Ethische Ansichten zwischen Universalität und Partikularität. Der Streit um den Kommunitarismus

In der angelsächsischen Debatte der letzten Jahrzehnte spielt der sog. Kommunitarismus eine nicht weg zu denkende Rolle. Seine Kernthese: Ethos und Ethik sind gebunden an den Kontext konkreter Gemeinschaften. Sie verkörpern deren Selbstverständnis und spiegeln deren Identität. Ethische Ansprüche dienen letztlich dem Erhalt der Gemeinschaft. Damit steht die Frage im Raum, wie weit ethische Urteile überhaupt universal einsichtig gemacht werden können. Gibt es nicht doch einen „harten Kern“ unveränderlicher Grundanschauungen, die sich als Grundlage jeder vernünftigen Ethik herausschälen lassen?