KU International: Austausch mit Studierenden aus dem Nahen Osten.

Auf Einladung der Stiftung Pro Oriente waren Studierende aus Ländern des Nahen Ostens im Februar zu Gast in Österreich. Im Anschluss an gemeinsame Workshops besuchte eine Gruppe davon Oberösterreich: Auf dem Programm standen ein Austausch mit der Katholischen Privat-Universität Linz und der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz sowie Besuche des Stifts Schlägl und des Linzer Musiktheaters.

Fünf Studierende aus Ländern des Nahen Ostens – Ägypten, Jordanien, Libanon, Palästina und Syrien – besuchten am 3. und 4. Februar 2023 zusammen mit Prof. Gabriel Hachem von der Katholischen Universität St. Joseph in Beirut die Katholische Privat-Universität Linz (KU Linz) und die Pädagogische Hochschule der Diözese Linz (PHDL). Sie gehören zur ökumenischen Initiative „WeChooseAbundantLife“. Diese fördert junge Akademiker:innen aus verschiedenen christlichen Konfessionen des Nahen Ostens dabei, sich trotz des gewaltigen "brain-drains" – der Auswanderung der Eliten –, der diese von Gewalt, Instabilität und Korruption gequälten Länder schwächt, bewusst zum "Bleiben und Verändern" zu entscheiden. Summer Schools und Vernetzungstreffen verhelfen zu internationalen Kontakten und Austausch und machen Mut, sich diversitätsfördernd und friedensstiftend in die Gesellschaften ihrer Heimatländer einzubringen. Auf Einladung von Pro Oriente war eine größere Gruppe zu Workshops in Österreich gekommen. Im Anschluss daran besuchten Teilgruppen verschiedene Hochschulorte in Österreich. Eine davon war auf Einladung der Sektion Linz der Stiftung Pro Oriente in Linz.

Das Programm am Freitag war den beiden Hochschulen gewidmet: An der KU Linz begrüßte sie Rektor Christoph Niemand. Die Beauftragte für Mobilität und Internationalisierung, Ruzica Romic, sondierte mit ihnen Möglichkeiten weitergehender Kontakte. An der PHDL brachten ihnen Rektor Franz Keplinger und HS-Professor Florian Wegscheider das Bildungskonzept des Hauses nahe und es gab einen Austausch mit den Campusseelsorgerinnen Steffi Brandstätter und Rebekka Sturmbauer.

Das Kulturprogramm am Samstag beinhaltete einen Ausflug ins Stift Schlägl mit Führung, Bierverkostung und Orgelkonzert von Ewald Donhoffer. Am Abend folgte dann ein Besuch im Linzer Musiktheater, wo die arabischen Gäste die großartige Musik der Händel-Oper Rinaldo (mit dem Hit „Lascia ch’io pianga“) genossen, aber natürlich auch die Inszenierung kritisch diskutierten: Diese macht aus dem Kreuzritter-Sujet (Torquato Tasso: Gerusalemme liberata!) eine wirklich flott anzuschauende Musical-Version, die im Big-Business-Milieu spielt und den – in postkolonialer Perspektive toxischen – Euro-Chauvinismus des Librettos entweder versteckt oder – schlimmer noch – nicht einmal erkennt.

Am Ende des Aufenthalts in Linz wünschten sich die Gäste einen regelmäßigen inhaltlichen Austausch mit KU Linz und PHDL … und Gegen-Besuche aus Österreich im Nahen Osten!

9.2.2023/CN/HE