Kunst_Wissenschaft_Theologie. 28. bis 29. November 2013

KünstlerInnen entwickeln eigene Formen des Forschens und stellen damit auch traditionelle Formen von Wissenschaft in Frage. Das Symposium des Instituts für Kunstwissenschaft und Philosophie (IKP) der KTU Linz thematisiert das Verhältnis von Kunst und Theologie.

Mit der Neuordnung der wissenschaftlichen Landschaft im Zuge des „Bologna-Prozesses“ hat sich in den letzten 10 Jahren auch das Verhältnis zwischen Kunst und Wissenschaft verschoben: Mehr denn je beanspruchen Künstler/innen, eigene Formen des Forschens zu entwickeln, und stellen damit auch traditionelle Vorstellungen von Wissenschaft in Frage.

Diese Diskussion ist in der Theologie bislang nicht wahrgenommen worden, obgleich sie von vielfältigen Verbindungen zu den Künsten, allen voran zur Literatur, aber auch zu den bildenden Künsten, zu Architektur und Musik, in der jüngeren Geschichte auch zu Tanz und Film lebt.

Das Symposium „Kunst_Wissenschaft_Theologie“ nimmt diese Situation zum Anlass, das Verhältnis von Kunst und Theologie neu zu bedenken und damit neue Qualitäten für die Theologie als theoretische und praktische Wissenschaft sowie neue Aspekte für die Fragen künstlerischen Forschens zu erschließen. Welche Rolle spielen Prinzipien künstlerischer Forschung in der Theologie? Wie würden sie – tatsächlich angewandt – die Disziplin verändern?

Konzeption: Hannes Langbein (Berlin), Monika Leisch-Kiesl (Linz)

Folder Kunst_Wissenschaft_Theologie

PROGRAMM

28.11.2013, 17.00–20.00 Uhr

Öffentliche Vorträge und Lecture-Performance

  • Aus der Perspektive der Kunstwissenschaft
    Die Debatte um künstlerische Forschung im Horizont historischer Diskurse
    Dieter Mersch (Zürich)
  • Aus der Perspektive der Theologie
    Prinzipien künstlerischer Forschung in der Theologie
    Thomas Erne (Marburg)
  • Diskussion
    Monika Leisch-Kiesl im Gespräch mit Dieter Mersch und Thomas Erne
  • Lecture-Performance
    „Re-Cycling Prometheus”
    Ursula Brandstätter und Rose Breuss, Anton Bruckner Privatuniversität für Musik, Schauspiel und Tanz (Linz)
    TANZ | Hygin Delimat, Michael Gross, Nadine Horváth, Martyna Lorenc, Leon Marič, Rafal Pierzyński, Solaja Rechlin, Barbara Vuzem

29.11.2013, 9.00–19.00 Uhr

Kolloquium (Begrenzte Teilnehmerzahl)

9.00–13.00 Uhr
Prinzipien künstlerischer Forschung

Was bedeutet es, von „künstlerischer Forschung“ zu sprechen? Welche Prinzipien künstlerischer Arbeit lassen sich als „Forschung“ bezeichnen und in welcher Relation stehen sie zu traditionellen Begriffen von wissenschaftlicher Forschung?

  • 9.00–10.45 Uhr
    Intuition, Inspiration, Gedanke – künstlerische und wissenschaftliche Kreativität
    Giaco Schiesser (Zürich/Linz)
    Entwurf, Hypothese, Modell – künstlerische und wissenschaftliche Modellbildung
    Florian Dombois (Köln/Bern/Zürich)
  • PAUSE
  • 11.15–13.00 Uhr
    Experiment, Untersuchung, Recherche – künstlerische und wissenschaftliche Validierung
    Mira Fliescher (Berlin)
    Performance, Vortrag, Auftritt – künstlerische und wissenschaftliche Präsentation
    Rainer Totzke (Magdeburg) und Eva-Maria Gauss (Halle/Marburg)

PAUSE

15.00–19.00 Uhr
Prinzipien künstlerischer Forschung in der Theologie

Welche Rolle spielen Prinzipien künstlerischer Forschung in der Theologie? Und was bedeutet es, sie zur Geltung kommen zu lassen?

  • 15.00–16.45 Uhr
    Inspiration, Offenbarung, Ereignis – künstlerische und theologische Kreativität
    Mara Niang (Wien) 
    Exegese, Recherche, Untersuchung – künstlerische und theologische Modellbildung
    Günter Bader (Bonn)
  • PAUSE
  • 17.15–19.00 Uhr
    Lehre, Dogma, Manifest – künstlerische und theologische Validierung
    Philipp Stoellger (Rostock)
    Liturgie, Predigt, Performance – künstlerische und theologische Präsentation
    Silvia Henke (Luzern)

GEMEINSAMES ABENDESSEN

ORGANISATION

Für die Teilnahme am Kolloquium (29.11.2013) ist eine Anmeldung bis 25.11.2013 erforderlich.
Tagungssekretariat: Nicole Bindreiter.

Die Veranstaltung wird gefördert von

  • Bischöflicher Fonds zur Förderung der KTU Linz
  • kunst und kirche / MEDECCO Holding
  • Günter Rombold Privatstiftung

„Man spürte es förmlich im ganzen Raum, wie alle wach wurden auf emotionaler Ebene. Manche schlossen sich der Kritik an, andere versuchten, die Angriffe herab zu mildern. Auf jeden Fall aber war die Aufmerksamkeit aller Teilnehmer zu diesem Zeitpunkt erhöht […]“ (Asanger, Elisabeth Sophie, Emotionen und Forschung. Impressionen zur Tagung (Unveröffentlichtes Manuskript) )– so der Kommentar einer Teilnehmerin zur Frage der Rolle von Emotionen in der Wissenschaft im Rahmen der Tagung Kunst_Wissenschaft_Theologie

Hinführung

Bei der diesjährigen Fachtagung des Fachbereichs Kunstwissenschaft am IKP der KTU Linz – in Kooperation mit der Zeitschrift kunst und kirche/ MEDECCO Holding – wurden die Themen Kunst und Religion unter dem Aspekt des Forschens betrachtet. Am ersten Abend hielten der Philosoph Dieter Mersch und der evangelische Theologe Thomas Erne Vorträge mit anschließender Podiumsdiskussion. Mersch gab einen historischen Überblick über Wissenschaft und Kunst. Erne thematisierte Hybridisierung, Multimedialisierung und Performativierung in Bezug auf die Theologie. Den Vorträgen folgte eine Lecture-Performance der Direktorin der Anton Bruckner Privatuniversität, Ursula Brandstätter gemeinsam mit der Tanzklasse unter der Leitung von Rose Breuss.

Beim zweiten Teil der Tagung folgten Vorträge zum Thema von KünstlerInnen, PhilosophInnen, KunstwissenschaftlerInnen und TheologInnen. So z. B. von PetRainer er Totzke, der über das Philosophie Festival „Soundcheck Philosophie“ 2013 in Halle berichtete.

Oder vom Kunstwissenschaftler Giaco Schiesser, der eine anregende Einführung in das Thema unter dem Leitmotiv „l`enjeu“ gab. Französisch „l`enjeu“ bedeutet Einsatz und markiert, was auf dem Spiel steht. In der weiteren Diskussion konnte man sehr real, nicht bloß theoretisch referiert, miterleben, was auf dem Spiel steht. Nämlich nicht nur die Frage, wie Theologie und Kunst Forschung sind bzw. sein können/sollen, sondern auch, wie sich verschiedene Disziplinen voneinander abgrenzen. So wird es mitunter nicht gerne gesehen, wenn Methoden des einen Fachbereichs in einen anderen transferiert  werden. Das Aufeinandertreffen derart unterschiedlicher Paradigmen lassen aber genau solch fruchtbare Tagungen entstehen. (R.T.)

Ein zentrales Element: Re-Cycling Prometheus

Das Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“ von Ludwig van Beethoven und Salvatore Vigano-, dessen Choreografie und Originallibretto seit der Uraufführung 1801 als verschollen gelten: Rose Breuss hat dieses Ballett mittels moderner Tanzakzente neu interpretiert.

Ausgangspunkt der Choreografie waren die sogenannten "Feuerstudien", deren Interpretation auf die Spuren des antiken Mythos zurückgehen, Prometheus als Erschaffer neuer Geschöpfe und Feuerbringer.

Es wurden Studien der  Bewegungen der Flammen in ein individuelles Tanzmaterial „nach der Natur“ der TänzerInnen transformiert und auch Worte zur Erklärung in die Performance mit einbezogen.

Der zeitgenössische Tanz versteht sich aus der Vielfalt heraus. Er sucht Grenzüberschreitungen zwischen den Künsten und bricht immer wieder mit vorhandenen Formen. Gerade weil dem Tanz die Sprache fehlt, eilt ihm der Ruf voraus, er sei befähigt, das Unsagbare zum Ausdruck zu bringen und durch stumme Gesten den Geist des Zuschauers zu bewegen. Wo verläuft die Grenze zwischen  Sprache und Tanz? Es scheint, als existiere ein Dialog zwischen realer Körperbewegung und den gesprochenen Worten, die im Moment der Artikulation dem Rezipienten auf direktem Weg zukommen. Grenzen fließen: die TänzerInnen tanzen, die Sprache wird Teil des Konzeptes und das Publikum wird zum Tanzpartner. Sprache und Tanz als gleichwertige, voneinander abhängige und aufeinander reagierende Fragmente eines Ganzen. Dass jede Form menschlicher Bewegung durch sogenannte Labanotationen aufgezeichnet werden kann, wird im Anschluss durch die Choreografin Rose Breuss erläutert. Durch eine Mischform von Bild und Schrift werden die einzelnen Bewegungsarten aller Künstlerinnen und Künstler in Form von Tanznotationen aufgezeichnet. Die symbolische Repräsentation bietet einen Blick hinter die Kulissen einer Tanzdarbietung. Es wird gezeigt, dass Zeichen und Symbole in diesem Fall als Orientierung, Maß, Gegenüber, Werkzeug und letztendlich Lot dienlich sein können. (B.W.)

Reflexion

Ungeachtet der Problematik des Begriffs und der Herausforderung der künstlerischen Forschung an sich und des damit verbundenen großen Konflikt- und Diskussionspotentials, das nicht minder große Emotionen bei allen Beteiligten auslösen kann, ist der Theologie im Gegenstandsbereich der künstlerischen Forschung bislang noch kein besonderer Stellenwert eingeräumt worden – und umgekehrt: Das Forschungspotential künstlerischer Praxis spielt in den theologischen Wissenschaften nur eine sehr periphäre Rolle – zu Recht?

Es gibt vielfältige Verbindungen, nicht nur in der Vergangenheit, sondern besonders auch in der Gegenwart (auch wenn sich die These einer weitgehend säkularen Kunst hartnäckig halten mag). Sind diese Parallelen ‚Zufall’? Es scheint in den verschiedensten Bereichen ein Umdenken zu herrschen: Methodenvielfalt und die erkennbare Leistung der Betonung und Wertschätzung des Prozesshaften sind sowohl in den modernen Wissenschaften als auch in den vermehrt historisch geprägten ‚Artes‘ wie der Theologie, der Philosophie und der Kunst keine Fremdwörter mehr – der interdisziplinäre Diskurs scheint ein lohnender zu sein.

Im Rahmen der Tagung wurde von namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Bereichen der Theologie, der Kunstwissenschaft, der Philosophie und der Kulturtheorie versucht, genau diese Brücken aufzuzeigen und zu ‚retten’. Es wurde versucht, verschiedene einzelne Begrifflichkeiten wie Kreativität, Modellbildung, Validierung und Präsentation an ihre Grenzen zu führen, um des weiteren an diesen vermeintlichen Trennungslinien die Möglichkeiten und Chancen der künstlerischen Forschung in Bezug auf die Theologie aufzeigen zu können, ohne die Kunst und die künstlerische Praxis als bloße Hilfswissenschaft und Metaphorik zu begreifen. (B.K.)

Berichte - Impressionen verfasst von:
Elisabeth Asanger, Bernadette Kerschbaummayr, Romina Tischberger, Barbara Wetzlmair

Referent/inn/en

Günter Bader, Bonn
Studium der Evangelischen Theologie an den Universitäten Tübingen und Zürich, Habilitation ebendort. Professor für Systematische Theologie an der Universität Bonn. Forschungsschwerpunkte: Differentialdogmatik und Lesetheologie. Publikationen im Themenfeld: Psalterspiel. Skizze einer Theologie des Psalters (Hermeneutische Untersuchungen zur Theologie 54), Tübingen 2009; gem. m. Paul S. Fiddes (Hg.), The Spirit and the letter. A Tradition and a Reversal, London 2013.

Ursula Brandstätter, Linz
Studium der Romanistik, Schulmusik und Instrumentalpädagogik an der Universität Wien, Promotion in Musikpädagogik/Musikwissenschaft an der Hochschule der Künste Berlin. Seit 2002 Professorin für Musikpädagogik an der Universität der Künste Berlin (z. Z. zur Wahrnehmung des Rektorats der ABPU beurlaubt), Gründungsmitglied der Graduiertenschule für Künste und Wissenschaften sowie des Graduiertenkollegs „Das Wissen der Künste“. Seit 2012 Rektorin der Anton Bruckner Privatuniversität Linz (ABPU). Forschungsschwerpunkte: Kunstspartenübergreifendes Lehren und Lernen, ästhetische Erfahrung und ästhetische Bildung, Wissenschaft und Kunst. Publikation im Themenfeld: Erkenntnis durch Kunst. Theorie und Praxis der ästhetischen Transfor-mation, Köln 2012.

Rose Breuss, Linz
Studium der Rhythmik und experimentellen Musik in Wien. Tanzausbildungen an der Theaterschool Amsterdam und Temple University Philadelphia bzw. Guildford. Gastspiele u.a. in Paris, London, New York, Washington, Brno, Berlin, Leipzig und München, diverse Preise, zuletzt Choreographiepreis für Wissenschaft und Kunst des Bundes-kanzleramtes 2002. Seit 2006 Direktorin des Institute of Dance Arts der Anton Bruckner Privatuniversität Linz (ABPU). Forschungsschwerpunkt: Movement Rese-arch/Choreographie.

Florian Dombois, Köln/Bern/Zürich
Künstler, arbeitet insbesondere zu Modellen, Landformen, Labilitäten, Seismik und wissenschaftlichen sowie technischen Fiktionen in unterschiedlichen Darstellungs- und Publikationsformaten. Studium der Geophysik und Philosophie an den Universitäten Berlin, Kiel und Hawaii. 2003 bis 2011 Professor an der Hochschule der Künste Bern, Gründer des „Institut Y“ für den transdisziplinären Austausch zwischen den Künsten in Forschung und Lehre. 2010 Preisträger des Deutschen Klangkunstpreises. Seit 2011 Leiter des FSP Transdisziplinarität an der Zürcher Hochschule der Künste. Publikation im Themenfeld: u.a. (Hg.), Intellectual Birdhouse. Artistic Practice as Research, London 2012.

Thomas Erne, Marburg
Studium der Evangelischen Theologie an der Universität Tübingen und der Schulmusik an der Hochschule für Musik Stuttgart, Habilitation über Hans Blumenberg an der Universität Tübingen. Seit 2007 Professor für Praktische Theologie und Direktor des Instituts für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart an der Universität Marburg. Forschungsschwerpunkte: Protestantische Kulturhermeneutik, Medientheorie, Film und Predigt, Liturgie und Theaterpädagogik. Mitherausgeber der Zeitschrift kunst und kirche, Publikation im Themenfeld: gem. m. Peter Schütz (Hg.), Der religiöse Charme der Kunst, Paderborn 2012.

Mira Fliescher, Berlin
Studium der Kunstgeschichte, Film- und Fernsehwissenschaft sowie Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum, Promotion an der HbK Braunschweig über Signaturen der Alterität. 2005–2008 Mitarbeiterin am Lehrstuhl Kunstgeschichte am IKM der Universität Potsdam, 2008–2010 Lehrbeauftrage für den Studiengang Europäische Medienwissenschaft ebenda. 2011–2013 Postdoc am Graduiertenkolleg „Sichtbarkeit und Sichtbarmachung. Hybride Formen des Bildwissens“ in Potsdam mit einem Vorhaben zum Visuellen Denken der Verzeichnung. Forschungsschwerpunkte: Ästhetisches Denken, Alterität und Postkoloniale Kunst, Visualität und Intermedialität, medialen Differenzialität. Publikation im Themenfeld: gem. m. Florian Dombois, Dieter Mersch u. Julia Rintz (Hg.), Nicht-Propositionalität und Ästhetisches Denken, Zürich 2014 (in Vorbereitung).

Eva-Maria Gauss, Halle
Studium der Philosophie und Theaterwissenschaft in Bielefeld, Wien und Leipzig. Wissenschaftliche Mitarbeit und Lehrtätigkeit in Philosophie, Performance, Sprecherziehung und Theorie des Sprechens an den Universitäten Bielefeld, Halle-Wittenberg, UDK Berlin und Marburg. Freie Theaterproduktionen in den Bereichen Schauspiel, Dramaturgie und Regie. Forschungsschwerpunkte: Philosophie des Körpers, Theateranthropologie, Theorie des Sprechens. Projekte: Seit 2006 Solo-Lecture Performances (auch unter dem Double-Namen Petra Lum) als „performative Sinnerfassungsmaßnahmen“, Mitinitiatorin des Philosophie-Performance-Festivals [soundcheck philosophie].

Silvia Henke, Luzern
Studium der Deutschen und Französischen Philologie in Basel und Hamburg, 1995 the-aterwissenschaftliche Promotion. 1990 bis 2000 Assistentin und Lehrbeauftragte für Neuere Deutsche Literatur in Basel. Seit 2000 Professorin für Kulturtheorie und Lei-tung der Abteilung Theorie an der Hochschule Luzern. Forschungsschwerpunkte: Kunst und Wissenschaft, Kultur- und Bildtheorien, Kunst und Religion, Rainer M. Rilke, Briefe und Biographik und weibliche Pornographie. Publikation im Themenfeld: Kunst und Religion im Zeitalter des Postsäkularen. Ein kritischer Reader, Bielefeld 2012.

Hannes Langbein, Berlin
Studium der evangelischen Theologie mit dem Schwerpunkt Systematische Theologie an den Universitäten Heidelberg, Zürich, Princeton und Berlin, Promovend am Institut für Bildwissenschaften (ifi) Rostock. Wissenschaftlicher Referent im Kulturbüro des Rates der EKD, Redakteur der Zeitschrift kunst und kirche, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Gegenwartskunst und Kirche „Artheon“. Forschungsschwerpunkte: Bildanthropologie, Phänomenologie, Bildtheorie und Kunsttheorie. Publikation im Themenfeld: schön und gut. Kunst und soziales Handeln (kunst und kirche 3/2013).

Monika Leisch-Kiesl, Linz
Studium der Katholischen Theologie sowie der Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten Linz, Salzburg, Wien, München und Basel. Seit 1996 Professorin für Kunstwissenschaft und Ästhetik und seit 2005 Praeses des IKP der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz. Mitherausgeberin der Zeitschrift kunst und kirche. Forschungsschwerpunkte: Diskurse zwischen der Kunst der Moderne/Gegenwart und philosophischen bzw. theologischen Positionen, Kunsttheorie und Ästhetik, Gender Studies, Migration und Kunst. Publikation im Themenfeld: gem. m. Johanna Schwanberg (Hg.), Was spricht das Bild? Gegenwartskunst und Wissenschaft im Dialog, Bielefeld 2011.

Dieter Mersch, Zürich
Studium der Mathematik und Philosophie an den Universitäten Köln und Bochum, Habilitation in Philosophie an der TU Darmstadt. 2004 bis 2013 Professor für Medientheorie und Medienwissenschaften an der Universität Potsdam. Seit 2013 Leiter des Instituts für Theorie (ith) an der Zürcher Hochschule der Künste. Forschungsschwerpunkte: Philosophische Ästhetik, Medien-, Sprach- und Kunstphilosophie, Semiotik, Hermeneutik, Strukturalismus und Gegenwartsphilosophie. Publikation im Themenfeld: gem. m. Michaela Ott (Hg.), Kunst und Wissenschaft, München 2007.

Mara Niang, Wien
Geboren in Thiés, Senegal. 2002 Abschluss der Nationalen Kunstschule in Dakar, zurzeit Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Vielfältige Arbeiten in den Bereichen Design, Video, Fotografie, Malerei und Installation, mit Bezug zu historischen, politischen und gesellschaftlichen Phänomene, die in neue Zusammenhänge gebracht werden. Das Video „N Word & World“ bspw. (u.a. gezeigt auf der Biennale von Dakar) ist eine Rekonstruktion der Kolonialgeschichte Afrikas und seiner Diaspora. Der Kampf um Anerkennung und Selbstbestimmung bilden einen zentralen Schwerpunkt der Arbeiten Niangs. 2006 Beitrag Senegals zur Dak’Art (Biennale von Dakar). Beiträge zum Mozartjahr.

Giaco Schiesser, Zürich/Linz
Studium der Philosophie, Kulturwissenschaften und Deutschen Literatur an der FU Berlin. Professor für Kultur- und Medientheorien sowie Direktor des Departements Kunst & Medien und Leiter des Dossier Forschung an der Zürcher Hochschule der Künste, Gastprofessor für künstlerische und wissenschaftliche Ph.D. an der Kunstuniversität Linz. Mitglied des Executive Board der Society for Artistic Research (SAR). Forschungsschwerpunkte: Kultur- Medien und Subjekttheorie, Kunst Forschung, Ästhetik, Epistemologie, Demokratie, Öffentlichkeiten und Alltagskultur. Publikation im Themenfeld: gem. m. Christoph Brunner (Hg.), Practices of Experimentation. Research and Teaching in the Arts today / Praktiken des Experimentierens. Forschung und Lehre in den Künsten heute, Zürich 2012.

Philipp Stoellger, Rostock
Studium der Evangelischen Theologie und Philosophie an den Universitäten Göttingen, Tübingen und Frankfurt am Main, Habilitation in Tübingen 2010. Seit 2007 Professor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Universität Rostock, Vorsteher des Instituts für Bildtheorie (ifi), Vorsitzender der Gesellschaft für interdisziplinäre Bildwissenschaft (GIB), Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs „Deutungsmacht: Religion und belief systems in Deutungsmachtkonflikten“. Forschungsschwerpunkte: Anthropologie und Christologie, Hermeneutik, Religionsphilosophie und Bildwissenschaft. Publikation im Themenfeld: u.a. (Hg.), Kompetenzen der Bilder. Funktionen und Grenzen des Bildes in den Wissenschaften, Tübingen 2009.

Rainer Totzke, Magdeburg
Studium der Journalistik, Philosophie und Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig, Promotion in Philosophie ebendort. Seit 2011 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie, Magdeburg; Post-Doc-Stipendiat am Graduiertenkolleg „Schriftbildlichkeit“ der FU Berlin. Mitinitiator des Philosophie-Performance-Festivals [soundcheck philosophie]. Forschungsschwerpunkte: Medien- und Kulturphilosophie, Phänomenologie und Dekonstruktion, Philosophie und Rhetorik, Wissenschaftsphilosophie sowie Theorie des Wissensmanagements. Publikation im Themenfeld: „Assoziagrammatik des Denkens“. Zur Rolle nichttextueller Schriftspiele in philosophischen Manuskripten, in: Sybille Krämer u.a. (Hg.), Schriftbildlichkeit. Wahrnehmbarkeit, Materialität und Operativität von Notationen, Berlin 2012.