Die KU Linz bewegt (sich): Nachhaltig handeln, achtsam leben.
„Welche Art von Welt wollen wir denen überlassen, die nach uns kommen, den Kindern, die gerade aufwachsen?“, so fragte Papst Franziskus 2015 in der Enzyklika „Laudato Si’“. Und eindringlich benannte er den Zustand unserer Mit- und Umwelt: „Niemals haben wir unser gemeinsames Haus so schlecht behandelt und verletzt wie in den letzten beiden Jahrhunderten.“
Als EMAS-zertifizierte Organisation legt die Katholische Privat-Universität Linz ein hohes Augenmerk auf Schöpfungsverantwortung und einen achtsamen Umgang mit Ressourcen. Dies leitet nicht nur alle Elemente des Gebäudemanagements der Universität, sondern ist auch ein wesentlicher Inhalt in Forschung, Lehre und Vermittlung. Unter dem Motto „Die KU Linz bewegt (sich)“ soll das Thema in der Zeit um Ostern weiter gedacht werden: Wo kann ich mit meinem individuellen Verhalten einen Unterschied machen für die unmittelbare Mit- und Umwelt? Und wie aktiviere ich dabei auch meine eigenen Ressourcen?
Eine entscheidende Rolle in unserem Umgang mit natürlichen Ressourcen spielt, wie Menschen Mobilität verstehen und leben. Mag dabei manches auch außerhalb des persönlichen Handlungsfeldes liegen, so machen gerade auch unsere kleinen tagtäglichen Entscheidungen einen Unterschied.
Umwelt schonen, Gesundheit fördern.
Wir haben einige Impulse vorbereitet, die nicht nur der Umwelt, sondern auch uns selbst zugute kommen:
- Lass Dich von Deinen Füßen tragen! Gehen ist umweltschonend, lässt die Welt anders erkunden und kann zugleich eine mentale Auszeit sein – das gilt für Pilgern, Weitwandern oder Flanieren, aber auch für den ganz alltäglichen Fußweg „von A nach B“.
- Stiegensteigen bringt’s! Bewusst den Weg über die Treppe nehmen anstatt automatisch den Lift – denn Treppensteigen spart Ressourcen und Energie und wirkt sich positiv auf Atmung, Herz-Kreislaufsystem und Stoffwechsel aus. Kurz gesagt: ein geschenktes Fitnesscenter im Alltag, und gut für’s Klima obendrein!
- Tritt in die Pedale! Das Fahrrad ist nicht nur Sport- und Freizeitgerät, es war und kann auch heute noch eine Revolution nachhaltiger und erschwinglicher Massenmobilität sein. Steig’ also wieder mal aufs Alltagsfahrrad – und denk auch dran, wie Fahrräder nachgenutzt oder sachgerecht entsorgt werden können.
- Beweg Dich (mit)! In den kommenden Wochen – jeweils mittwochs, in der Mittagspause ab 12:00 Uhr – wird es an der KU Linz während des Studienbetriebs kleine Aktivierungsimpulse geben: Wie wär’s mit einem gemeinsamen Tischtennisspiel, einem Balanceakt auf der Slackline, einem ersten Jonglierversuch … oder einfach mal wieder mit befreiendem Schaukeln? Der Campus ist bereit – halt die Augen offen und sei bereit!
- „G’scheit fair unterwegs“: Mit den Initiatoren der Autofasten-Kampagne 2025 – der Konferenz der Umweltbeauftragten der Katholischen & Evangelischen Kirchen Österreichs – rufen wir die ganze Universitätsgemeinschaft auf, das Auto wo und wann immer möglich stehen zu lassen und verstärkt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Gesunder Körper, gesunder Geist …
Es ist verblüffend – geistige Höhenflüge und höchste mentale Beweglichkeit spielen sich im Universitätsalltag in fast völlig unbewegten Körpern ab: man sitzt im Hörsaal, liest still in der Bibliothek, recherchiert am Smartphone und schreibt am Computer. Denken aber ist eine Tätigkeit, die gerade auch durch Bewegung angeregt, unterstützt und gestärkt werden kann. Dieses intuitive Wissen spiegelt sich auch in einer großen Tradition: Philosophieren konnte im wahrsten Sinne des Wortes heißen, miteinander gehend und wandelnd in Bewegung zu sein.
Bewegung aktiviert die eigenen Ressourcen und lässt spüren, dass wir Körper nicht nur haben, sondern Körper sind. Bewegung im Freien bewirkt neurophysiologisch gesehen unter anderem, dass
- unser Gehirn mit frischem Sauerstoff versorgt wird;
- die Sinnesorgane stimuliert werden und wird so anders und neu wahrnehmen;
- Bewegungsapparat und Gleichgewicht trainiert werden;
- wir unsere Muskeln und Sehnen, unsere Lunge und unsere Haut unmittelbarer empfinden;
- kreisende Gedanken unterbrochen werden und wir uns entspannen;
- wir uns auf die Koordination von Bewegungsabläufen konzentrieren – und Herausforderung bewältigen lernen, die “auf uns zukommen”;
- das Gehirn in einen besonderen Modus kommt, bei dem Hirnregionen miteinander kommunizier, Denkprozesse zum Teil unbewusst weiterlaufen ("Flow") und ganz neue Ideen entstehen können;
- und der Hippocampus gestärkt wird, wodurch u.a. das Kurzzeitgedächtnis wieder verbessert wird.
Versuchen wir also in den kommenden Wochen, Elemente der Bewegung bewusster in den Alltag zu integrieren – und das auch weiterhin beizubehalten. Wir wünschen viel Spaß!
25.3.2025/RK/HE