Symbol-Werte – Wert-Symbole. Bedeutsamkeit und Bedeutung symbolischer Codierungen für Moraltheologie und Kirche

Lange Zeit galt es als ausgemacht, dass in einer technisch und ökonomisch durchrationalisierten Welt Symbole und Rituale ihre einstige Bedeutung verlieren würden. Als vormoderne Relikte würde ihnen höchstens noch eine Randexistenz zukommen. Die prägenden gesellschaftlichen Faktoren aber sah man an anderer Stelle: In normativen Regulatoren und funktionalen Systemmachanismen.

Diese Sicht ist durch die Entwicklung der letzten Jahre falsifiziert worden. In einer medial dominierten Welt haben Rituale und Symbole nicht an Bedeutung verloren sondern eher noch gewonnen. Gesellschaft funktioniert nicht ausschließlich oder primär nach rationalen Mechanismen, sondern ist in starkem Maße symbolisch beeinflusst.

Die Wissenschaft beginnt dies erst langsam zu begreifen. Das gilt selbst für die Theologie, die insgesamt als Symbolwissenschaft verstanden werden kann, steht doch ein "Symbolon" im Zentrum ihres materialen Gegenstandsbereichs, der seinerseits als gesamter formal nur symbolisch erschlossen werden kann. Auch die Moraltheologie hat in den letzten Jahrzehnten kaum über die Relevanz der Symbole nachgedacht. Insofern stößt die vorliegende Diplomarbeit in ein Forschungsfeld vor, das nur anfanghaft erschlossen ist und einige Pionierarbeit nötig macht. Klaus Walchshofer stellt sich dieser nicht geringen Herausforderung.

Diplomarbeit von Klaus Walchshofer, 2016