Foto: Florian Wegscheider (Institut für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie), Angelina Kratschanova (KU International) mit Vertretern der Theological Academy and Seminary
Im Anschluss an die kollegialen, freundschaftlichen Gespräche zeigten uns Vertreter der Akademie die historische Hauptstadt mit allen seinen Monumenten und führten uns in die Kunst der georgischen Tischkultur ein. Die als „beste Küche“ der Welt bezeichnete Kochkunst wurde durch die Kunst unseres Tamadas (Tischmeister) Nugo perfektioniert. Er brachte uns die Fähigkeiten eines guten Tamadas näher, der vor allem die Aufgabe hat, mögliche Feindschaften innerhalb der Tischgesellschaft durch gekonnte und rhetorisch facettenreiche Trinksprüche zu beenden.
Am nächsten Tag trafen wir uns mit der Leitung der Sulkhan-Saba Orbeliani University, die uns freundlich willkommen hieß und uns das Gefühl gab, dass wir mehr als nur Gäste in ihrer Einrichtung waren und auf diese Weise die legendäre georgische Gastfreundschaft weiterführten. Beide Universitäten wurden gegenseitig vorgestellt und die etwaigen Kooperationen erläutert. Die Sulkhan-Saba Orbeliani University setzt ähnlich wie die KU Linz auf Interdisziplinarität und möchte ebenso die internationalen Kontakte verstärken, besonders in Ost- und Mitteleuropa.
Neben einem dichten Gesprächs- und Besichtigungsprogramm in Tbilisi wollten wir auch das weitere Land näher kennenlernen und buchten kurzerhand einen Tagestrip quer durch den Osten Georgiens in den Großen Kaukasus. An einer wunderschönen Landschaft mit eindrucksvollen Kirchen und Burgen vorbei schlängelte sich der Bus die Serpentinenstraße in die Höhe. Auf über 3000 Meter Höhe bot sich uns ein traumhafter Ausblick auf die schneebedeckten 5000er-Berge. Auf diese Weise konnten wir nicht nur Einblicke in die Hauptstadt und ihre Kultur gewinnen, sondern kamen auch mit den Bewohnern des für uns beinahe surreal wirkenden Nordens ins Gespräch.
Im Zuge unserer Reise nach Georgien konnten wir nicht nur fachliche Kontakte intensivieren und den universitären Austausch voranbringen, sondern bekamen die Möglichkeit sowohl Land wie Leute kennenzulernen und erfuhren wohl das größte Geheimnis dieser Republik im Herzen des Kaukasus‘: სტუმართმოყვარეობის – Gastfreundschaft.
Bericht: Florian Wegscheider