Visuelle Identitäten

Julia Allerstorfer, Visuelle Identitäten. Künstlerische Selbstinszenierungen in der zeitgenössischen iranischen Videokunst, Bielefeld 2018

Künstlerische Selbstinszenierungen in der zeitgenössischen iranischen Videokunst sind nicht zuletzt durch Identitätskonstruktionen im sowohl inner- als auch außeriranischen visuellen Diskurs geprägt. Im Zentrum dieses Buches stehen Arbeiten von Simin Keramati und Shahram Entekhabi, die in eine breit angelegte kunst- und kulturwissenschaftliche Analyse des Identitätsbegriffs in Iran des 20. und 21. Jahrhunderts eingebettet sind.

Julia Allerstorfers interdisziplinäre Studie berücksichtigt aktuelle Debatten um kulturelle Identität in migrativen und länderübergreifenden Kontexten und führt differenziert in performative und de/konstruktive Praxen der Selbstdarstellung in der iranischen Gegenwartskunst ein.

Aus der Einleitung:

"Iranische Gegenwartskunst ist global präsent. Innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte ist seitens internationaler Kunstbetriebe und des Weltkunstmarktes ein verstärktes Interesse an der zeitgenössischen iranischen Kunst zu beobachten, das sich in zahlreichen, weltweiten Ausstellungsprojekten sowie hochdotierten Auktionsergebnissen widerspiegelt. Bis heute scheint diese Aktualität und Hinwendung ungebrochen.

Neben rein kommerziellen Interessen und kunstmarktorientierter 'Trenderscheinung' haben auch Prozesse einer kritischen kunstwissenschaftlichen Aufarbeitung einer bislang vom euro-amerikanischen Kanon der modernen und zeitgenössischen Kunst exkludierten und somit marginalisierten Kunst- und Kulturlandschaft eingesetzt. Unter der Bezeichnung 'iranische Gegenwartskunst' werden nicht nur die künstlerischen Produktionen innerhalb des Landes subsumiert: Zeitgenössische iranische Kunst inkludiert in gleicher Weise Kunstwerke, die außerhalb Irans – in migratorischen Zusammenhängen und in der globalen iranischen Diaspora – geschaffen wurden und werden."

Julia Allerstorfer

Inhaltsverzeichnis

Nähere Infos

Die Publikation fußt auf der 2014 an der KU Linz als Dissertation angenommenen Arbeit "Representing the Unrepresentable. Strategien der De/Konstruktion von 'Identität' in der zeitgenössischen iranischen Videokunst am Beispiel von Simin Keramati und Shahram Entekhabi".


Rezension
Hakim, Negar, Visuelle Identitäten, in: kunst und kirche 81 (3/2018), 58.