Rasend schnell oder urlangsam: Quartals-Gespräch über das Geheimnis ZEIT.

Teilchen zerfallen bei physikalischen Experimenten in Millionstel von Sekunden und in der Weltraumforschung beginnt die Zählung oft erst in 100en Millionen von Jahren. Kann Zeit so weit auseinanderliegen? Wie steht es um die subjektiv wahrgenommene Zeit und der objektiven Zeitmessung? Kann auch Arbeitszeit erfüllt sein? Und was macht einen gesunden Lebensrhythmus aus? Im Quartalsgespräch im Rahmen der Langen Nacht der Kirchen am 28. Mai 2021 in der Katholischen Privat-Universität Linz diskutierten der Philosoph Prof. Michael Hofer und die Theologin und Expertin der Arbeitswelt Michaela Pröstler-Zopf gemeinsam mit der Pastoralamtsleiterin Gabriele Eder-Cakl über die Zeit.

 

"Alles Lebendige hat eine Eigenzeit", sagte Prof. Michael Hofer und doch bestimmt die äußere Zeit viele Bereiche des Lebens. So soll die Arbeit möglichst effizient gemacht werden. Immerhin ist Zeit Geld.

Michaela Pröstler-Zopf gab Einblick in die Arbeitswelt, die einerseits als sinnvoll und wertvoll erlebt wird und dadurch eine erfüllte Zeit ist, die aber andererseits auch so belastend und erschöpfend ist, dass sie zu Krankheit führt. Ein Leben in Struktur und mit einem Rhythmus gibt ein gutes Verhältnis zwischen Alltag und Festzeit, zwischen Arbeit und Freizeit. Die "heiligen Zeiten", wie der gemeinsame freie Sonntag, sind dafür sehr wertvoll. Einfach einmal sein zu können, nicht immer in den "Kübel Zeit" so viel wie möglich hineinstopfen zu wollen, der Muße Raum geben – dies ermöglicht auch Inspiration und schöpferisches Tun. Zeit kann "geteilt" werden und wird dadurch zum sozialen Dienst, zur Familienzeit, zum Ehrenamt und zur Nächstenliebe.

Der Hl. Augustinus stellte fest: Im Paradies gibt es keine Zeit. Oder ist dort die Zeit so erfüllt, dass man sich gefühlt außerhalb der Zeit befindet?

Das Heft 1 / 2021 der Theologisch-praktischen Quartalschrift entführt weiter in das Geheimnis Zeit.

Das Quartals.Gespräch ist nachzuhören auf YouTube.

Text: Gabriele Eder-Cakl

29.5.2021/he