Eröffnung des akademischen Studienjahres 2020/21.

Aufgrund der derzeit nötigen Einschränkungen bei Veranstaltungen fand die Eröffnung des akademischen Studienjahres 2020/21 in einem besonderen Format statt: Sowohl die Andacht als auch der akademische Festakt, in dessen Rahmen die symbolische Übergabe der Rektorenkette von Franz Gruber an den neuen Rektor Christoph Niemand erfolgte, wurden kurzerhand in die Linzer Ursulinenkirche verlegt. Landeshauptmann Thomas Stelzer würdigte im Rahmen der Feier den vormaligen Rektor Franz Gruber mit dem Silbernen Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich.

Über den Begriff der Weisheit sowie die Aufgabe und Rolle der Wissenschaft machte Bischof Manfred Scheuer in seiner Predigt deutlich, dass es insbesondere in der Theologie und Philosophie um Orientierungswissen gehe – auch und gerade in kritischer Distanz zu ökonomischen Zwängen und vorherrschenden gesellschaftlichen, politischen und ideologischen Paradigmen. In der Verortung und Verwurzelung der Wissenschaft bei den Menschen selbst vermögen Theologie, Philosophie und Kunstwissenschaft an der KU Linz eine, mit Habermas gesprochen, ungemein wichtige Aufgabe zu erfüllen: Bewusstsein dafür zu schaffen, was in unserer Welt fehlt.

Im Rückblick: Wo stehen wir?

Die akademische Feier wurde eröffnet von Prof. Franz Gruber, der kurz Höhepunkte und Herausforderungen seines Rektorats von 2014 bis Juni 2020 Revue passieren ließ. Mit der Gründung der "zweiten" Fakultät für Philosophie und für Kunstwissenschaft nach einem langen, teils kontroversen internen Diskussionsprozess, wurde das Studienangebot der KU Linz nachhaltig ausgebaut. In Kooperation mit Universitäten und Pädagogischen Hochschulen in Linz und Salzburg wurde ein neues Modell der LehrerInnenausbildung umgesetzt. Als weitere Beispiele erfolgreicher Kooperationen nannte er das Bachelorstudium Kulturwissenschaften sowie das Interuniversitäre Zentrum für Ethik. Und auch mit einer Vielzahl von Veranstaltungen zum Wissenschaftstransfer in breite Gesellschaftsschichten hinein hat sich die KU Linz als geisteswissenschaftliches Kompetenzzentrum etabliert.

Zum Ausblick: Wohin wollen wir?

Universitätsintern wurden insbesondere die Bereiche Internationalisierung und Qualitätsmanagement in den Blick genommen – Felder, die der neue Rektor Christoph Niemand ebenfalls prominent auf seiner Agenda hat. Nach den Schritten des strukturellen Um- und Ausbaus der letzten Jahre, der Etablierung einer neuen Fakultät, gehe es nun darum, die Aktivitäten, Forschungen und Leistungen der drei Fachbereiche Theologie, Philosophie und Kunstwissenschaft mit Blick auf gelebte Interdisziplinarität zu bündeln. Ihr Zusammenwirken "unter einem Dach" stelle ein großes Potenzial dar und könne ein starkes Zeichen und Alleinstellungsmerkmal der KU Linz werden, so Niemand. Als weitere Ziele nennt er eine Intensivierung der Studierendenwerbung in Form eines verstärkten student recruitments sowie das Erschließen zusätzlicher Finanzquellen. 

Grußwort und Ehrung

Landeshauptmann Thomas Stelzer strich in seinem Grußwort den hohen Stellenwert der Katholischen Privat-Universität Linz für das Bildungsland Oberösterreich hervor. Wissen zu vermitteln sei das eine, Herz und Charakter zu bilden das andere. Beide Ziele seien gleich wichtig und müssten in einem modernen, leistungsfähigen Bildungssystem auch gleichberechtigt angeboten werden. Bildung sei das Fundament für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und die Voraussetzung für ein Leben mit Werthaltungen. Gerade die aktuelle Krise lehre uns, dass es gefestigter, reflektierter Persönlichkeiten bedarf, wie sie eine Bildungseinrichtung wie die KU Linz hervorbringe, betonte Stelzer. 

Landeshauptmann Stelzer würdigte nicht nur die Leistung der KU Linz, sondern ehrte auch Prof. Franz Gruber mit dem Silbernen Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich. Gruber habe mit seinem Wirken als Rektor in den vergangenen sechs Jahren insbesondere auch zur Sichtbarmachung und Attraktivierung des Studienstandorts Linz bzw. Oberösterreich erheblich beigetragen.

30.9.2020/rk/he