Im Vorbeigehen II/7: Julia Hinterberger. BEWEGGRÜNDE.
Im Zentrum der Malerei von Julia Hinterberger steht der performative Prozess, bei dem die (eigene) Körperlichkeit freigemalt wird. Dabei spielt das komplexe und doch konstruktive Spannungsverhältnis zwischen Selbst-Identität als Künstlerin und Vorbildern aus der Kunstgeschichte eine Rolle. Der Bildträger fungiert als Membran und Haut, die Farbe als emotionale Vermittlerin, wobei Zufall und unerwartete Wendungen stets "miteingeplant" sind.
Ich trete an ein Gegenüber heran und setze mich in Bewegung. Die äußere Regung erzeugt eine innere Regung und umgekehrt. In intimer Zweisamkeit mit einem zu bemalenden Grund entstehen Widerstände, stille Explosionen, das Gefühl unterzugehen und zu scheitern, bröckelnde, sich wellende Szenarien – bis die Farbe frei fließen kann. (Julia Hinterberger, 2014)
Das Kunstgespräch zur Mittagszeit mit Künstlerin Julia Hinterberger und Kuratorin Julia Allerstorfer fand am Dienstag, den 11. November 2014, um 12 Uhr an der KTU Linz statt. Begrüßt wurde von Honorarprofessor Martin Hochleitner.
Zum Projekt
"Im Vorbeigehen" konfrontiert seit dem Jahr 2000 Studierende, Lehrende und Besucher/innen der KTU mit vielgestaltigen Positionen von Gegenwartskunst. Semesterweise werden Künstler/innen eingeladen, Arbeiten in den Räumlichkeiten der Privatuniversität zu präsentieren. Austausch und Diskussion ermöglicht ein Kunstgespräch.