Vortrag K. Winkler: Gendertheorien und theologische Ethik.

17. December 2018

18:15 - Uhr

KU Linz: Hörsaal 5

Das Institut für Christliche Sozialwissenschaften lädt herzlich ein zum Vortrag von Dr.in Katja Winkler von der Universität Tübingen. Sie wird zum Thema "Gendertheorien und theologische Ethik" referieren.

Dr.in Katja Winkler ist Assistentin am Lehrstuhl für Theologische Ethik / Sozialethik der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen. Sie studierte katholischen Theologie und Germanistik in Innsbruck und Mainz und war anschließend an den Universitäten Bamberg, Mainz und Münster sowie am Exzellenzcluster "Religion und Politik" der Universität Münster wissenschaftlich tätig. Die Promotion zur Dr. theol. erfolgte aus dem Fach Theologische Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen mit einer Arbeit über die Sozialphilosophien Martha Nussbaums und Amartya Sens und deren Rezeption in der theologischen Ethik (publiziert unter dem Titel "Semantiken der Befähigung. Die Rezeption des Capabilities Approach in der theologischen Sozialethik", Baden-Baden: Nomos 2016). Zu den einschlägigen Veröffentlichungen zum Thema ihres Vortrags in Linz gehört u.a. der Band "Feministische Ethik und christliche Sozialethik" (Münster 2008) und die Ausgabe 1/2017 der Zeitschrift "Ethik und Gesellschaft" zum Thema "Sozialethik der Lebensformen". 

Veranstalter: Johannes Schasching-Institut für Christliche Sozialwissenschaften der KU Linz, Univ.-Prof. Dr. Christian Spieß

Anmeldung erbeten bis zum 14. Dezember 2018 unter c.spiess@ku-linz.at

1.12.2018/he

Geschlechterordnungen tragen maßgeblich zur Strukturierung und Integration (moderner) Gesellschaften bei. Allerdings werden Geschlechterordnungen auch zunehmend als der tatsächlichen Vielfalt menschlicher Lebensformen unangemessen wahrgenommen und als einengend oder auch als ungerecht kritisiert.

Die Empörung über solche Ungerechtigkeiten wird und wurde in der Öffentlichkeit nicht zuletzt durch politische Bewegungen – wie zunächst die Frauen- oder später die LGBTQ-Bewegung – deutlich artikuliert. Offensichtlich machen Menschen Diskriminierungserfahrungen aufgrund ihres Geschlechts, oder genauer: aufgrund der Zuschreibung bestimmter Geschlechtsmerkmale und/oder aufgrund von Erwartungen eines bestimmten Rollenverhaltens und/oder einer bestimmten sexuellen Orientierung.

Welche Arten von Diskriminierungen können unterschieden werden? Wie kann die Frage nach dem Geschlecht in sozialethische Überlegungen eingebunden werden? Und wie können Ungerechtigkeiten aufgrund des Geschlechts identifiziert und analysiert werden? Als Antwort darauf wird Katja Winkler in ihrem Vortrag den Entwurf einer Genderethik vorstellen.

Da der Vorwurf, Gender sei eine begründungsschwache Ideologie, sowohl im wissenschaftlichen Bereich als auch auf dem Feld der Politik weit verbreitet ist, ist es unumgänglich, im Vortrag und in der anschließenden Diskussion auch diesen äußerst kontroversiellen Diskurs zu thematisieren und auf die Gegenpositionen einzugehen.