Interpassivität der Affekte. Phänomenologisch-hermeneutische Zugänge zum Psalmengebet

Prof. DDr. Isabella Guanzini

17. September, 16:30,

Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen

Als „öffentliches und gemeinsames Gebet des Volkes Gottes“ (AES 1) fristet die Tagzeitenliturgie in der römisch-katholischen Kirche immer noch ein Schattendasein. Trotz zahlreicher Bemühungen, sie für breitere Schichten zu öffnen, ist sie letztlich ein „Standesgebet“ von Klerikern und Ordensleuten geblieben. Sieht man von Ausnahmen ab, konnte sie sich weder in den Gemeinden noch als Stütze des persönlichen Gebets- und Glaubenslebens etablieren. Die Tagung „Tagzeitenliturgie als Quelle christlichen Betens und Feierns heute“ will dieser Entwicklung entgegenwirken, indem sie der Frage nachgeht, wie die Tagzeitenliturgie heutigen Menschen erschlossen werden kann. Dabei will sie nicht bei einer historisch-genetischen Darstellung stehenbleiben, sondern anhand eines begriffsbasierten Zugangs zentrale Aspekte phänomenologisch-hermeneutisch erschließen. Als Ausgangspunkt der Überlegungen dient die in Gemeinschaft vollzogene Tagzeitenliturgie, die auf eine bis in die Spätantike zurückreichende Überlieferung verweist. Mit Blick auf diese Traditionen werden grundlegende Themenfelder der Tagzeitenliturgie deutlich, die auf der Tagung aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden sollen: • Zeit • Raum & Ritualität • Körper & Digitalität • Heilige Schrift & Gebet • Klang / Affekte / Stille • Meditation & Kontemplation Ziel der Tagung ist es, die oben genannten Bereiche als elementare Dimensionen der Tagzeitenliturgie interdisziplinär zu erschließen und ihr Potenzial für Verständnis und Praxis der Liturgie heute insgesamt schärfer zu profilieren. Während der Tagung werden verschiedene Formen von Stundengebet gemeinsam gefeiert. Die Leitung liegt bei Norbert Hoppermann.

Programm