen Hochschulwesen und auf die Vorgaben des sogenannten "Bologna-Prozesses".
Das im Jahr 2005 errichtete "Institut für Kunstwissenschaft und Philosophie" (IKP) im Fakultätsrang wurde schließlich 2015 im Zuge des weiteren Ausbaus der Universität zur "Fakultät für Philosophie und für Kunstwissenschaft" erweitert. Dadurch werden neben den bisherigen philosophisch-theologischen Studien und den aus Kunstwissenschaft und Philosophie kombinierten Studien auch eigenständige Studien der Philosophie und der Kunstwissenschaft ermöglicht. Die Einrichtung wurde damit zur "Katholischen Privat-Universität (KU) Linz".
Der Neubau der Hochschule in der Bethlehemstraße 20.
Die im Jahr 1988 eingeweihte Katholische Privat-Universität Linz, damals Katholisch-Theologische Hochschule, ist eine der wichtigsten Bauten des Architekten Professor Hans Puchhammer. Der damalige Neubau stellte in einer schwierigen städtebaulichen Situation eine große Herausforderung für die Teilnehmer des Wettbewerbs dar, beschrieb Univ.-Prof.in Dr.in Anna Minta vom Institut für Geschichte und Theorie der Architektur im Dialog mit dem Architekten. Es galt einerseits die historischen Bauformen des benachbarten Barockgebäudes zu erhalten, andererseits sollte eine zeitgenössische Architektur selbstbewusst daneben gestellt und sinnvoll angebunden werden. Hans Puchhammer gab dem Altbau seine historische Form zurück und griff beim Neubau dessen Motive wie Arkaden und Gewölbe in abstrakter Form auf. Wichtig waren Architekt Puchhammer insbesondere die Zwischenräume und Freiräume für vielfältige Kommunikation außerhalb des Lehrbetriebs. Diese Freiräume sollten verbinden und nicht trennen, somit als Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Bereichen der Gebäude und den Menschen wirken.
Anlässlich des Jubiäums zeigt die Ausstellungsreihe "<link kunstwissenschaft/veranstaltungen/ausstellungen/detail/news/im-vorbeigehen-ii15-hans-puchhammer-architekt-raum-fuer-wissenschaft/ _blank>Im Vorbeigehen II/15</link>", die im Rahmen der Feier eröffnet wurde, im Wintersemester 2018/19 unter dem Titel "Hans Puchhammer. Architekt. Raum für Wissenschaft" Entwurfspläne, Fotos und Skizzen des Architekten.
Die Theologie im Wandel der Zeit - ein Rückblick aus der Sicht der Bibelwissenschaft und der Dogmatik.
Univ.-Prof. Dr. Michael Hofer sprach mit den beiden emeritierten Professoren Univ.-Prof. Dr. Franz Hubman und Univ.-Prof. DDr. Walter Raberger über die Situation der Katholisch-Theologischen Hochschule (KTH) Anfang der 80er Jahre. Franz Hubmann war der erste Professor, der kein Priester war, er übernahm 1983 den Lehrstuhl für die Exegese des Alten Testaments. Damals kamen immer mehr LaientheologInnen zum Theologiestudium und es herrschte eine sehr vitale Atmosphäre der Kooperation. Professor Raberger begann seine Lehrtätigkeit, zunächst als Lehrbeauftragter, ebenfalls 1983 und betonte, dass es ihm ein Anliegen war, die Theologie auf neue philosophische und gesellschaftliche Fragestellungen zu öffnen. In diesem Zusammenhang nannte er die Rede vom dreieinen Gott als Beispiel für ein Verständnis des christlichen Glaubens, dass im Gottesbild auch ein ganz bestimmtes Programm des Menschseins inkludiert sei, nämlich das der Solidarität, der Egalität, der Bezogenheit auf den Anderen. Beide zeigten sich besonders darüber erfreut, dass ein großer Teil der heute aktiven Seelsorgerinnen und Seelsorger der Diözese Linz, auch auf der Leitungsebene, ihr Studium an der KTH absolviert haben, und dass man durchaus von einem besonderen Linzer Profil sprechen kann.
Eine besondere Überraschung gab es zum Ende der Veranstaltung: Rektor Univ.-Prof. Dr. Franz Gruber gratulierte Generalvikar Univ.-Prof. DDr. Severin Lederhilger im Namen der Universität mit einer von Univ.-Prof. em. Dr. Franz Hubmann kunstvoll verzierten Torte zum kürzlich begangenen runden Geburtstag.
3.10.2018/he
Mit einem Gottesdienst mit Generalvikar Univ.-Prof. DDr. Severin Lederhilger und einem anschließenden Festakt gemeinsam mit Bischof Dr. Manfred Scheuer wurde am Montag, dem 1. Oktober 2018 das akademische Studienjahr 2018/19 an der KU Linz eröffnet. Rektor Univ.-Prof. Dr. Franz Gruber begrüßte Lehrende und Studierende der KU Linz, zahlreiche Gäste aus Kirche, Wirtschaft, Bildung und öffentlichem Leben sowie aus dem Bereich der Architektur.