Den Himmel offen lassen
Über das Buch
Die Diskussionen um die wissenschaftliche Leitdisziplin der Moderne, der Dialog und die Konfrontation zwischen Naturwissenschaften und Theologie (stichwortartig umschrieben mit Schöpfung und/oder Evolution), sowie ein zunehmend missionarischer Atheismus auf szientistischer Grundlage erhielten nicht nur anlässlich des Darwinjahres 2009 neue Aktualität. Das Spektrum der Weltbilder, die im Kontext dieser Debatte vorgetragen werden und um alltagsrelevante Plausibilität konkurrieren, reicht von den Extremen eines Gott negierenden Humanismus bis zu biblizistisch-fundamentalistischen Positionen des Kreatianismus. Hat die naturwissenschaftliche Forschung die Religion endgültig widerlegt, muss man sich mit einem in sich abgeschlossenen Weltverständnis bescheiden ohne jegliche Erwartung einer Antwort auf die Frage nach dem ersten Grund bzw. letzten Zweck allen Seins? Oder schafft es die Theologie trotz allem, den «Himmel» argumentativ weiter «offen» zu lassen und im Verweis auf den Gott des Lebens durch die im Glauben bezeugte Hoffnung auf die Auferstehung sogar endgültige Gerechtigkeit für die Menschen aller Zeiten und Sinnerfüllung durch die potentielle Vollendung ihrer Existenz deutlich zu machen? Der Tagungsband dokumentiert die kontroversiellen Vorträge der 11. Ökumenischen Sommerakademie 2009 in Kremsmünster (Den Himmel offen lassen. Der christliche Glaube in der Herausforderung des wissenschaftlichen Weltbildes), bei der sich Wissenschaftler/innen mit unterschiedlichem christlich-konfessionellen oder weltanschaulichen Hintergrund aus philosophischer, wissenschaftstheoretischer, physik- und biowissenschaftlicher, bibeltheologischer, dogmatisch-systematischer und kirchlich-pastoraler Perspektive einem konstruktiven Gedankenaustausch stellten.
Inhalt
Inhalt: Severin J. Lederhilger: Vorwort des Herausgebers – Peter Hünermann: Verspätete Ankunft der Kirche in der Moderne? Zu den Grundlagenfragen von Glauben und Wissen – Herbert Pietschmann: Wahrheit und Wissen in den Naturwissenschaften – Franz Wuketits: Zickzackkurs auf dem Grat des Lebens. Zum Weltbild der Evolutionstheorie – Hans Schwarz: Grenzen der Wissenschaft – Franz Josef Wetz: Die wissenschaftliche Begründung des neuen Atheismus – Manuela Kalsky: Die Dialogfähigkeit des Christentums in der pluralen Gesellschaft – Sabine Bieberstein: Die Provokation der Auferstehung. Biblische Sondierungen – Bertram Stubenrauch: «Den Himmel offen lassen …» Oder: Worauf sich Glaube und Naturwissenschaften verständigen können – Egon Kapellari: Verantworteter Glaube. Gedanken aus römisch-katholischer Sicht – Gerold Lehner: Fremde, Gegner oder doch Geschwister? Evangelisch-lutherisches Statement – Alexandros K. Papaderos: Das Rätsel des Apostels Paulus und des Physikprofessors ‘Perhaps’. Eine griechisch-orthodoxe Betrachtung.
Autorenangaben
Severin J. Lederhilger ist Professor für Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz, Generalvikar der Diözese Linz sowie Mitglied im Redaktionskomitee der Ökumenischen Sommerakademie.
Reihe
Linzer Philosophisch-Theologische Beiträge. Bd. 20
Herausgegeben von der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz
<link www.peterlang.com/index.cfm _blank external-link-new-window "Öffnet externen Link in neuem Fenster">mehr</link>