Mit Freude, Dankbarkeit und Hoffnung. Zur Wahl von Papst Leo XIV.

Mit großer Freude und Dankbarkeit begrüßt die Katholische Privat-Universität Linz die Wahl von Papst Leo XIV. zum 267. Bischof von Rom in der Nachfolge Petri. Bereits in seiner ersten Ansprache hat der neue Papst starke Zeichen der Hoffnung gesetzt.

Die Namenswahl des neuen Papstes erinnert an große Vorgänger, insbesondere an den „Sozialpapst“ Leo XIII., der sich insbesondere für Menschenwürde, soziale Gerechtigkeit und die Einheit der Kirche in den Umbruchzeiten des späten 19. Jahrhunderts eingesetzt hat. Als Ordensmann und „Sohn des heiligen Augustinus“ knüpft er bewusst an die spirituelle Tiefe und Weltoffenheit seines Ordensgründers an und bringt damit auch seine Haltung zum Ausdruck: „Mit euch bin ich Christ, für euch bin ich Bischof.“

Diese Worte des heiligen Augustinus stehen programmatisch für einen Dienst an der Kirche, der auf Nähe, Demut und gemeinschaftlichem Miteinander basiert. In seiner ersten Ansprache hat Papst Leo XIV. starke Zeichen der Hoffnung gesetzt, indem er Themen ins Zentrum rückt, die für die gesamte Kirche und auch für unsere Universität von großer Bedeutung sind:

  • Offenheit und Dialog: Er ruft dazu auf, den Dialog zu suchen und allen Menschen offen zu begegnen – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Lebenssituation.
  • Synodalität: Der neue Papst betont das gemeinsame Unterwegssein als synodale Kirche, in der Frauen und Männer gemeinsam Verantwortung tragen und Entscheidungen treffen.
  • Frieden: Mit seinem ersten Gruß „Der Friede sei mit euch allen!“ benennt er den Frieden Christi, einen entwaffnenden, demütigen Frieden, der alle Menschen und Völker erreichen soll und an dem wir alle arbeiten müssen.
  • Miteinander und Nähe zu den Leidenden: Leo XIV. stellt das Miteinander und die Nähe zu den Leidenden in den Mittelpunkt seines Dienstes. Er will eine Kirche, die niemanden ausschließt, sondern besonders jenen nahe ist, die am Rande stehen.
  • Brückenbauen: In einer Zeit der Spaltungen und Unsicherheiten setzt er auf Versöhnung, Einheit und das Überwinden von Grenzen – innerhalb der Kirche und darüber hinaus.
  • Wertschätzung von Frauen: Durch seine Worte und durch die explizite Nennung der Frauen wird deutlich, dass er die Rolle der Frauen in der Kirche stärken und ihre Stimme hören will.

Papst Leo XIV., geboren 1955 als Robert Francis Prevost in Chicago, ist Sohn einer spanischen Mutter und eines italienisch-französischen Vaters. Ursprünglich Mathematiker, wird er bereits in jungen Jahren Ordensmann und als solcher Missionar in Peru. Er studiert Kirchenrecht in Rom, kehrt zurück nach Peru und bereist später als Generalprior des Augustinerordens über 40 Länder der Welt. Anschließend wird er Bischof und Vizepräsident der Bischofskonferenz in Peru. 2023 beruft ihn Papst Franziskus in die Kurie und betraut ihn mit der Leitung des Dikasteriums für Bischöfe. Als Präfekt der Bischöfe wird er im selben Jahr zum Kardinal ernannt.

Im Rahmen der beiden Versammlungen der Bischofssynode in Rom zum Thema Synodalität äußerte er sich mehrfach zur Rolle des Bischofs in einer synodalen Kirche. Als viele Jahre in Südamerika tätiger Ordensmann, als Bischof und ehemaliger Generalprior der Augustiner bringt Papst Leo XIV. die Erfahrung synodaler Leitung in weltweiten Kontexten mit. Leo XIV. spricht fünf Sprachen – Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Deutsch und Quechua. 

Seine Nähe zu den Menschen, seine Offenheit für neue Wege und seine Bereitschaft, Brücken zu bauen, sind Hoffnungszeichen für die Zukunft der Kirche. Sein „ad sum“ – „Hier bin ich“ – und seine erste Ansprache gelten als Einladung an alle, den Weg des neuen Pontifikats mit ihm zu gehen und Kirche gemeinsam zu gestalten. Die Kirche ist ein Miteinander, das auf gegenseitigem Zuhören, Respekt und Zusammenarbeit beruht. Ad multos annos, Santitá!

10.5.2025 / Stellungnahme der Katholischen Privat-Universität Linz zur Wahl von Papst Leo XIV.