Kirchengebäude. Erstes "kunst und kirche"-Heft in neuem Verlag.

Ein brisantes und hochaktuelles Thema eröffnet die Zusammenarbeit des Magazins "kunst und kirche" mit dem renommierten Verlag Herder: In einer im September erschienenen Doppelnummer steht das reiche Erbe christlicher Sakralbauten in Europa und darüber hinaus im Mittelpunkt - Kirchengebäude, die heute oft leer stehen und deren weitere Erhaltung und zukünftige Nutzung mit vielen Fragen verbunden sind. Über welche kulturelle Prägekraft verfügen diese Bauten noch? Wie gehen wir mit Leerstand und Abriss um? Und welche alternativen Perspektiven lassen sich entwickeln?

Mit Erscheinen von kunst und kirche 1+2/2025 beginnt zugleich ein neues Kapitel des traditionsreichen Magazins, das an der KU Linz u.a. in Kooperation mit dem Diözesankunstverein (DKV) Linz gegründet wurde. Im Zuge zahlreicher Veränderungen war die Fortsetzung keineswegs garantiert und die Herausgeber:innen Johann Hinrich Claussen und Ilaria Hoppe haben gemeinsam mit der Redaktion intensiv daran gearbeitet, das Magazin in eine gute Zukunft zu führen.

Damit verbunden war ein Verlagswechsel sowie die Suche nach neuen Fördergebern und Partnern. Gewonnen werden konnten der renommierte Herder Verlag (Freiburg i. Br.–Basel–Wien) sowie der in München ansässige Verein Ausstellungshaus für christliche Kunst. Nachdem mit dem vierten Heft im Jahr 2024 der 100. Geburtstag der Zeitschrift gefeiert werden konnte, liegt jetzt das neue und erste Heft nach dem Verlagswechsel vor: Leere und Fülle. Gegenwart und Zukunft der Kirchengebäude.

Kirchengebäude heute und morgen

Die Doppelnummer widmet sich einem zentralen religiösen, kulturellen und sozialen Gegenwartsthema: der Zukunft der Kirchengebäude. Ausgangspunkt ist das Manifest Kirchen sind Gemeingüter!, einer deutschen Initiative, die Kirchengebäude als kulturelles Erbe und soziale Ressource der ganzen Gesellschaft versteht. Mit dem Manifest wird ein Appell formuliert: Gesellschaft und Politik sollen gemeinsam Verantwortung übernehmen für Erhalt, Weiterentwicklung und neue Nutzungsformen von Kirchengebäuden.

Dafür wird auch die Situation in anderen Ländern beleuchtet. Es werden Maßnahmen im Umgang mit leerstehenden Kirchen und Klöstern vorgestellt und Initiativen aufgezeigt, wie über partizipative Prozesse eine konsensuale und sozial orientierte Um-, Neu- und Nachnutzung von Sakralbauten erzielt werden kann. Das Heft stellt zudem Grundsatzfragen, ob Sakralbauten heute tatsächlich noch als Säulen der eigenen Kultur verstanden werden und wie wir auf ihren Verlust reagieren?

Zugleich werden Perspektiven aufgezeigt: zum einen die Leere auszuhalten, zum anderen eine Fülle von Ideen zuzulassen. Das Heft fordert einen breit aufgestellten Dialog über ein Erbe, das uns alle angeht.
 

Mehr zum Magazin kunst und kirche und zu Heft 1+2/2025: Leere und Fülle finden Sie hier

22.9.2025/IH/AM