ABGESAGT: Kunstgespräch zur Mittagszeit mit Parastou Forouhar.

08. June 2020

12:00 - Uhr

KU Linz: Foyer

Im Rahmen der Ausstellungsreihe "Im Vorbeigehen" findet am 08.06.2020 im Foyer der Katholischen Privat-Universität Linz das Kunstgespräch zur Mittagszeit mit Künstlerin Parastou Forouhar und Kuratorin Susanne Winder statt. Die Begrüßung erfolgt durch Reihenkuratorin Monika Leisch-Kiesl.

Die iranische Künstlerin Parastou Forouhar verfolgt im Sommersemester 2020 mit ihren zunächst fröhlich-leicht anmutenden Arbeiten eine Strategie, mit der gängige Vorstellungen von „Ornament“ reflektiert und im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar werden. Parastou Forouhars ornamental gestaltete Grafiken verwickeln in ein lustvolles Betrachten. Die auf den ersten Blick harmlos-dekorativen ornamentalen Bildfindungen lassen jedoch bei näherer Betrachtung Folterszenen, Momente von Brutalität und menschlichem Leid, erkennen – schematisierte Figuren, Täter und Opfer ohne individuelle Züge, heben sich nach und nach aus der Verschlungenheit der Bildgefüge ab. Das Ornament dient indes nicht nur zur Verwicklung der RezipientInnen in das Bildgeschehen. Es erschöpft sich auch nicht in der Etablierung einer geografisch-kulturellen Verortung.

Die auf dem Ornament basierende Bildsprache eröffnet mir die Möglichkeit, kontroversen Empfindungen und den daraus entstandenen Paradoxien Ausdruck zu verleihen und den Verlustmoment einzufangen.
(Parastou Forouhar, 2019)

Die Ausstellung Im Vorbeigehen II/18 ist während des Sommersemester 2020 von 2. März 2020 bis 3. Juli 2020, Mo-Fr, 8:00-17:00 Uhr, bei freiem Eintritt geöffnet.

Zur Person
Parastou Forouhar, 1962 in Teheran, Iran geboren, studierte von 1984–1990 an der Kunstakademie in Teheran und gehörte zu den ersten StudentInnen nach der Islamischen Revolution. 1991 verließ sie ihr Heimatland für ein Studium an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main und lebt seitdem in Deutschland. Derzeit nimmt Forouhar eine Professur für eine Klasse für Bildende Kunst an der Kunsthochschule Mainz für die Dauer von fünf Jahren wahr.

Die international gefragte Künstlerin, ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen und Stipendien, realisiert neben digitalen Zeichnungen, die im Zentrum von Im Vorbeigehen II/18 stehen, fotografische Arbeiten sowie Objekt- und Rauminstallationen.

02.03.2020/kd