TheoTag 2023: Studium und Beruf. Infoveranstaltung für Schüler:innen.
Impulsvorträge, Erfahrungsberichte, neun Workshops und drei Vorlesungen standen am Programm des TheoTags 2023. Schüler:innen der 10. bis 13. Schulstufe von AHS und BHS nutzten die Gelegenheit, Einblick in den Studienbetrieb an der Katholischen Privat-Universität Linz sowie in die unterschiedlichsten Arbeitsbereiche innerhalb der Diözese zu gewinnen.
Michael Münzner, Regens des Priesterseminars, und Studienkoordinatorin Maria Gebauer begrüßten die Teilnehmer:innen, bevor diese zu den Workshops aufbrachen. In kleineren Gruppen erhielten die Jugendlichen Einblick in konkrete kirchliche Berufsfelder und Projekte. Die Themen reichten dabei vom Sozialeinsatz im Ausland über Glaubensverkündigung im virtuellen Raum bis zum Ordensleben heute. Studierende, Mitarbeiter:innen der Caritas, Religionslehrer:innen, Seelsorger:innen und Mitarbeiter:innen aus unterschiedlichen diözesanen Einrichtungen stellten ihre Arbeitsbereiche vor, erzählten aus Studien- und Berufsalltag und gingen auf die vielfältigen Fragen der TeilnehmerInnen ein.
Daran anschließend präsentierten Hermine Eder, Leiterin PR und Kommunikation der Katholischen Privat-Universität Linz (KU Linz), und Maria Gebauer von der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz (PHDL) das Studienangebot dieser beiden Einrichtungen: Das Studium der Theologie führt – in interdisziplinärer Vernetzung mit den Fachbereichen Philosophie und Kunstwissenschaft – ein in den wissenschaftlichen Dialog über soziale Probleme und Wertefragen, zeigt die vielfältigen Verflechtungen von Glaube, Kultur und Gesellschaft auf und schafft damit Orientierung. So breit gefächert das Studium ist, so vielfältig sind auch die Berufsaussichten. Absolvent:innen arbeiten beispielsweise als Religionslehrer:in, in pastoralen Berufen, im Personal- oder Kulturmanagement, im Medien- und Kommunikationsbereich, so Eder. Maria Gebauer informierte in Anschluss über die unterschiedlichen Varianten von Bachelor- und Masterstudiengängen für Primarstufe und Sekundarstufe an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz.
Einblick in die Praxis gaben zwei ehemalige Studierende der Pädagogischen Hochschule und der KU Linz: Die Lembacher Bürgermeisterin Nicki Leitenmüller und Teresa Kaineder, zur Zeit verantwortlich für die kirchlichen Projekte im Rahmen der Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024, berichteten von ihren Erfahrungen und davon, was sie beim Studium fürs Leben gelernt haben.
Und schließlich standen noch drei Vorlesungen zur Wahl: Universitätsprofessor Franz Gruber widmete sich dem Thema "Gott und der Urknall. Oder: Religion und Naturwissenschaft auf der Suche nach einem Grund für alles". Mit Armut, Klimawandel und unserer Verantwortung dafür beschäftigte sich Assistenzprofessor Bernd Ziegler im zweiten Vortrag, in dem er globale Gerechtigkeits- und Nachhaltigkeitsfragen als Gegenstand religiöser Bildung erörterte. Der Frage "Ist die Hölle leer?" ging Universitätsprofessorin Ines Weber vom Institut für Kirchengeschichte der KU Linz nach. In ihrem Vortrag beleuchtete sie Jenseitsvorstellungen in der Christentumsgeschichte.
"Die Hölle, das sind die anderen" - bezugnehmend auf das zuletzt genannte Vortragsthema zitierte Bischof Manfred Scheuer am Ende der Veranstaltung Jean Paul Sartre. Es seien also die anderen, die uns das Leben zur Hölle machen. Demnach sei es besser, allein zu sein. Dagegen habe der (christliche) französische Existenzialist Gabriel Marcel das Wort gestellt: "Der Himmel, das sind die anderen". Denn wir können unser Leben mit Mitmenschen, unsere Gesellschaften auch so gestalten, dass es "Himmel" wird. Es ist ein Feld der Entscheidungen, auch eine Entscheidung, wie man die Dinge des Lebens sehen möchte, so Bischof Scheuer.
Eine wichtige Entscheidung im Leben ist sicherlich die Wahl des "richtigen" Studiums bzw. des späteren Berufes. Die Schüler:innen zeigten sich vom TheoTag begeistert. KU Linz und PHDL hoffen auf viele neue Theolog:innen (natürlich auch auf Philosoph:innen und Kunstwissenschafter:innen), die Diözese Linz, als eine der zehn größten Arbeitgeber:innen Oberösterreichs, auf viele künftige neue Mitarbeiter:innen.
2.3.2023/HE