Bedeutende Schenkung: KU Linz übernimmt Nachlass von Herbert Muck.
Herbert Muck galt als international anerkannter Experte für Liturgie und Raum. Wie die im Nachlass enthaltenen Bücher, Fotos, Dias, Entwürfe, Pläne, Modelle und Texte zeigen, lagen seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte auf Kunsttheorie, Bildsymbolik und Architektursemiotik. Muck versuchte "alte" Kirchen und "neue" Liturgie in Einklang zu bringen. Er verfasste zahlreiche Publikationen und erwirkte Planungsinitiativen zu Kirchenbau, Zentrenplanung und Umgang mit Räumen. Seit Mucks Tod war sein Archiv in Räumlichkeiten der Jesuiten in Wien untergebracht, nun wurde es durch den Orden an die Katholische Privat-Universität Linz übergeben. Begleitet wird die Übernahme durch Universitätsprofessorin Anna Minta vom Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und durch Assistenzprofessorin Veronika Müller auf der vom Land Oberösterreich neu gestifteten PostDoc-Stelle für baukulturelles Erbe an der KU Linz. Die interdisziplinäre Forschungstätigkeit des renommierten Kunsthistorikers und Theologen findet damit eine Fortsetzung.
Mucks Werk und Herangehensweise weist zahlreiche Parallelen zur Vermittlungsarbeit und Lehrtätigkeit Professor Günter Rombolds (1925–2017), dem Doyen des Dialogs von Theologie, Kirche und Kunst in Oberösterreich, auf. Die Übernahme des Archivs von Herbert Muck vereint nun die Arbeiten zweier Wegbereiter der Moderne an der Katholischen Privat-Universität Linz.
Herbert Muck, 1924 in Wien geboren, studierte in Wien, München, Barcelona und Innsbruck die Fächer Philosophie und Theologie sowie Archäologie, Kunstwissenschaft und Kunstgeschichte. 1960 wurde er von Clemens Holzmeister an die Akademie der bildenden Künste in Wien berufen, wo er von 1973 bis zu seiner Emeritierung 1994 das Institut für Kirchenbau und Sakrale Kunst leitete.
1.10.2024/HE