Architektur als Zeichen. Vortrag von Christoph Baumberger.

19. December 2017

16:00 - Uhr

KU Linz: S2

"Eine symboltheoretische Explikation der Identität von Bauwerken" ist Thema des Vortrags des Philosophen Christoph Baumberger (ETH Zürich), den er am Dienstag, dem 19. Dezember 2017 im Rahmen des Offenen Privatissimums Architekturgeschichte und Theorie von Prof. Anna Minta hält.

In der Architekturtheorie ist oft von der Identität von Bauwerken die Rede. Besonders kontrovers wird die Identität von Städten diskutiert. Einerseits wird ein Verlust urbaner Identität diagnostiziert und deren Wiederherstellung gefordert, anderseits plädiert Rem Koolhaas für die „eigenschaftslose Stadt“, die „der Zwangsjacke der Identität entkommen ist“. Der Ausdruck „Identität“ bezieht sich dabei auf etwas, was man „spezifischen Charakter“ nennen könnte. 

Der an der ETH Zürich tätige Philosoph Christoph Baumberger, Mitglied der Environmental Philosophy Group, schlägt eine symboltheoretische Explikation dieses Identitätsbegriffs vor und zeigt, in welchem Sinn ein Bauwerk verschiedene, sich verändernde oder gar konfligierende Identitäten haben kann. Identitäten von Bauwerken werden oft als mehr oder weniger klar, positiv, angemessen oder stark bewertet. Solche Attribute diskutiert er, indem er epistemische, materielle und strukturelle Bewertungen von Identitäten unterscheidet. Dabei geht es auch um die Wechselwirkungen zwischen Identitäten von Bauwerken und Identitäten (im Sinn des Selbstverständnisses) von Personen und Gesellschaften.

Vortrag im Rahmen des Offenen Privatissimum Architekturgeschichte und Theorie
Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, Prof. Dr. Anna Minta

Lektürempfehlung:

  • Baumberger, Christoph: Gebaute Zeichen. Zu den Bedeutungsweisen von Bauwerken, in: Jörg Gleiter (Hrsg.), Symptom Design. Dinge, Zeichen und ihre Wirkung, Bielefeld 2014, 93-113.

23.11.2017/he