Dokumentieren, Sammeln, Archivieren

Zu den Kernaufgaben des FFJI zählt das Dokumentieren, Sammeln und Archivieren von Primär- und Sekundärquellen zu Franz und Franziska Jägerstätter, kirchlichen Widerstand und des FFIJ. Diese Gesamtaufgabe lässt sich in folgende Teilbereiche gliedern.

Dokumentation

Die Forschungsdokumentation dient nicht nur der Grundlagenforschung, sondern der Abbildung der Entwicklungen im Bereich der Jägerstätterforschung sowie der eigenen Institutsgeschichte.

a) Bibliografie

Eine erste Arbeit des Dokumentierens war die Erstellung einer umfassenden Jägerstätter Bibliografie, die in drei Hauptkategorien (Primär-, Sekundärliteratur zu Jägerstätter und Rezeption Jägerstätters) gegliedert ist, zu denen Unterkategorien, wie Hochschulschriften, Festschriften, Filme oder pädagogisches Material, angelegt wurden. Die Ergebnisse unserer Literaturrecherche in nationalen und internationalen Bibliothekskatalogen wurden in ein Literaturverwaltungsprogramm eingespeist und sind über die Homepage des FFJI online zugänglich. (Bibliografie)

b) Forschungen zu „Widerstand und Kirche“ im Raum Oberösterreich 

Ein zweites Teilprojekt fokussiert gemäß einem weiteren Forschungsschwerpunkt des FFJI auf Biografien des kirchlichen „Widerstandes“ in Oberösterreich bzw. der Diözese Linz.  Dazu legen wir  wir eine Quellen- und Literaturdokumentation an und verwalten diese über eine Literaturverwaltungssoftware. Dadurch konnte bereits ein Überblick über die Forschungsarbeiten in Oberösterreich gewonnen werden und das breite Spektrum an Regionalstudien, in denen punktuell auf weltanschaulichen Dissens Bezug genommen wird, erfasst werden. Zudem konnten erste Ergebnisse des Forschungsprojektes bei Konferenzen präsentiert werden. Zum einem über die Person Heinrich Kreutzberg, der Franz Jägerstätter als Pfarrer im Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis Berlin Tegel betreute (Blogeintrag) und zum anderen eine Spurensuche über den Widerstand innerhalb der Diözese Linz hinsichtlich NS-Euthanasie (Blogeintrag).

c) Pressedokumentation ab 2018

Neben der Forschungsdokumentation werden seit Institutsbesetzung im Mai 2018 Presseberichte über Franz Jägerstätter zu bestimmten Themen, wie zum Beispiel der Filmpremiere „A hidden life“ von Terence Malick im April in Cannes, gesammelt und digital archiviert.

d) Fotodokumentation von Veranstaltungen mit Beteiligung des FFJI

Paralell zur Pressedokumentation werden auch Fotos von Veranstaltung des FFJI bzw. jene an denen das FFJI beteiligt ist gesammelt und digital archiviert. 

Sammeln und Archivieren

Das FFJI legt neue Sammlungen an, erschließt aber auch bestehende Bestände. 

a) Archivieren

Im Sommer 2018 fand in Zusammenarbeit mit dem Diözesanarchiv Linz (DAL) die konventionelle Archivierung der Jägerstätter-Schriften statt.. Damit ist eine sachgemäße, dauerhafte Lagerung der Briefe und Schriften sichergestellt. Die Gliederung und Ordnung des Materials erfolgte gemäß Richtlinien der Ressourcenerschließung mit Normdaten in Archiven und Bibliotheken (RNAB). Dabei wurde der Bestand „Sammlung Haus Jägerstätter“ reorganisiert und neu inventarisiert. (Blogeintrag) Zentral dabei war die Schaffung einer Signaturentransparenz zwischen alter und neuer Ordnung, um die Zitierbarkeit und weitere Jägerstätter-Forschung sicherzustellen. Die Sammlung wird nun im Rahmen des Projektes „Jägerstätter digital“ tiefenerschlossen. 

b) Sammeln

Eine Aufgabe des FFJI ist es auch neue Sammlungen zu generieren. Dabei verwenden wir archivalische Standards und orientieren uns bei der Bestandsbildung an den Richtlinien der Ressourcenerschließung mit Normdaten in Archiven und Bibliotheken (RNAB) für Personen-, Familien-, Körperschaftsarchive und Sammlungen. Demnach behandeln wir neue Sammlungen nach dem Provenienzprinzip als geschlossene Einheiten und legen diese unter dem Namen der Bestandsbildner*innen ab. D.h. jenen Personen, die entweder die Quellen selbst geschaffen oder zusammengetragen haben. Damit wächst der Archivbestand des FFIJ stets. Bislang konnten folgende Sammlungen angelegt werden und auf Bestandsebene erschlossen werden: Oral History Sammlungen mit Zeitzeug/innen, die durch Interviews laufend ausgeweitet wird; Nachlass Franziska Jägerstätter inklusive Fotosammlung; Sammlung Volgger über die Urnenhebung Franz Jägerstätters und die liturgische Neugestaltung der Kirche St. Radegund/Linzer Mariendom; Zeitschriftensammlung Pax Christi.