TheoTag 2022: Studien- und Berufsinformation für Schüler:innen.

Schüler:innen der Oberstufe hatten beim TheoTag am 22. April 2022 die Möglichkeit, sich über die vielfältigen Ausbildungsangebote und Berufsfelder in der Katholischen Kirche in Oberösterreich zu informieren. Die Veranstaltung, die an der Katholischen Privat-Universität Linz und im Priesterseminar stattfand, gab mittels Impulsvorträgen, Erfahrungsberichten, Workshops und Vorlesungen Einblick in den Studienbetrieb an der Universität sowie die unterschiedlichsten Arbeitsbereiche innerhalb der Diözese.

Eröffnet wurde der Tag im Priesterseminar mit schwungvoller Musik, dargebracht von Stefanie Brandstetter, Hannah Gegenhuber und Rebekka Sturmbauer. Der Regens des Priesterseminars Michael Münzner und die Studienkoordinatorin Maria Gebauer begrüßten die etwa 80 Oberstufenschüler:innen, bevor diese zu den sieben Workshops aufbrachen. Dort spannte sich der thematische Bogen vom Sozialeinsatz im Ausland über Glaubensverkündigung im virtuellen Raum bis zur Gefangenenseelsorge. Die Jugendlichen erhielten dadurch in kleineren Gruppen Einblick in konkrete kirchliche Berufsfelder und Projekte. Studierende, Mitarbeiter:innen der Caritas, Religionslehrer:innen, Seelsorger:innen und Mitarbeiter:innen aus unterschiedlichen diözesanen Einrichtungen stellten ihre Arbeitsbereiche vor, erzählten aus Studien- und Berufsalltag und gingen auf die vielfältigen Fragen der Teilnehmer:innen ein.

Studienangebot und Berufsfelder.

Danach stellten Rektor Prof. Dr. Christoph Niemand (KU Linz) und Rektor Dr. Franz Keplinger (PHDL) das Studienangebot dieser beiden Einrichtungen vor. Die Katholische Privat-Universität Linz ist die älteste akademische Bildungs- und Forschungseinrichtung in Linz. Seit 1672 wird hier Theologie studiert, aktuell bietet die Privat-Universität darüber hinaus Studien in den Bereichen Philosophie und Kunstwissenschaft an. Rektor Christoph Niemand beschrieb das hervorragende Betreuungsverhältnis und die interdisziplinäre Vernetzung der drei Fachbereiche als besondere Qualitätsmerkmale. Rektor Franz Keplinger informierte über die unterschiedlichen Varianten von Bachelor- und Masterstudiengängen für Primarstufe und Sekundarstufe an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz.

Zwei Absolvent:innen der Pädagogischen Hochschule und der KU Linz, die Lembacher Bürgermeisterin Nicki Leitenmüller und Landesrat Stefan Kaineder, berichteten von ihren Erfahrungen und davon, was sie beim Studium fürs Leben gelernt haben. Für Stefan Kaineder war der Gedanke "Wir sind nicht das Maß aller Dinge. Wer oder was ist dann aber das Maß?" ein Beweggrund für das Studium der Theologie. Dieses Studium ist nun eine sehr hilfreiche Grundlage für die Fragestellungen, die ihn in der alltäglichen Arbeit als Klima- und Umweltlandesrat beschäftigen. Nicki Leitenmüller zitierte als Motto für ihre politische Arbeit den ehemaligen Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger: "Der Mensch ist das Ziel jeder Politik". Durch ihre Ausbildung als Lehrerin an der Pädagogischen Hochschule hat sie für ihre politische Arbeit unter anderem Flexibilität und Spontanität verinnerlicht. Aber auch das gemeinsame Feiern und die Gestaltung des Studienalltags sind ihr in bester Erinnerung.

Studienbetrieb und Unileben.

Den Studienbetrieb hautnah erleben konnten die Teilnehmer:innen dann in einer Vorlesung. In "Religionsunterricht for future?!" beleuchtete Assistenzprofessor Dr. Bernd Ziegler, inwiefern religiöse Bildung die Themen globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit produktiv aufnehmen kann. "Soll man einen hungerstreikenden Gefangenen zwangsernähren?" Diese ethische Frage, die mit Selbstbestimmung, Lebensschutz und Gerechtigkeit zu tun hat, stellte Assistenzprofessor Dr. Lukas Kaelin in seiner Vorlesung. Assistenzprofessorin Dr.in Isabella Bruckner untersuchte, ob Fundamentaltheologie etwas mit Fundamentalismus zu tun hat. Mit den Unterschieden und Parallelen zwischen Sport und Religion, zwischen Fußballstar Christiano Ronaldo und Papst Franziskus befasste sich Universitätsassistent Dr. Florian Wegscheider aus der Sicht der Liturgiewissenschaft.

Am Ende der Veranstaltung wandte sich Bischof Dr. Manfred Scheuer an die Jugendlichen: Er betonte die unterschiedlichen Wege zu einem Beruf. Manche werden von Vorbildern und Modellen motiviert, andere hätten einen klaren Karriereplan vor sich, manche würden viel Zeit und Geld in die Ausbildung investieren, andere wiederum würden buchstäblich vom Job gefunden. Scheuer wörtlich: "Eine Berufswahl ist nicht immer Liebe auf den ersten Blick, manchmal erst auf den zweiten oder dritten. Egal was du machst – wichtig ist, dass du in dir spürst: ‚Es ist stimmig.‘"

Nach einem informativen TheoTag stärkten sich die Jugendlichen abschließend am Buffet und tauschten Erfahrungen aus. Für viele war es eine der ersten Möglichkeiten, wieder einmal in Präsenz an einer Veranstaltung teilzunehmen, Schüler:innen von anderen Schulen im Rahmen einer schulbezogenen Veranstaltung zu treffen.  Die Jugendlichen waren sich in ihren Rückmeldungen ziemlich einig: "Es war eine sehr gelungene Veranstaltung! Fünf von fünf Sternen *****!" Freut uns.

22.4.2022/be, mk/HE