Die Demut als Grundtugend der Schöpfungsspiritualität bei Franz von Assisi

Eingeführt 1983 durch den US-amerikanischen Dominikaner Matthew Fox ist der Begriff „Schöpfungsspiritualität“ zu einer festen Größe christlicher Theologie geworden. Doch wie bei Fox wird er bis heute bei den meisten AutorInnen eher dogmatisch als moraltheologisch interpretiert und gefüllt. Daher sind Tugenden nur selten ein Thema, wenn es um den spirituellen Umgang mit der Schöpfung geht.

Eine Tugend wäre ganz besonders für die Erschließung von Schöpfungsspiritualität geeignet: Die Demut. In der klassischen lateinischen Begrifflichkeit der humilitas, die sich von humus, Erde, ableitet, ist sie geradezu prädestiniert, den geistlichen Umgang mit dem Geschaffenen zu leiten. Dass hierzu viele Missverständnisse der Demut als Unterwürfigkeit, Selbstverleugnung und widerspruchslosem Gehorsam, die die Vorkonzilszeit prägten, überwunden werden müssen, macht die Größe der Herausforderung sichtbar. Die vorliegende Diplomarbeit ist bemüht, einen kleinen Schritt auf dem so skizzierten Weg zu gehen.

Diplomarbeit von Ulrike Nussbaumer, 2014