Die Umsetzung des Leitbildes der Nachhaltigkeit und seine theologische Begründung am Beispiel der Benediktinerabtei Plankstetten

Ob die dramatischen Hochwasser des Jahres 2002, die weltweit zunehmende Häufigkeit katastrophischer Ereignisse insgesamt oder die gegenwärtig in ungeahnte Höhen steigenden Rohölpreise - dass die Menschheit die begrenzten Ressourcen der Natur derzeit weit über ihre Verhältnisse ausbeutet, ist offensichtlich. Doch obgleich die Völkergemeinschaft sich bereits 1992 auf der Konferenz der Vereinten Nationen in Rio zur Nachhaltigkeit verpflichtet hat, ist seitdem wenig geschehen. Anstatt deutlich weniger emittieren und verbrauchen die Industrienationen heute weit mehr als damals. Die Gesamtentwicklung läuft noch immer in die falsche Richtung. 
In diesem Zusammenhang macht es für die Moraltheologie Sinn, nach Ansätzen nachhaltigen Wirtschaftens im kirchlichen Bereich zu fragen: Sind hier weiter gehende Bemühungen zu konstatieren als im Durchschnitt der Gesellschaft? Und welche Wechselwirkungen lassen sich zwischen christlicher Schöpfungsspiritualität und praktischem Umweltschutz beobachten? Keine kirchliche Einrichtung eignet sich zur Untersuchung solcher Fragen besser als ein monastisches Kloster. Denn als eine „civitas Dei” im Kleinen versucht ein Kloster weitgehend eigenständig zu leben und zu wirtschaften, es verbindet programmatisch Beten und Arbeiten zu einer Einheit. 
Im deutschsprachigen Raum hat sich besonders das Kloster Plankstetten bei Eichstätt durch intensives Suchen und Umsetzen nachhaltigen Wirtschaftens hervorgetan. An dieser kleinen Benediktinerabtei versucht die vorliegende Arbeit daher exemplarisch theologische und ethische Aspekte der Nachhaltigkeit zu reflektieren und zu vertiefen. Als Materialgrundlage dienten dazu neben Prospekten und Unterlagen des Klosters eine Reihe von selbständig geführten Interviews mit den maßgeblichen Personen der Abtei und ihrer Betriebe.

Diplomarbeit von Rebecca Mair, 2004