Stichproben: Gefühle in der Literatur der frühen Neuzeit.

10. March 2020

18:00 - Uhr

Kepler Salon

Zu den Aufgaben der Literaturwissenschaft zählt u.a. das Aufzeigen der Zeitdiskurse, welche ein literarisches Werk bestimmen. Die Germanistin Mag. Dr. Imelda Rohrbacher, MA thematisiert in ihrem Vortrag "Gefühle in der Literatur der frühen Neuzeit" aus der Vortragsreihe "Stichproben" (eine Kooperation zwischen Katholischer Privat-Universität Linz und Kepler Salon) die Darstellung von Gefühlen.

Die Literaturwissenschaft hat es zur Aufgabe, zu zeigen, welche Zeitdiskurse ein literarisches Werk bestimmen, welche Ideen und Konzepte hinter den Figuren und ihren Geschichten stehen und Inhalt und Form der Darstellung bedingen. Die Zeitbezogenheit ist klar, wenn z. B. in einem Erzählwerk aus dem 16. Jahrhundert von Alchemie die Rede ist. Bei der Darstellung von Gefühlen herrschte dagegen länger als bei anderen Fragen die Vorstellung, dass sie weitgehend zeitlos sind, ihre Beschreibung daher über die Epoche hinaus verständlich ist. Goethes "Werther" etwa blieb damit lange ein "Liebesroman". Die Germanistin Mag.a Dr.in Imelda Rohrbacher, MA beschäftigt die Frage, wie Gefühle um 1500 oder um 1700 dargestellt werden.

"Stichproben" ist der Titel der neuen Vortragsreihe in Kooperation zwischen dem Mittelbau der KU Linz und dem Kepler Salon. Die Vorträge bohren gezielt in die Tiefe jeder der drei universitären Fachbereiche an der KU Linz: Theologie, Philosophie und Kunstwissenschaft, um Proben heraufzubefördern, die für alle drei Disziplinen von Gewicht sind. Gastgeberin ist Aloisia Moser, Ass.-Prof.in am Institut für Geschichte der Philosophie der KU Linz.  

30.01.2020/kd