Podiumsdiskussion im Kepler Salon: Verein(t) für die Kunst.
28. October 2019
19:30 - Uhr
Kepler Salon
Im 19. Jahrhundert begannen das aufstrebende Bürgertum und KünstlerInnen Kunstvereine zu gründen. Sie wurden nicht nur von ihrem Interesse am regionalen Kunsterbe geleitet, sondern setzen sich vor allem für die Förderung der zeitgenössischen Kunst und deren Vermittlung in die breite Öffentlichkeit ein. Die Gründung von bürgerlichen Kunstvereinen ist dabei auch als emanzipatorischer Akt zu sehen, da man in Konkurrenz zum Kunstsammeln des Adels und des Ständestaats trat. Heute bilden sich vermehrt Aktionsplattformen, die sich als Forum der Kunstförderung/-vermittlung verstehen und an aktuellen Diskussionen in Gesellschaft, Kultur, Politik und Religion in künstlerischer Auseinandersetzung teilhaben wollen. Auch diese Plattformen, Initiativen und Kunsträume verstehen sich als außerinstitutionelle Interessensvertretungen für die Kunst, die neue Frei- und experimentelle Aktionsräume für die zeitgenössische Kunst schaffen wollen. Mit stark interdisziplinären Ausrichtungen plädieren sie zudem für die Ausweitung des tradierten Kunst- und Gattungsverständnisses.
Anlässlich des 160jährigen Jubiläums des Diözesankunstvereins Linz (DKV) sollen historische und aktuelle Formen und Aktionsfelder der Kunstförderung vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart diskutiert werden. Anschließend an ein Statement von Beate Gschwendtner-Leitner (Vorstandsmitglied des DKV) zu Aktivitäten und Motivationen des DKV treten VertreterInnen von Kunstvereinen, Kunstplattformen und Kunstinstitutionen in den Dialog über Potentiale, Räume und Aktionen kollektiv organisierter Kunstförderung. Allen gemeinsam scheint dabei das Ziel zu sein, nicht nur Einblicke in das aktuelle Kunstschaffen zu bieten, sondern über Kunst und künstlerische Interventionen vor allem auch an der Gestaltung der Zivilgesellschaft und ihrem kritisch reflektierten Bewusstsein für Kunst und Kultur teilzuhaben.
TeilnehmerInnen:
Elisabeth Czihak, Künstlerin und Vorstandsmitglied des Oberösterreichischen Kunstvereins
Jakob Dietrich, Mitglied und Geschäftsführer des Künstler*innenkollektivs qujOchÖ, leitet den Kunstraum MEMPHIS in Linz
Beate Gschwendtner-Leitner, Vorstand Diözesankunstverein Linz
Anna Minta, Univ.-Professorin für Geschichte und Theorie der Architektur, Kath. Privat-Universität Linz
Hemma Schmutz, ehem. Direktorin des Salzburger Kunstvereins 2005–13, seit 2017 künstlerische Direktorin des Lentos Kunstmuseums Linz und des Stadtmuseums Nordico
Eine Kooperation des DKV Linz, der KU Linz und dem Kepler-Salon.
09.09.2019/sm