Lange Nacht der Forschung: "Was hat Jägerstätter mit mir zu tun?"
Im ersten Teil des Vortrags wurde der Fokus auf Franz Jägerstätter gerichtet. Wer war diese Person? Wie gestaltete sich sein Leben? Für welche Handlung ist Franz Jägerstätter heute bekannt? Erst durch die biografische Grundlage ist es möglich, sich tiefer mit der Person Jägerstätter auseinanderzusetzen und die Potenziale sowie Stolpersteine in der pädagogischen Arbeit aufzuzeigen und herauszuarbeiten, warum Jägerstätter für uns heute in der Bildungsarbeit wichtig und anschlussfähig ist.
Daran anschließend ging Lorber im zweiten Teil darauf ein, wie sehr sich Biografien für die historisch-politische Bildungsarbeit eigenen, um Geschichte zu vermitteln. Biografien können das Interesse und die Empathie fördern und damit als Zugangstor für die Auseinandersetzung mit größeren historischen Zusammenhängen oder religiöser Fragestellungen verwendet werden. Lebensgeschichten wie jene von Franz Jägerstätter laden uns ein mitzufühlen, lassen uns an ihren Entscheidungen teilhaben und machen die Beweggründe für ihr Handeln nachvollziehbar.
Wie konkret die Biografie Jägerstätters in der Bildungsarbeit eingesetzt werden kann, zeigte sie abschließend an konkreten Beispielen. Dabei legte sie den Fokus auf folgende Bereiche: Lernen mit und an Biografien, die Vermittlung von ethischen Fragen, das historisch-quellenkritische Lernen, die religiöse Bildungsarbeit sowie die kollektive Erinnerung. Damit wurde der Bogen zur eingangs gestellten Frage „Was denn Jägerstätter mit mir zu tun hat“ gespannt und aufgezeigt, wie das facettenreiche Leben von Franz Jägerstätter sich zur Vermittlung unterschiedlichster Themenbereiche eignet, sei es für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene.