Soziale Medien und ihre asozialen Nebenwirkungen. Unbarmherzigkeit und Aussöhnung in der Mediengesellschaft
Das Internet hat unsere Kommunikation revolutioniert. Soziale Netzwerke bieten Plattformen, die es Menschen erleichtern, auch über große Entfernungen hinweg in Kontakt zu treten, einander in Echtzeit am Leben teilhaben zu lassen und ihre Meinungen auszutauschen. Die Welt – so scheint es – rückt zusammen. Doch diese virtuelle Nähe ist ambivalent. Informationsblasen, Fake News, Shitstorm und digitaler Pranger machen zunehmend auch die Schattenseiten sozialer Netzwerke sichtbar. Die Grenzen zwischen angemessener Kritik und destruktivem Schlechtmachen sind dabei fließend und in der digitalen Welt scheint es weder Verzeihung noch Verjährung zu geben. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen, sondern betrifft die Gesellschaft insgesamt. Wie kommt es dazu? Gibt es Wege, angesichts der beschriebenen Tendenzen eine kritische und konstruktive Kultur der Auseinandersetzung und der Versöhnung zu entwickeln und einzuüben? Und kann das Christentum hierfür Impulse setzen?