Frauenbilder im Mariendom – neue Motive, neue Themen.

Aufbauend auf die Broschüre "Licht.Schatten.Dasein", in der Studierende der KU Linz unter der Leitung von Univ.-Prof. Anna Minta und Univ.-Ass. Martina Resch nach Weiblichkeitskonzepten im Bildprogramm des Doms fragen, sind aktuell zwei Kunstprojekte im Mariendom zu sehen. DIE BETRACHTERIN (Margit Greinöcker) und DIE DARSTELLERIN (Zoe Goldstein) wollen für Frauenbilder und Frauenleben in Geschichte und Gegenwart sensibilisieren.

DIE BETRACHTERIN von Margit Greinöcker nimmt mit wechselndem Blickpunkt einzelne Frauendarstellungen im Mariendom in den Fokus – mit künstlerischem und wissenschaftlichem Interesse und mit optischem Gerät. Auf Anregung des zur Bauzeit tätigen Bischofs sollten in den Glasfenstern neben biblischen Szenen auch Region, Land und Leute dargestellt werden. Wer durfte eine Rolle einnehmen in dem prächtigen Mariä-Empfängnis-Dom? Welche Rollen wurden den Frauen zugeschrieben? Aus diesem sehr dichten Geflecht an Erzählungen und Geschichte, die das Gesamtkunstwerk Mariendom bilden, löst Margit Greinöcker mit Hilfe von Fernrohren einzelne Frauenbilder aus ihrem Gefüge und bringt sie aus der unerreichbaren Distanz nah an die Betrachter:innen heran. Parallel dazu involviert sie Expert:innen aus unterschiedlichen Fachbereichen, die ihre aktuellen Recherchen und Inhalte einbringen und so das zeitgenössische Bild der Frauen im Dom zu schärfen helfen. Wissenschaftlich geleitet wird das Projekt von Univ.-Prof. Dr. Anna Minta, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur der KU Linz, und Univ.-Ass. Mag. Martina Resch, Institut für Fundamentatheologie und Dogmatik der KU Linz.

AKTUELL: Seit 1. September werden drei neue Frauenbildnisse in den Fokus genommen und ihre Rolle, Funktion und Symbolik im historischen und gegenwärtigen Frauenleben durch Kurztexte erläutert. Zu den Themen Erotik Exotik und Tugendhaftigkeit, zu Erwerbstätigkeit, Care-Arbeit und Prekariat, zur Konstruktion von Rollenbildern und ihrer Vermittlung in Zeitschriften, zu weiblichen (Frei)Räumen und Künstlerinnen-Leben etc. schreiben Christine Haiden, langjährige Chefredakteurin „Welt der Frauen“, Autorin, Journalistin, Linz; Helena Srubar, Historikerin, Autorin, Linz; Christina Wais, Projekt Corpus Vitrearum am Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien; Katja Winkler, Assistenz-Professorin, Institut für Christliche Sozialwissenschaften, Katholische Privat-Universität Linz; Stefanie Christina Huber, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse OÖ; Lisa-Viktoria Niederberger, Autorin, Linz; Julia Allerstorfer-Hertel, Assistenz-Professorin am Institut für Geschichte und Theorie der Kunst, Katholische Privat-Universität Linz; Kerstin Borchhardt, Assistenz-Professorin am Institut für Geschichte und Theorie der Kunst, Katholische Privat-Universität Linz; Rose Breuss, Universitäts-Professorin am Institut of Dance Arts, Anton Bruckner Privatuniversität, Linz.

Lesen Sie mehr zum Projekt Frauenbilder im Mariendom auf den Seiten des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur.

Zu finden ist das Projekt auch im Programm des Ars Electronica Festival 2022.

2.9.2022/HE