Erasmus Staff Teaching Mobility an die UDG Podgorica/Montenegro von Professorin Monika Leisch-Kiesl

Wenn man die Gelegenheit hat, eine Erasmus-Partner-Universität in etwa jährlichen Abständen zu besuchen, bekommt dies bereits einen Charakter des Wieder-Kommens. Nicht nur vertraute Orte und bekannte Gesichter, sondern auch Erinnerungen an behandelte Themen, studentische Präsentationen und diskutierte Fragen. Mit Evoking a Sign I, Evoking a Sign II, Evoking a Sign III wurde, ausgehend von der Gattung und dem Medium der Zeichnung, verbunden mit der Analyse konkreter künstlerischer Positionen, über die Lektüre, Erörterung und Diskussion von Texten aus dem Gebiet der Semiotik sowie der Phänomenologie, bis hin zu Auseinandersetzungen mit Konzepten der Kritischen Theorie oder der Visual Studies letztlich die Spannung zwischen Ästhetik und Ethik aus unterschiedlichen Blickwinkeln und theoretischen Zugängen beleuchtet und provoziert. Als besonders geglückt sei auch die, durch die Lehrenden vor Ort gestützte, Gruppendynamik hervorgehoben, durch die es immer wieder gelungen ist, jüngere, neu hinzukommende Studierende in den Betrachtungs- und Reflexionsprozess zu involvieren.

Und wenn aus diesem Prozess, der 2019 mit einer Ausstellung von Irena Lagator Pejović, For the Common Good, im Rahmen von Im Vorbeigehen an der KU Linz begonnen hat, schließlich auch noch ein Buch resultiert – Monika Leisch-Kiesl, TWO CITIES: An Aesthetic Approach to Ethical Responsibility. A comparative study of selected works by Irena Lagator Pejović and Christine de Pizan (VfmK 2024) –, das im Rahmen der letzten Teaching Mobility 2025 im Archive of the Cetinje Biennial im Beisein von Nikolaš, Prinz von Montenegro, sowie des Österreichischen Botschafters von Montenegro öffentlich präsentiert wurde – dann ist wohl davon auszugehen, dass dieses produktive Wechselspiel zwischen Linz und Podgorica, in welcher Form auch immer, eine Fortsetzung finden wird.

Monika Leisch-Kiesl, 03/2025