Tehran Museum of Contemporary Art. Vortrag von Katrin Nahidi.
29. May 2018
16:15 - Uhr
KU Linz: Hörsaal 1
Moderne Architektur entstand im Iran vor allem unter der staatlichen Protektion der Monarchie. Denn Architektur war ein wichtiger ideologischer Faktor, um das Modernisierungs- und Säkularisierungsprogramm unter Mohammad Reza Shah (1941-1979) zu legitimieren. Ein wichtiges Beispiel hierfür ist das Museum für zeitgenössische Kunst in Teheran (Muze-ye honarha-ye moaser-e Tehran), das 1974-1977 nach Entwürfen der Architekten Kamran Diba und Nader Ardalan erbaut wurde. Die Architektur des Museums ist geprägt von der Zusammenführung vernakularer Elemente mit einer modernistischen Formensprache.
Durch die strategische Integration von modernen und traditionellen Elementen konnte die Architektur des Museums sowohl von der Pahlavi Monarchie, als auch nach der Revolution (1978/79) von der Islamischen Republik Iran vereinnahmt werden.
Katrin Nahidi studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Kultur des Nahen Orients sowie Neuere deutsche Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projekts "Other Modernities – Patrimony and Practices of Visual Expression Outside the West" an der Universität Bern und der Freien Universität Berlin (gefördert vom Schweizer Nationalfonds 2013–2017). Im Rahmen des Projekts arbeitet sie an ihrer Dissertation über moderne Kunst im Iran, die im Zeitraum der 1950er und 1970er Jahre entstanden ist.
Der Vortrag findet im Rahmen der VL «Multiple Moderne» von Prof.in Dr.in Anna Minta, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur der KU Linz, statt.
28.3.2018/he